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Buchbesprechung: Besser klettern

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.

Auf die Rezension dieses Buches habe ich mich wirklich gefreut. „Besser klettern“ von Ned Feehally hat nämlich ganz rasch einen Platz in meinem Herzen erobert und diesen nicht mehr hergegeben. Natürlich war dies grundsätzlich absehbar: Schliesslich liebe ich es, an Felswänden herumzuturnen und bin immer auf der Suche nach Strategien, wie ich noch besser nach oben kommen kann. Gleichzeitig braucht ein Buch aber durchaus sehr viel, um mich überzeugen zu können. Um was genau es sich dabei handelt, erfährst Du in diesem Beitrag.

Der Inhalt

Lass uns mit dem ersten Punkt beginnen, welcher ganz schnell dafür sorgt, dass ich einem Buch verfalle: Dem Design! Ja, es gibt diesen tollen Spruch „never judge a book by its cover“ aber sein wir ehrlich: Wenn ein Buch ansprechend aussieht, steigt die Chance, dass Du es im Laden in die Hand nimmst. Und nicht mehr weglegst.

„Besser klettern“ hatte dabei natürlich das Glück, ein durchaus optisch ansprechendes Thema zu behandeln. Der Autor hat dieses aber auch wirklich traumhaft umgesetzt.

Auf leicht suboptimale Weise, aber beharrlich zu trainieren, wird wahrscheinlich langfristig bessere Ergebnisse liefern, als einen einzigen perfekt arrangierten Trainingszyklus zu absolvieren, dann das Interesse zu verlieren und schliesslich nicht richtig weiterzutrainieren.

Aus „Besser klettern“

Da findest Du wundervolle Outdoor-Fotos, die Dich sofort träumen lassen. Coole Bilder vom Indoor Training, bei denen Du schon die Anstrengung spürst. Und fantastische Grossaufnahmen von kleinen Details – damit Du genau weisst, was Du tun musst. Schön fand ich zudem, dass auch Frauen bei technisch schwierigen Moves zu sehen waren. Natürlich – der Autor hatte mit seiner Partnerin Shauna Coxsey eine äusserst starke Kletterin als Unterstützung. Dennoch finde ich es immer sehr inspirierend, wenn Frauen mehr als die typsichen „Frauenliegestützen“ machen dürfen.

Aber auch abgesehen von den Bildern kommt das Buch einfach rund daher – die Fotos sind gut eingebettet, der Text sehr schön lesbar – ein Genuss von A bis Z.

Der zweite Punkt, welcher mich begeistert hat, war der Schreibstil. Natürlich – ein Sachbuch sollte hauptsächlich Inhalte liefern. Dennoch lese ich es viel lieber, wenn der Autor über einen gewissen Humor verfügt und es schafft, komplexe Zusammenhänge spannend aufzubereiten.

Um ehrlich zu sein, ist das alles ziemlich egal. Wir haben die Hände, die wir haben. Aber es ist interessant zu sehen, wie die Hände der unterschiedlichen Menschen arbeiten, und es kann toll sein, viel Miniausreden zu haben wie „Dein kleiner Finger ist kürzer als meiner, deshalb kann ich das nicht machen“ und so weiter.

Aus „Besser klettern“

Ned Feehally hat definitiv ein Talent dafür, die Inhalte gut abzuliefern: Da wird genickt, geschmunzelt und Seite um Seite umgeblättert.

Apropos Inhalte: Da kann ein Buch noch so hübsch sein und noch so viele Witze enthalten – wenn ich darin nichts neues lerne (oder noch schlimmer: Manche Fakten offensichtlich falsch sind), bin ich dennoch enttäuscht.

Während ich schon bei den ersten beiden Punkten ins Schwärmen geriet, bin ich beim Thema Inhalt nun definitiv hin und weg. Ned Feehallty thematisiert nämlich zahlreiche Strategien, um ein besserer Kletterer zu werden – seien dies nun Tipps fürs Fingerkrafttraining (Beastmaker, wir kommen!), für das Training am Board, die Core-Kraft oder auch die Flexibilität und Beweglichkeit.

Die allgemeine Regel lautet: Wenn du keine zehn Klimmzüge schaffst, dann klettere am besten nicht ohne Fusseinsatz, weil die Intensität sehr viel höher ist, als das, was du gewohnt bist. Sei vorsichtig.

Aus „Besser klettern“

Ich fand es dabei toll, dass er sowohl auf die Theorie eingeht aber sehr schnell zur Praxis wechselt. Schliesslich wollen wir doch bei so einem Buch alle am liebsten aufspringen und loslegen. Schön war zudem, dass er sich dabei nicht nur aufs Training bezieht, sondern Dir auch zahlreiche Strategien an die Hand gibst, wie Du verletzungsfrei trainieren kannst.

Die meisten der Übungen lassen sich in einer guten Kletter- oder Boulderhalle durchführen. Solltest Du noch ein Fingerboard zu Hause haben – umso besser!

Eigentlich bin ich an dieser Stelle bereits rundherum überzeugt von „Besser klettern“. Als Sahenhäubchen präsentiert der Autor jedoch am Ende noch zahlreiche Tipps von Profis wie z.B. Adam Ondra, Alex Honnold oder Alex Megos. Ich fand es unglaublich spannend zu erfahren, was diese Personen uns raten – und welche Übungen sie besonders gerne trainieren (auch wenn ich meistens gar nicht fähig wäre, diese in mein Training einzubauen).

Die kurzen Zusammenfassungen am Ende der Kapitel sowie die vielen Übungsvorschläge runden das Buch schön ab und machen richtig Lust, loszuklettern.

Eine bessere Flexibilität bemerkst du sehr schnell und nur zehn Minuten dehnen täglich lassen sich einfach integrieren und können schon ausreichen. Mehr ist besser, aber der Schlüssel liegt in der Beständigkeit.

Aus „Besser klettern“

Ich glaube man merkt es – dieses Buch hat mich begeistert. Wenn Du gerne kletterst und Deine Leistung verbessern willst, kann ich es Dir auf jeden Fall ans Herz legen – es ist fantastisch!

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Vielen Dank an den riva Verlag für das Rezensionsexemplar. Fotos von mir selbst.

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