Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Links. Mehr dazu hier.
Natürlich weiss ich, dass es wichtig wäre, sich mit seinem Geld zu befassen. Und nicht im Sinne von: Ich weiss, wie man es am Besten ausgibt (darin bin ich tatsächlich sehr kreativ!). Sondern eher im Sinne von: Wie legt man es denn am Besten an?
Da die meisten Bücher zu diesem Thema hochkomplex und ein wenig langweilig sind, habe ich dieses Projekt immer vor mir hergeschoben. Bis mir Die Gesetze des Reichtums von Dr. Daniel Crosby in die Hände fiel: Ein Komplettpaket aus nützlichem Wissen und guter Unterhaltung.
Der Inhalt
Der Untertitel fasst den Inhalt schon sehr gut zusammen: Psychologie und das Geheimnis des Anlageerfolgs. Es handelt davon, Dein Geld nicht mehr auf dem Sparkonto liegen zu lassen, sondern es clever zu investieren. Bevor Du Dich nun fragst, welche Aktien die besten wären, geht es erst einmal darum, heraus zu finden, wie der Aktienmarkt funktioniert.
Vernünftiges Verhalten mag nicht der Stoff sein, aus dem Anlegerträume gemacht sind, aber es ist die unerlässliche Vorbedingung der guten Geldanlage und der Hauptschuldige der ruinösen Geldanlage.
Aus „Die Gesetze des Reichtums“
Diesem Thema widmet sich der Autor im gesamten ersten Teil des Buches. Viele Regeln, die wir im Alltag erfolgreich anwenden und die uns intuitiv richtig erscheinen, werden beim Anlegen komplett auf den Kopf gestellt. So geht man z.B. normalerweise davon aus, dass etwas richtig ist, wenn relativ viele Menschen davon überzeugt sind (z.B. bei einer Empfehlung für ein Restaurant). Wenn Du jedoch überlegst, ob Du eine Aktie kaufen oder verkaufen solltest, gehst Du am Besten genau vom Gegenteil der Masse aus.
Jemandem zuzusehen, wie er ein neues Spielgerät oder ein teures Spielzeug auspackt, macht fast genauso viel Spass wie es selbst zu tun. Um diese Erkenntnis einmal anzuwenden, schenken Sie Ihren Kindern doch zum nächsten Geburtstag ein Video von anderen Kindern, die Geschenke auspacken, und sagen Sie ihnen, Dr. Crosby habe Ihnen erklärt, das sei mehr oder weniger dasselbe!
Aus „Die Gesetze des Reichtums“
Da sich dadurch der gesamte erste Teil des Buches mehr mit Psychologie als mit klassischen Anlagestrategien befasste, war der Einstieg für mich schön sanft. Ich fand die Strategien hochspannend. Natürlich half dabei auch der tolle Schreibstil des Autors – die Inhalte werden mit anschaulichen Beispielen unterlegt und der feine Humor hat mich immer wieder einmal zum Schmunzeln gebracht. So beginnt der Autor schon zu Beginn damit, Dein Vermögen mit Medinawürmern zu vergleichen:
Parallelen zwischen Ihrem Vermögen und einem tropischen Parasiten mögen weit hergeholt (oder zu widerlich) erscheinen, aber tatsächlich können wir aus der Ausrottung des Medinawurms viel lernen.
Aus „Die Gesetze des Reichtums“

Zwischen etwas „kennen“ und etwas „können“ besteht allerdings ein riesengrosser Unterschied. Da dies dem Autor durchaus bewusst ist, findest Du am Ende jedes Kapitels den Abschnitt „Und jetzt?“. Darin erhältst Du eine kurze Inspiration zum Denken (z.B. „Gut gekauft ist halb verkauft“), eine Frage (z.B. „Würde ich zu diesem Preis das ganze Unternehmen kaufen?“) und eine Handlungsempfehlung (z.B. „Teure Aktien systematisch meiden. Ja, immer.). Dieser Part sorgte dafür, dass es sich bei diesem Buch nicht nur um trockene Theorie handelte, sondern die Empfehlungen auch klug umgesetzt werden können.
Sie sollten nicht Ihr gesamtes vermögen auf ein aus 25 Aktien bestehendes Portfolio konzentrieren, sondern es über Auslandsaktien, Inlandsaktien, Immobilienfonds und so weiter streuen. Dabei könnten für Ihren diversifizierten Inlandsaktien-Anteil schon 25 Aktien reichen.
Aus „Die Gesetze des Reichtums“
Im zweiten Teil des Buches werden Dir anschliessend konkrete Strategien zum Anlegen vorgestellt. Genauer gesagt bezeichnet der Autor seine Technik als „verhaltensorientierte Vermögensverwaltung“, welche auf verschiedenen Prinzipien beruht. Auch dieser Part war auch für Anfänger durchaus gut verständlich und leicht nachzuvollziehen – auch wenn hierbei natürlich schon das eine oder andere Fachwort vorkommt.
Ebenso wie es Irvin Yalom schwerfiel, junge Verliebte dazu zu bringen, kritisch über die möglichen Mängel ihrer Beziehungen nachzudenken, ist es so gut wie unmöglich, jemanden, der Gewinn macht, zu der Frage zu veranlassen: „Wieso könnte ich falschliegen?“
Aus „Die Gesetze des Reichtums“
Ich bin rundherum begeistert von diesem Buch. Es bietet einen wunderbaren Einstieg in die Welt des Anlegens – gleichzeitig hatte ich jedoch das Gefühl, dass auch „Profis“ noch das eine oder andere daraus lernen können. Wen Du überlegst, Dein Geld clever zu investieren ist es daher mit Sicherheit eine gute Wahl.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Börsenbuch Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.