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Buchbesprechung: Karrierekiller

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links Mehr dazu hier.

Wenn ich in einem Buchladen nach neuen Schätzen stöbere, achte ich primär auf zwei Dinge: Auf den Titel und ob mich das Buch optisch anspricht. Ok – zugegeben – ich persönlich achte auch noch auf den Verlag. Ich wage aber zu behaupten, dass dieser für die meisten Einkäufer relativ unwichtig ist.

Wenn es nur nach dem Titel gegangen wäre, hätte dieses Buch es ziemlich schwer gehabt. Ich möchte weder Karriere machen, noch wissen, was ich tun muss, um diese nicht zu gefährden. Dabei geht es in „Karrierekiller und wie man sie effektiv vermeidet“ von Holger Fischer eigentlich gar nicht primär darum, möglichst schnell die Karriereleiter hochzusteigen. Was sich statt dessen hinter diesem spezifischen Titel versteckt, möchte ich Dir heute verraten:

Der Inhalt

Bei dem Titel und der Umschlaggestaltung habe ich einen knallharten Ratgeber erwarte. So nach dem Motto: Wie man am Besten die anderen wegschubst und sich ganz nach vorne ins Rampenlicht stellt.

Schon auf den ersten Seiten stellt der Autor jedoch klar, dass es ihm gar nicht darum geht, die Spitze zu erreichen. Statt dessen fasst er den Begriff der Karriere deutlich weiter: Seine Ziele erreichen, seinen Weg gehen und dabei erfolgreich sein. Und gesund zu bleiben. Und Spass zu haben.

Ausserdem macht das Förderband deutlich, dass wir uns entspannter durchs Leben tragen lassen können. Das Band bewegt sich immer weiter und bewegt uns dabei mit sich, egal ob wir uns darauf abstrampeln oder in Ruhe die Fahrt geniessen und schauen, was wir auf unserem Weg gern machen und erreichen wollen.

Aus „Karrierekiller und wie man sie effektiv vermeidet“

Dabei verwendet er zahlreiche wunderbare Metaphern. So vergleicht er z.B. das Leben mit einem Förderband, welches sich einfach immer weiter bewegt. Oder aber mit einem Bahnhof, in welchem unterschiedliche Züge einfahren. Wir können selbst entscheiden, welchen davon wir gerne nehmen möchten, wie lange wir darin sitzen bleiben und wann wir wieder aussteigen.

Mir gefiel es dabei, dass er sehr stark auf Selbstbestimmung setze. Er geht davon aus, dass wir selbst entscheiden, wie wir leben, ob uns dies glücklich macht oder ob wir etwas ändern möchten.

Im Hauptteil des Buches vergleicht er unser Leben mit einem Erfolgrad mit 12 Speichen. Jede der Speichen muss funktionieren, damit das Rad sich drehen kann – wenn eine verbogen oder gar gebrochen ist, wird die Fahrt ziemlich holperig. Dabei ging es um die folgenden Themen:

  • Die eigene Persönlichkeit
  • Eltern und Ahnen
  • Beziehung, Freunde Elternschaft
  • Vorgesetzte und Trainer
  • Kollegen und Mitspieler
  • Körper
  • Ratio
  • Emotio und Intuition
  • Karma
  • Erfolg und Misserfolg
  • Geld und Finanzen
  • Öffentlichkeit

Der richtige Einsatz deiner Intuition kann deine Karriere und dein ganzes Leben wesentlich nach vorn bringen. Du kannst mit kleinen Dingen beginnen – bei der Auswahl von einer Speisekarte, beim Einkaufen, bei der Freizeitgestaltung. Wenn du genau hin spürst, wirst du feststellen, dass die Entscheidung fast immer schon getroffen ist, auch wenn dein Kopf es noch nicht gemerkt hat und über eventuelle Alternativen sinniert.

Aus „Karrierekiller und wie man sie effektiv vermeidet“

Besonders gut hat mir der Aufbau der einzelnen Kapitel gefallen. So stellt er zu jedem Thema zahlreiche Fragen, mit welchen Du Dein eigenes Leben analysieren kannst. Diese fingen meistens sehr einfach an (z.B. „Wer sind meine Freunde“ oder „Was schätze ich an meinen Freunden“), wurden aber schlussendlich durchaus komplex und regten zum Nachdenken an (z.B. “ Was, glaube ich, bringt die anderen dazu, mit mir zusammen zu sein“).

Wenn Du die ganzen Fragen durcharbeitest, hast Du am Ende des Buches eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was Du brauchst, um für Dich persönlich erfolgreich zu sein. Ich fand das genial – denn schliesslich ist die Theorie immer nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite geht es dann darum, diese im eigenen Leben umzusetzen.

Wir können uns zwar schulen, lösungsorientiert und positiv zu denken und zu kommunizieren, allerdings könnte es dann passieren, dass wir unsere alten Freunde und vielleicht auch Partnerschaften verlieren. Immer aber werden neue Menschen in unser Leben kommen. Das passiert automatisch und ist ein sichtbares Zeichen für unsere Weiterentwicklung.

Aus „Karrierekiller und wie man sie effektiv vermeidet“

Der Autor hat mit zahlreichen bekannten Persönlichkeiten zusammengearbeitet. Diese lässt er im Verlauf des Buches auch immer wieder zu Wort kommen. So erhältst Du noch mehr Inputs von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Das wäre grundsätzlich ausgesprochen gelungen gewesen, hätte er nicht ein kleines Detail eingebaut: Am Schluss fragt er jeden dieser Personen, wie sie die Arbeit mit ihm fanden (natürlich alle sehr positiv). Diese Selbstbeweihräucherung war etwas befremdlich und brachte den Leser nicht wirklich vorwärts.

Gerade in stressigen Zeiten schauen mich die Leute ganz irritiert an, wenn ich frage, was ihnen denn Spass macht. Sie vergessen völlig, dass Spass an der Sache, Spass am Leben einfach essenziell ist.

Aus „Karrierekiller und wie man sie effektiv vermeidet“

Während mir der Schreibstil des Autors sowie seine Einstellung ausgesprochen gut zusagten, fand ich das Kapitel von seiner Frau über das Karma im Vergleich dazu ein wenig schwach. Andererseits war es nett, noch eine weitere Stimme zu lesen – auch wenn ich es eher als Stilbruch empfand.

Alles in allem war ich einfach nur begeistert von diesem Buch und habe mir schon zahlreiche Zitate abgeschrieben und über dem Schreibtisch aufgehängt. Ich kann daher nur nochmals betonen: Lass Dich nicht vom Titel abschrecken – es geht nicht nur um die Karriere im Job, sondern um ein glückliches und erfülltes Leben an sich. Daher kann ich das Buch auch jedem nur wärmstens empfehlen.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Vielen Dank an den Redline Verlag für das Rezensionsexemplar. Fotos von mir selbst.

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