Dieser Beitrag enthält Links und eine Rezension (selbst gekauft). Mehr dazu hier.
Vor einigen Wochen habe ich Dir im ersten Teil zum Thema Barfusslaufen erklärt, warum es für unseren Körper besser ist, die Füsse nicht Tag für Tag in kleine Gefängnisse zu quetschen.
Nun ist es natürlich am schönsten, die nackten Zehen ganz ohne störende Hüllen in den feinen Wüstensand zu bohren. Oder barfuss über eine Wiese zu hüpfen. Wenn die Temperatur allerdings sinkt (oder stark steigt), Du Dich in der Stadt befindest, in einem Büro oder zwischen spitzen Dornen und Scherben, bist Du froh, wenn sich doch etwas Schutz zwischen Deinen Füssen und dem Erdboden befindet.
Während ich das Konzept der Five Fingers zwar klasse finde, war für mich von Anfang an klar: Ich möchte die Barfussschuhe im Alltag tragen und ich will weder im Restaurant noch im Büro auf meine Hobbitfüsse angesprochen werden. Es musste also etwas unauffälliges, schickes und gleichzeitig bequemes her.
In diesem Erfahrungsbericht möchte ich Dir die unterschiedlichen Barfussschuhe vorstellen, die ich besitze und bereits ausführlich getestet habe. Ich trage im Alltag übrigens die Schuhgrösse 39 und trage die geschlossenen Schuhe immer mit Socken, die offenen und die Ballerinas jedoch ohne.
Adult Merry Jane von Soft Star Shoes
Der Adult Merry Jane war mein allererster Barfussschuh. Als ich vor einigen Jahren nach schicken Schuhen gesucht habe, gab es nämlich noch nicht so eine grosse Auswahl in Europa – daher habe ich mich im internationalen Bereich umgesehen. Dieser Schuh sah auf den Fotos ganz hübsch aus und die Firma wirkte sympathisch.
Ich muss gestehen, dass der Schuh trotz allem eher eine Enttäuschung für mich persönlich war. Da er vorne sehr breit ist, hatte ich das Gefühl, plötzlich mit Entenfüssen gesegnet (oder bestraft) zu sein. Ausserdem ist das Leder der Soft Star Shoes sehr dünn und unglaublich weich – das führt aber auch dazu, dass man die Zehen durch das Material hindurch sieht. Dies war für mich so ungewohnt, dass der Schuh seither ein trauriges Dasein als Hausschuh fristet.
Ich habe die Schuhgrösse 7 bei den Adult Merry Janes gewählt. Diese war Anfangs ganz in Ordnung, mittlerweile würde ich jedoch die Variante „wide“ wählen.
Adult Solstice Sandal von Soft Star Shoes
Der Adult Solstice Sandal von Soft Star Shoes ist der Grund, warum ich Minimalschuhe zu lieben begonnen habe. Erst einmal der Komfort: Der Schuh ist butterweich und schmiegt sich sanft an die Füsse an. Ich hätte diesen im Sommer am liebsten gar nicht mehr ausgezogen.
Da ich etwas eitel bin, war mir zudem auch wichtig, dass der Schuh gut aussieht. Dies ist bei dieser Sandale zu 100% gegeben – man merkt gar nicht, dass es sich dabei um einen Minimalschuh handelt und ich habe schon zahlreiche Komplimente dafür erhalten.
Ich kaufte diesen Schuh erst einmal in blau, Grösse 6, mit regulärer Breite. Nachdem ich mehrere Monate nur noch in Barfussschuhen unterwegs war, haben sich meine Füsse jedoch verbreitert – ich kann Dir allerdings nicht sagen, ob dies nur ein Gefühl ist oder eine Tatsache. Auf jeden Fall habe ich den Schuh nochmals in schwarz, Grösse 6, in wide bestellt und dieser passt nun wieder wie angegossen.
Es gibt bei diesen Schuhen nur einen Nachteil: Da er aus Leder besteht, sollte der Schuh nach dem Tragen im Sommer, wenn Du etwas geschwitzt hast, erst einmal richtig durchtrocknen. Wenn Du ihn jedoch gleich am nächsten Tag wieder anziehst, kann es sein, dass er irgendwann zu stinken beginnt.
Bei diesem Schuh hatte ich übrigens auch einmal wegen einem Mangel Kontakt mit dem Kundendienst von Soft Star Shoes. Sie haben mir unglaublich schnell geholfen und waren sehr kulant – trotz der längeren Lieferzeit würde ich daher immer wieder dort bestellen – insbesondere auch weil Du Dir die Schuhe farblich selbst zusammenstellen kannst – mit diesen Sandalen gelingt jeder Frau die Kombination von gesunden Füssen und hübschen Schuhen.
Adult DASH Run Amoc von Soft Star Shoes
Nachdem ich von den Sandalen so begeistert war, wagte ich mich mit dem Adult DASH Run Amoc wieder einmal an einen geschlossenen Schuh. Hm – was soll ich sagen – meine Begeisterung hielt sich dieses Mal wieder in Grenzen. Der Schuh ist wie üblich unglaublich bequem – butterweiches Leder, nichts drückt und viel Platz.
Allerdings fand ich ihn für mich persönlich in schwarz etwas zu „männlich“ – er sah mir einfach nicht elegant genug aus. Vielleicht lag dies an den Schnürsenkeln, vielleicht an der Form – ich kann es nicht sagen. Ich trage diesen Schuh daher nur noch ab und zu in der Freizeit.
Die normale Breite und Grösse 7, reguläre Breite, haben sehr gut gepasst.
Adult Ballerine Flat von Soft Star Shoes
Der Sommer näherte sich mit raschen Schritten seinem Ende – ich brauchte unbedingt einen geschlossenen Schuh. Der Adult Ballerine Flat war daher meine nächste Wahl. Wenn ich von diesem Schuh berichte, gerate ich automatisch ins Schwärmen. Er schmiegt sich perfekt dem Fuss an und bei jedem Schritt habe ich das Gefühl, auf Wolken zu gehen.
Und erst die Optik: Ein absolut süsser und alltagstauglicher Ballerina, welcher sowohl im Büro eine gute Figur macht als auch an einer Party. Zudem hält er gut am Fuss und es fühlt sich beinahe so an, als würde ich barfuss gehen.
Ich trage dort die reguläre Weite und die Grösse 7.
LIQE Black von Zaqq
Nun sind Ballerinas im Winter auch nicht unbedingt die perfekte Wahl. Ich wollte einmal eine andere Firma ausprobieren, da ich mit den geschlossenen Schuhen von Soft Star Shoes nicht so glücklich war. Der LIQE Black von Zaqq Shoes war daher mein nächstes Versuchskaninchen. Der Schuh besteht aus Merinowolle, welche atmungsaktiv, wasserabweisend, Temperatur regulierend und ökologisch unbedenklich ist – eine tolle Kombination.
Genauso toll war dann auch der Schuh. Ich hatte das Gefühl, dass dieser einen Tick weniger breit ist, als die Schuhe von Soft Star Shoes – während meine Zehen immer noch viel mehr Platz als in regulären Schuhen haben, brilliert der LIQE mit einer grossen Portion Alltagstauglichkeit. Von aussen sieht es zudem so aus, als hätte der Schuh eine leichte Sprengung (welche er jedoch nicht hat), was ihn auch nochmals eine Spur normaler wirken lässt. Von der Optik her war ich daher hin- und weg.
Da er zudem unglaublich bequem ist, das Material trotz der stoffigen Optik ziemlich strapazierfähig ist und er mich auch an kalten Tagen warm hielt, trug ich ihn nun beinahe jeden Tag im Winter. Im Innenbereich sind daher auch schon leichte Abnutzungserscheinungen sichtbar – ich hoffe, dass sich diese nicht mehr verstärken.
Nicht ganz so glücklich war ich mit dem Service. Ich hatte den Schuh extra auf der Schweizer Seite bestellt. Allerdings wurde er dann doch aus Deutschland geliefert, was bedeutet, dass ich zusätzlich zu den Schweizer Preisen auch noch die hohen Zollgebühren zahlen musste. In diesem Fall erschliesst sich mir der Sinn von einer Schweizer Webseite nicht und ich werde nächstes Mal auch auf der deutschen Seite bestellen.
Ich trage den Schuh in Grösse 39 und er passt wie angegossen.
Schuhe von Vivobarefoot
Noch bevor ich mich mit dem Thema Barfussschuhe im Detail auseinandergesetzt habe, habe ich mir zufällig zwei Barfussschuhe von Vivobarefoot und Vibram gekauft. Allerdings waren diese beide mir im Zehenbereich etwas zu eng (sie sind wie normale Schuhe geformt) und der hellblaue Schuh sorgte immer wieder einmal für Druckspuren. Ausserdem hatte ich das Gefühl, dass die Sohlen nicht ganz flach waren. Da die Schuhe schon weit über 5 Jahre alt sind, kann ich jedoch nicht beurteilen, ob die heutigen Barfussschuhe dieser Marken anders sitzen – damals war diese Thematik noch nicht so bekannt wie heute. Diese Schuhe trage ich meistens beim Klettern, wenn ich gerade am Sichern bin.
An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich sämtliche Schuhe selbst gekauft habe, es sich bei den Links um keine Affiliate Links handelt und ich auch nicht mit den Firmen in Kontakt stehe.
Welches ist Dein Lieblingsbarfussschuh für den Alltag? Kannst Du bestimmte Schuhe empfehlen und was genau interessiert Dich zu diesem Thema noch?
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.
Liebe Ariana,
seit fast 10 Jahren trage ich sowohl im Alltag als auch beim Laufen nur noch minimalistische Schuhe – ich mag die Wortschöpfung „Barfußschuhe“ gar nicht, da es doch etwas paradox klingt – und kann daher im Eigenversuch nur Positives berichten. Inzwischen ist mein Fuß wieder kleiner geworden (von Schuhgröße 43 auf 42) und ich habe keine Senk-Spreiz-Plattfüße mehr. Auch Beschwerden in den Knien oder der LWS gehören der Vergangenheit an.
Im Alltag trage ich fast ausschließlich die Schuhe von Bär, insbesondere die Nimbletoes. Sind zwar etwas teurer, aber dafür extrem gut verarbeitet und sehr langlebig mit einer Vibram-Sohle. Will hier keine Werbung machen, aber eine echte Empfehlung.
Salut
Lieber Christian
Wow – da bist Du ja tatsächlich schon fast ein Experte auf diesem Gebiet. Ich finde es interessant, dass Dein Fuss wieder kleiner wurde – weisst Du noch, wie lange das etwa gebraucht hat?
Die Nimbletoes sehen toll aus und die hatte ich bisher noch gar nicht bei mir auf dem Schirm – vielen Dank für diesen tollen Tipp!
Liebe Grüsse
Ariana
Wusste gar nicht das „so viele“ Hersteller von Barfußschuhen gibt.
Ich bin von den Leguano Aktiv überzeugt. Ungemein praktisch am Strand, auf der Straße oder beim Sport.
https://www.pooly.net/barfuss-laufen-und-joggen-mit-den-leguano-aktiv-barfussschuhen/
Demnächst bekomme ich maßgeschneiderte Schuhe bzw. Sandalen von Chala zum testen.
Guter Beitrag zum Thema.
Hallo Daniel
Ja, es gibt mittlerweile sicherlich etwa 100 Hersteller – die meisten haben sich aber auf eher sportliche Schuhe konzentriert. Die Wildlinge möchte ich zum Beispiel auch noch einmal testen oder die Schuhe von Senmotic.
Die Sandalen von Chala erinnern mich gerade an diejenigen der Tarahumara – meine Mutter hat diese seit einiger Zeit und wandert sogar damit (meistens mehrtägige Touren). Ich bin gespannt, wie Du diese findest.
Der Leguano sieht auch ziemlich alltagstauglich aus – vielen Dank für den Link.
Liebe Grüsse
Ariana