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Buchbesprechung: Pranayama – Atem ist Leben

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.

Du atmest. Ich atme. Grundsätzlich ist das gar nicht so schwer. Da kann man sich schon einmal fragen, warum es notwendig ist, ein ganzes Buch über dieses Thema zu lesen. Wenn Du meinen Blog bereits eine Zeit lang verfolgst, ist Dir die Rezension zu Atmen vielleicht noch in Erinnerung. Schon dort war ich fasziniert, wie viel es doch zu diesem Thema zu erzählen gibt. Pranayama – Atem ist Leben von Dylan Werner steigert diese Erkenntnisse nun nochmals.

Der Inhalt

Atem kann man aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Einerseits gibt es da eine rein technische Seite – da spielen Begriffe wie Vo2max, Atemmuskulatur, Stickstoffmonoxid oder die Atemmuskulatur eine Rolle.
Andererseits lässt sich der Atem auch aus einer feinstofflicheren Sichtweise ansehen. Dabei wechseln die Begriffe zu Gunas, Nadis oder Prana Vayus.

Klingt das alles furchtbar kompliziert? Keine Sorge – in diesem Buch wirst Du Schritt für Schritt an beide Bereiche herangeführt.

Menschen, die chronisch überatmen, können deshalb auch nicht sonderlich lange die Luft anhalten. Weil sie nicht über genügend rote Blutkörperchen verfügen, sinkt ihr SpO2-Spiegel zu schnell, um den plötzlich erhöhten Bedarf zu decken.

Aus „Pranayama – Atem ist Leben“

Zu Beginn geht es erst einmal um die Physiologie der Atmung. Ich fand es wirklich spannend zu lesen, warum es z.B. ziemlich schädlich ist, zu überatmen und wie Du lernen kannst, bewusst weniger zu atmen. Dass man nicht unbedingt durch den Mund einatmen soll, war mir durchaus bekannt. Die zahlreichen Gründe dafür noch nicht so ganz.


Aber auch über die Funktionsweise unserer Lunge erfährst Du so einiges, genauso wie über die Atemmuskulatur. Dabei gefiel mir sehr gut, dass die komplexen Zusammenhänge mit klaren Grafiken und Listen übersichtlich dargestellt wurden. Das half enorm, die Inhalte besser zu verstehen.

Im nächsten Kapitel drehte sich alles um die unterschiedlichsten Balancesysteme. Ich gebe es gerne zu: Anfangs war ich von den ganzen exotischen Begriffen etwas überfordert. Was ist ein Guna und wofür steht nochmals Sattva?

Auch hier halfen mir die vielen Grafiken und Listen, um einen besseren Überblick zu erhalten. Zudem sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Systemen eigentlich sehr logisch – lass Dich daher nicht gleich zu Beginn von den Worten abschrecken.

Bei vielen Pranayama-Übungen geht es darum, Energie durch den Körper zu bewegen, um Balance zu erzeugen, Körperfunktionen zu regulieren, Kraft und Ausdauer zu verbessern, die Heilung zu fördern, energetische Fehlausrichtungen zu korrigieren, Emotionen zu steuern und das spirituelle Bewusstsein zu stärken.

Aus „Pranayama – Atem ist Leben“

Im nächsten grossen Kapitel erfährst Du alles über die unterschiedlichsten Atemtechniken. Ich dachte, ich kenne durchaus schon einige davon aus dem Yoga und war daher sehr überrascht, wie viele weitere Möglichkeiten es noch gibt, den Atem zu beeinflussen – und was das schlussendlich für eine Wirkung hat. Die Übungen werden sehr schön Schritt für Schritt erklärt, Du erhältst eine übersichtliche Anleitung und eine kurze Zusammenfassung über die Effekte der jeweiligen Atmung.

Jedes Ziel, das wir erreichen, wird begleitet von einem flüchtigen Gefühl der Zufriedenheit, das schnell vom Hunger nach mehr abgelöst wird. Das führt zu einem grossen Dilemma: Wir wollen durch Leistung glücklich werden, sind aber unfähig, dauerhaft mit unseren Leistungen zufrieden zu sein.

Aus „Pranayama – Atem ist Leben“

Mit diesen Hintergrundinformationen wäre es Dir also theoretisch ohne weiteres möglich, Deine eigenen Atemsequenzen zusammenzustellen. Der Autor gibt Dir zu diesem Thema zudem zahlreiche Hinweise und Strukturen an die Hand. Wenn Du Dich mit den Konzepten noch nicht ganz so sattelfest fühlst, ist wahrscheinlich das letzte Kapitel etwas für Dich.

Realität ist ein spannendes Konzept. Es basiert auf der Annahme, dass etwas real ist, völlig unabhängig davon, wie wir es wahrnehmen. Realität impliziert also, dass etwas, von dem wir wissen, dass es wahr ist, unabhängig von unseren Vorstellungen existiert.

Aus „Pranayama – Atem ist Leben“

In diesem erhältst Du übersichtliche Anleitungen zu Atemsequenzen zu verschiedenen Themen. So sind z.B. Sequenzen für den Schlaf, für die Konzentration und das Gedächtnis oder aber auch für die Regeneration nach dem Sport vorhanden. Dabei fand ich es besonders sympathisch, dass der Autor jeweils einige Seiten grundsätzliche Informationen zu dem Thema weitergibt. Anschliessend erhältst Du einen Überblick über die Sequenzen, welche jeweils mit Warm-Up starten, anschliessend einen wärmebildenden und einen vitalisierenden Part haben und schlussendlich mit einem Cool Down enden. Jeder Part wird nochmals sehr ausführlich erklärt – es sollte Dir also auch ohne grosse Vorkenntnisse möglich sein, diese Sequenzen durchzuführen. Die Dauer der einzelnen Trainings ist etwa zwischen 10 Minuten und 30 Minuten – Du kannst sie jedoch auch beliebig verkürzen oder verlängern.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, da ich nichts vergleichbares kenne. Die Atemübungen gehörten nun schon zu meinen täglichen Routinen und ich beginne langsam, erste Wirkungen zu spüren. Ich kann Dir das Buch daher wärmstens empfehlen, wenn Du Dich vertieft mit Atemübungen beschäftigen möchtest.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Vielen Dank an den riva Verlag für das Rezensionsexemplar. Fotos von mir selbst.

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2 comments

  1. Liebe Ariana,

    ich habe auf eine Rezension zu Dylan Werners Buch wirklich gewartet. Ich weiß ihn als Yogalehrer zu schätzen und hatte mich gefragt, ob der Buchkauf lohnt, weil ich bereits einige Bücher zum Thema Atmung durchgearbeitet habe. Deshalb danke für die Einblicke.

    1. Liebe Nadin
      ES freut mich unglaublich, dass Dir die Rezension gut gefallen hat. Ich fand das Buch wirklich eines der umfangreichsten zum Thema Atmen. Aber wenn Du noch weitere Fragen dazu hast – nur zu :-)
      Liebe Grüsse
      Ariana

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