Normalerweise kauft man sich entweder einen Bildband. Oder ein Backbuch. Mit Bühne frei für Brot von Nima Hemmat-Azad bekommst Du gleich beides. Einen kleinen Einblick in dieses grandiose Werk erhältst Du heute:
Der Inhalt
Man kann sich darüber streiten, ob Brot nun gesund ist oder von den Tellern verbannt werden sollte. Fakt ist jedoch: Wenn Du Dein eigenes Brot herstellst, hast Du die volle Kontrolle über sämtliche Inhaltsstoffe – und kannst damit optimal steuern, was Du zu Dir nimmst. Ausserdem duftet danach die ganze Wohnung himmlisch.
Aber in „Bühne frei für Brot“ geht es zur Abwechslung einmal nicht um das „gesündeste“ Brotrezept. Statt dessen wird zu Beginn ein ganzes Kapitel den Brotklassikern gewidmet. Vom Weizen-Vollkornbrot über das Sauerteigbrot mit Vorteig bis hin zum Chapeau d’Auvergne – welches ich auch sofort ausprobiert habe:
Ich gebe es zu: Das Buch ist nicht unbedingt etwas für absolute „Brotback-Einsteiger“ wie mich. Gleich bei der Zutatenliste musste ich meine Schwester (sie hat ursprünglich eine Kochausbildung gemacht) zu Hilfe rufen: Wie messe ich 390ml Wasser ab? Und wie viel sind denn nun 2g Hefe frisch? So ein frischer Hefewürfel ist ja etwa 40 Gramm schwer. Soll ich da tatsächlich nur einen kleinen Ecken abkrümeln? Aber bei Backrezepten ist es ja meistens klüger, wenn man sich genau an die Anweisungen hält ;-) Das habe ich dann schlussendlich auch gemacht (nun gut, evt. waren es 3 Gramm) und geduldig geformt, geknetet, gedreht und gewartet.
Das Ergebnis sah zwar optisch auch beim zweiten Versuch nicht ganz so schick aus, wie auf dem Foto – aber geschmacklich können sich diese Brötchen auf jeden Fall sehen lassen. Knusprig und darin trotzdem fluffig weich – ein Traum. Ich freue mich natürlich ganz besonders, dass ich dieses Rezept heute mit euch teilen darf.
Aber erst einmal möchte ich noch auf die anderen Kapitel eingehen: Nebst den Brotklassikern werden nämlich auch einige ausgefallenere Rezepte, wie z.B. Safran-Brote oder Maisbrote präsentiert.
An dieser Stelle möchte ich nochmals ein ganz grosses Kompliment für das Design dieses Buches loswerden. Der Einband ist stabil und äusserst wertig – die gold-kupfernen Innenseiten wirken richtig edel und erst die Fotos! Bei den Bildern gerate ich immer wieder und wieder ins Schwärmen – die einzelnen Gebäckstücke sind so bezaubernd fotografiert, als wären sie berühmte Fotomodells. Ein Traum!
Nach den ausgefalleneren Broten geht es mit Kleingebäck und Keksen weiter. Dort findest Du wieder viele Klassiker, wie z.B. Croissants oder das Dreikönigs-Brot, aber auch Fitnesshörnchen und Vanille-Schweinsöhrchen (natürlich vegetarisch).
In diesem Kapitel habe ich mich z.B. an die Cranberry-Cookies gewagt – auch diese sind nicht ganz einfach herzustellen (und die Form ähnelte auch dieses Mal nicht den Bildern im Buch), dafür haben sie geschmacklich umso mehr überzeugt.
Abgerundet wird das Buch mit Gourmet-Snacks (z.B. einer Karavellen-Stulle oder einer Räucherlachs-Tarte) und klassischen Patisserie-Rezepten (Pistanzien-Macaron oder Grantapfel-Baiser-Tarte).
Die einzelnen Rezepte sind äusserst übersichtlich aufgebaut: Nach einer kurzen Einleitung erfährst Du erst einmal, wie lange Du für die effektive Zubereitung benötigst, wie lange die Kühlzeit insgesamt dauert und wie lange das Gebäck in den Ofen muss. Nach der Auflistung der Zutaten geht es los: Die einzelnen Arbeitsschritte sind meistens in die Zubereitung des Teigs, variable Zwischenschritte und das Formen und Backen des Teigs unterteilt. Ausserdem erhältst Du fast immer noch zusätzliche Profi-Tipps für das gute Gelingen (so sollten sich z.B. Salz und Hefe nicht direkt berühren).
Nun wartest Du sicherlich schon ungeduldig auf das Rezept. Hier ist es – mit dem Ergebnis, welches ich fabriziert habe. Ich bin gespannt, ob Du näher an das Original dran kommst:
Rezept zum Brotbacken: Chapeau D’Avergne
- Menge: 12 Brote à 80g
- Zubereitung: 20 Min.
- Gehzeit: 1 Nacht + 1 Std. 30 Min.
- Backzeit: 15 Min. bei 200°C
Zutaten
- Weizenmehl Typ 550/812: 570g
- Wasser: 390 ml
- Hefe (frisch): 2g
- Salz: 10g
Zubereitung des Teigs
Geben Sie Mehl und Wasser in die Rührschüssel und vermischen Sie beides 5 Min. mithilfe des Knethakens. Decken Sie die Schüssel dann mit Frischhaltefolie ab und lassen Sie den Teig 30 Min. ruhen.
Fügen Sie nun alle weiteren Zutaten hinzu und kneten Sie zunächst auf langsamer Stufe, dann auf mittlerer Stufe alles jeweils 3 Min. unter, bis eine glatte, homogene Masse entstanden ist.
Decken Sie den Teig erneut mit Folie ab und lassen Sie ihn weitere 30 Min. bei Zimmertemperatur ruhen.
Bearbeiten Sie ihn danach noch einmal mit dem Knethaken. Stellen Sie die abgedeckte Schüssel für eine Nacht in den Kühlschrank.
Teilen & Formen der Chapeau-Kugeln
Am nächsten Morgen ist der Teig aufgegangen und hat sein Volumen verdoppelt. Spätestens 24 Std. nach Ende des Knetvorgangs sollten Sie ihn weiterverarbeiten. Legen Sie ihn dazu auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche.
Teilen Sie den Teig in 12 gleich grosse Portionen (ca. 80 g). Formen Sie daraus jeweils eine grosse Kugel (65g) und eine kleine (15g). Drücken Sie zum Formen der Kugeln zunächst mit dem Handballen in kreisenden Bewegungen auf die Teiglinge und lassen Sie diese dann jeweils 20 Min. ruhen.
Danach formen Sie erneut die 65-g-Kugeln, damit der Teig fest wird. Bestäuben Sie die kleinen Kugeln leicht mit Mehl und walzen Sie sie mit dem Nudelholz zu Kreisen aus.
Legen Sie die kleinen Teigkreise auf die Teigkugeln und drücken Sie sie von der Mitte aus mit Ihrem Handballen leicht fest. Stellen Sie die Chapeau-Kugeln auf den Kopf und lassen Sie sie auf der Arbeitsfläche oder einem leicht bemehlten Leinentuch 40 Min. gehen.
Backen
Drehen Sie die kleinen Brote wieder um und bestäuben Sie die „Hüte“ mithilfe eines Siebs leicht mit Mehl.
Stellen Sie ein Gefäss mit 20ml Wasser in Ihren Ofen und heizen Sie diesen 10 Min. auf 180°C vor, damit genügend Luftfeuchtigkeit vorhanden ist. Erhöhen Sie die Temperatur auf 200°C und backen Sie die Brote für 15 Min.
Wenn Du noch mehr leckere Backrezepte haben möchtest und Dich auch komplexere Abläufe nicht abschrecken, kann ich Dir das Buch wärmstens empfehlen.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Books4Success Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst