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Buchbesprechung: Essen extrem

Irgendwie habe ich bei  Essen Extrem von Bear Grylls etwas völlig anderes erwartet und war daher zuerst einmal überrascht, als ich es in den Händen hielt. Ich habe von diesem Autor bisher  „Fit mit Bear Grylls“ gelesen und war davon so begeistert, dass ich bei diesem Buch gar nicht so stark auf die Inhaltsangabe geachtet habe.

Der Inhalt

Bist Du zartbesaitet? Veganer? Vegetarier? Dann empfehle ich Dir, das Buch nicht zur Hand zu nehmen. Für alle anderen geht es jetzt weiter:

In „Essen Extrem“ beschreibt Bear Grylls verschiedene Möglichkeiten, wie Du in der Wildnis an Nahrung gelangen kannst. Dabei fängt er ganz klassisch damit an, Dir Tipps zu geben, wie Du am Besten ein Lagerfeuer machst, wie Du einen behelfsmässigen Kochtopf herstellst und welche Pflanzen essbar sind und welche eher nicht. Nach dem Kapitel über Pilze (aus welchem ich vor allem mitgenommen habe, dass es seeeeehr gefährliche gibt), geht es dann aber ans Eingemachte. Du erfährst, wie Du Fische am Besten fängst, wie Du diese tötest und geschickt zubereitest. Danach geht er zu grösseren Tieren über und erklärt Dir detailliert, wie Du Hasen, Eichhörnchen oder gar Wildschweine und Hirsche fängst, tötest, ausnimmst und schlussendlich haltbar machst und schmackhaft zubereitest. Dabei präsentiert er Dir eine Vielzahl an völlig unterschiedlichen Fallen und Waffen, welche Du ohne grossen Aufwand bauen kannst.

Schlussendlich geht er sogar noch einen Schritt weiter und stellt Dir essbare Insekten und sogar Reptilien vor – schon einmal daran gedacht, einen Alligator zu verspeisen? Und natürlich zuerst zu fangen?

Grundsätzlich fand ich die Idee zu dem Buch gar nicht mal so schlecht. Allerdings erschliesst sich mir das Zielpublikum nicht so ganz. So weist er immer wieder darauf hin, dass sämtliche Methoden nur in absoluten Notsituationen verwendet werden dürfen. Diesen Hinweis fand ich klasse.

Andererseits finden sich daraufhin immer wieder Anweisungen, welche nicht schlüssig sind. So erhältst Du z.B. dien folgenden Tipp: „Am besten fragen Sie einen Ortskundigen, wenn Sie wissen wollen, ob Weichtiere von einem bestimmten Strand problemlos essbar sind. Wenn Sie meilenweit von jeder Zivilisation entfernt sind, sollten Sie folgende Regeln beachten: Essen Sie nur Weichtiere aus sauberem Wasser. Meiden Sie Gegenden neben Häfen und insbesondere neben Abwasserkanälen.“ Da habe ich mich natürlich gefragt, wie ich einerseits meilenweit von jeder Zivilisation entfernt sein kann und doch einen Hafen neben mir haben kann. Diese Ungereimtheiten ziehen sich leider durch das ganze Buch. So soll man Tiere nur in Notsituationen fangen, diese dann aber mit Äpfeln, Knoblauch, Zwiebeln, Alufolie etc. zubereiten – was ich wahrscheinlich in einer Notsituation nicht unbedingt mit mir herumtrage. Oder es folgt immer wieder der Hinweis, dass man die Methoden schon vor der Notsituation üben solle, aber natürlich nicht vorher anwenden.

Wenn man darüber jetzt einmal grosszügig hinwegsieht und das Buch eher als unterhaltsame Lektüre liest, macht es viel mehr Spass. Es werden in jedem Kapitel verschiedene Tiere oder Pflanzen ausführlich und z.T. mit Bildern vorgestellt, man erfährt eine Menge über Improvisation und die Erfahrungsberichte von ihm sind immer wieder spannend zu lesen. Und mal ehrlich – wer wendet die Techniken in den ganzen Survival-Büchern, welche auf dem Markt sind, wirklich im echten Leben an?


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim PLASSEN Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com

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2 comments

  1. Das ist aber ein komisches Thema für ein Buch… also grundsätzlich finde ich die Idee von Survival-Guides gar nicht schlecht, weil dann ja mal aus Spaß ohne Ausrüstung campen gehen könnte (Abenteuerfeeling ;)). Aber da bietet sich das Erlegen von großen Tieren ja auch nicht an, sodass ich die Kritik mit der Zielgruppe gut nachvollziehen kann…
    Ich glaube, das Buch hätte ich eher nicht gekauft.

    Liebe Grüße

    1. Liebe Tabea
      Vielen Dank für Deine Rückmeldung – mir ging es etwa ähnlich – beim Campen versuche ich tendenziell eher nicht, ein Wildschwein zu erlegen ;-)
      Liebe Grüsse
      Ariana

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