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Buchbesprechung: Mach die Härte des Lebens zu deiner Hängematte

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links Mehr dazu hier.

Resilienz, Stoizismus, Buddhismus, kognitive Verhaltenstherapie – das klingt erst einmal alles höchst kompliziert. Dass diese Themenbereiche Dir helfen können, Deine Ängste zu überwinden, mental stärker zu werden UND gleichzeitig noch unglaublich unterhaltsam sind, beweist Dir Ben Aldridge in „Mach die Härte des Lebens zu deiner Hängematte“.

Der Inhalt

Wie kommt man auf die Idee, ein Jahr lang eine verrückte Challenge nach der anderen auszuprobieren?

In der Einleitung schildert Dir der Autor, wie er plötzlich von immer schlimmeren Panikattacken verfolgt wurde. Die eher harmlose Angst vor dem Fliegen steigerte sich mit der Zeit so stark, dass er schlussendlich nicht einmal mehr aus dem Haus konnte.

Um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, beschloss er, ein Jahr lang zahlreiche schwierige Aufgaben auszuprobieren, sich selbst herauszufordern und seine Komfortzone immer wieder aufs neue zu verlassen.

Angst ist ein Teil der menschlichen Natur und wird manchmal als „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion bezeichnet. Wenn ein Bär plötzlich durchs Fenster in dein Haus klettern würde, bin ich mir ziemlich sicher, dass du all die eben aufgeführten Symptome durchleben würdest. Das ist zu erwarten (nein, nicht dass ein Bär durchs Fenster klettert).

Aus „Mach die Härte des Lebens zu deiner Hängematte“

Ob dies schlussendlich geklappt hat (und wie es funktionierte) erfährst Du in diesem Buch.

Darin findest Du aber zuerst einmal eine ganze Menge an Theorie, um zu verstehen, warum es gerade bei Angstzuständen oder auch Panikattacken hilfreich sein kann, die immer kleiner werdende Komfortzone wieder auszudehnen.

So erhältst Du einen Einblick in den Stoizismus, in den Buddhismus, die kognitive Verhaltenstherapie und ins Mindset. Im gesamten Buch hat mir dabei der Schreibstil des Autors ausserordentlich gut gefallen.

Er schafft es, komplexe Zusammenhänge ganz einfach dastehen zu lassen und würzt alles mit einer kräftigen Prise Humor – ich musste mehr als einmal laut lachen.

Wenn dir zum Beispiel dein Toast mit der Marmeladenseite nach unten fällt, hast du tatsächlich die Wahl, ob du wütend wirst und dich ärgerst oder nicht. Natürlich ist der Boden jetzt mit Marmelade bedeckt und dein Toast ist ruiniert, aber du hast die Wahl: Du kannst dich entscheiden, cool zu bleiben und dich nicht zu ärgern. Du kannst dich entscheiden, dir einen neuen Toast zu machen. Es ist ja nicht wirklich schlimm.

Aus: „Mach die Härte des Lebens zu deiner Hängematte“

Das Herzstück des Buches sind schlussendlich die 43 Challenges. Dabei hat der Autor bewusst eine riesige Vielfalt ausgesucht. Sei dies nun bei der Thematik (Sport, mentale Fähigkeiten, Fingerfertigkeiten, neue Erlebnisse), bei der Schwierigkeitsskala (von ganz einfach bis superschwer) oder aber auch dem Zeitaufwand (ein paar Stunden bis hin zu lebenslänglich).

Bei jeder Challenge erfährst Du erst einmal die Kategorie (Fertigkeit, mentale Kraft, körperliche Kraft…), die Klassifizierung, den Schwierigkeitsgrad und den Zeitaufwand.

… Epiktet stolpert auf dich zu. (Er war tatsächlich lahm und hatte Mühe zu laufen.) Du bist natürlich überrascht, weil Epiktet schon seit Tausenden von Jahren tot ist, aber dann erinnerst du dich, dass dies nur ein hypothetisches Beispiel ist, also entspannst du dich.

Aus „Mach die Härte des Lebens zu deiner Hängematte“

Anschliessend beschreibt er, worum es geht, was das Ziel ist und wie Du die Challenge konkret anpackst. Manchmal fand ich diese Anleitungen sehr hilfreich (z.B. zum Thema Schlösser knacken), manchmal waren sie aber auch durchaus etwas banal (z.B. zum Thema an den FKK Strand gehen).

Grundsätzlich hängt der Schwierigkeitsgrad auch immer davon ab, was Du genau bisher gemacht hast. So ist „Besteige einen Berg“ mit dem Schwierigkeitsgrad 9 von 10 klassifiziert – für mich ist das aber eher ein 2 von 10. Für diese Fälle gibt es jeweils eine „Extra Challenge“, um ein nächst schwereres Level zu erreichen.

Falls Dich eine Thematik besonders interessiert, wird Dir der Punkt „Tiefer einsteigen“ gefallen. Dort werden Dir zahlreiche Bücher, Filme oder auch Personen vorgestellt, die Dir dabei helfen, tiefer einzutauchen.

Ich habe irgendwo gelesen, dass der Geist wie eine Schneekugel ist, die gerade geschüttelt worden ist. Dies ist sein permanenter Zustand. Indem man meditiert, erlaubt man dem Schnee, sich zu setzen, und man kann langsam erkennen, was sich tatsächlich im Inneren der Kugel befindet.

Aus „Mach die Härte des Lebens zu deiner Hängematte“

Während des Lesens fand ich insbesondere die ausführlichen Erfahrungen des Autors mit jeder Challenge sowie seine „Learnings“ interessant. Auch wenn Du gar nicht vorhast, Dich konkret selbst herauszufordern, ist dieser Part sehr unterhaltsam zu lesen. Und wer weiss – vielleicht inspiriert es Dich ja doch noch, etwas Neues zu wagen.

Ich fand das Buch unglaublich inspirierend – insbesondere da mich die Thematik „Resilienz“ und auch „mentale Stärke“ sehr interessiert. Durch die Vielfalt an Herausforderungen findet sicher jeder etwas, das perfekt für ihn geeignet ist – und ihn (oder sie) auf das nächste Level bringt.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Vielen Dank an den FBV Verlag für das Rezensionsexemplar. Fotos von mir selbst.

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