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Buchbesprechung: In der Stille liegt dein Weg

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.

Willst Du wissen, was die bunten Zettelchen auf dem Foto zu bedeuten haben?

Normalerweise fotografiere ich meine Bücher, bevor ich sie zum ersten Mal aufgeschlagen habe. Ich lese sie nämlich nicht nur, sondern bearbeite sie richtiggehend. Mit Randnotizen. Unterstreichungen. Aber vor allem mit meinen geliebten Post Its. Jeder interessante Hinweis, jedes treffende Zitat und jede clevere Idee (die ich umsetzen möchte) wird mit einem bunten Zettelchen markiert. Wenn ich mit dem Buch fertig bin, bearbeite ich es ein zweites Mal, indem ich die Ideen auf Karteikarten schreibe und diese ablege – somit wächst mein Fundus an Wissen tagtäglich. Sobald ich etwas zu einem bestimmten Thema nachschlagen möchte, schaue ich einfach in meiner Kartei nach – und wenn mir nach einigen Monaten meine Notizen zu kryptisch vorkommen, ist dort auch notiert, in welchem Buch ich sie gefunden habe.

Bei In der Stille liegt dein Weg von Ryan Holiday wollte ich eigentlich nur ein klein wenig darin herumblättern. Und ehe ich es mich versah, war ich so davon gefesselt, dass ich schon einen grossen Teil des Buches inhaliert hatte. Daher das Post It-Bild.

Der Inhalt

Ich wusste erst einmal nicht, was mich bei diesem Buch erwartete. Der Begriff „Stoiker“ sagte mir nicht allzu viel und sorgte erst einmal für ein klein wenig Skepsis. Warum sollte ich mich auch mit „Stille“ befassen, wenn ich statt dessen so viele „laute“ Aktivitäten durchführen könnte?

Die Antwort auf diese Frage fasst der Autor sehr schön zusammen:

Ruhe ist das, was dem Pfeil des Bogenschützen die Treffsicherheit gibt. Sie inspiriert uns zu neuen Ideen. Sie verschärft unsere Perspektive und zeigt Verbindungen auf. Sie verlangsamt den Ball, so dass wir ihn sicher schiessen können. Sie lässt Visionen entstehen, sie hilft uns, die überhitzten Gemüter eines Mobs zu vermeiden, sie schafft Raum für Dankbarkeit und Wunder. Ruhe erlaubt es uns, beharrlich zu bleiben. Unser Ziel zu erreichen. Sie ist der Schlüssel, mit dem ein Genie seine Erkenntnisse generiert, und sie macht es möglich, dass die Normalsterblichen diese Erkenntnisse verstehen können.

Aus „In der Stille liegt dein Weg“

Ruhe ist also eigentlich keine Option sondern ein Muss für jeden von uns. Allerdings ist diese gar nicht so einfach zu erzeugen. In „In der Stille liegt dein Weg“ zeigt Ryan Holiday verschiedene Möglichkeiten, wie Du diese in Dein Leben integrieren kannst.

Dabei unterteilte er das Buch in drei grosse Bereiche: Geist, Seele und Körper.

Wir sind nicht im Hier und Jetzt anwesend – und deshalb verpassen wir Dinge. Das Leben. Unser Bestes zu geben. Zu sehen, was wirklich da ist.

Aus „In der Stille liegt dein Weg“

Ich fand es dabei sehr schön, dass jedes Kapitel aus einer Handlungsempfehlung besteht. So findest Du z.B. beim Thema „Geist“ die Anregungen „Löse dich von deinen Gedanken“, „Strebe nach Weisheit“ oder „Führe ein Tagebuch“. Bei der Seele handelt es sich z.B. um „Bade in Schönheit“, „Heile das Kind in dir“ oder „Akzeptiere eine höhere Macht“. Und beim Körper wird es konkreter wie z.B. „Leg dich schlafen“, „Geh spazieren“ oder „Gewöhn dir eine Routine an“.

Während manche dieser Konzepte sehr konkret und damit leicht umzusetzen sind (wie der Ratschlag, öfter in die Natur zu gehen) erfordern andere ziemlich viel Arbeit an Dir selbst. Gerade diese unterschiedlichen Ebenen sorgen dafür, dass jeder etwas finden wird, das gerade auf seine eigene Situation passt.

Allein sind wir nur ein Bruchteil dessen, was wir sein könnten. Wenn wir allein sind, fehlt etwas – und was schlimmer ist: Wir spüren den Verlust in unseren Knochen.

Aus „In der Stille liegt dein Weg“

Schön fand ich, dass es sich dabei jedoch nicht nur um reine Tipps handelte. Der Autor verknüpft diese oftmals mit spannenden Geschichten aus der Vergangenheit und berühmten Persönlichkeiten. Dies hat massgeblich dazu beigetragen, mich immer wieder aufs neue zu fesseln und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Ratschläge schön anschaulich bleiben – selbst wenn es manchmal etwas philosophischer wird.

Wenn Zenon und Buddha Lehrer brauchten, um sich weiterzubilden, dann brauchen wir selbstredend auch Hilfe. Und dieses Bedürfnis überhaupt erkannt zu haben, ist schon ein Zeichen, dass man auf einem guten Wege ist, Weisheit zu erlangen!

Aus „In der Stille liegt dein Weg“

Ich habe mir lange überlegt, was ich zum Schreibstil an sich sagen soll. Aber Fakt ist: Dieser ist mir gar nicht aufgefallen – das Buch las sich einfach nur sehr angenehm, flüssig und ohne jegliche Stolpersteine. Wenn man bedenkt, dass es sich manchmal doch um komplexere Theorien handelte, spricht das definitiv für den Autor.

Für mich ist es völlig normal, dass nicht jeder Ratschlag aus einem Buch bei mir Begeisterung auslöst – schliesslich kann nicht alles für alle passen. Bei „In der Stille liegt dein Weg“ musste ich jedoch bei jedem Kapitel aufs Neue begeistert nicken. Manches wusste ich schon und ich war froh um die Erinnerung, andere Konzepte klangen spannend und so schlüssig, dass isch sie unbedingt einmal ausprobieren wollte.

Jeder von uns muss diese Momente in seinem Leben pflegen. Momente, in denen wir die Einflüsse von aussen eingrenzen und die Lautstärke so weit reduzieren, dass wir ein tieferes Bewusstsein dafür entwickeln können, was um uns herum vor sich geht. Wenn wir schweigen – wenn auch nur für kurze Zeit – können wir endlich hören, was die Welt uns zu sagen versucht. Oder was wir uns selbst schon sagen wollten.

Aus „In der Stille liegt dein Weg“

Alles in allem war ich von dem Buch hin und weg, habe mir schon den Newsletter des Autors abonniert und bin daran, seine anderen Bücher zu recherchieren. Ich glaube, mehr muss ich dazu nicht mehr sagen.


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Finanzbuch Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.

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One comment

  1. […] ich vor einiger Zeit „In der Stille liegt dein Weg“ von Ryan Holiday gelesen hatte und davon restlos begeistert war, liegt es nahe, dass ich auf sein […]

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