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Buchbesprechung: Sexy Hintern

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Links. Mehr dazu hier.

Es gibt Bücher, die möchte man einfach lieben. Dazu gehört auch Sexy Hintern: Das 13-Wochen P(r)ogramm von Sebastian Finis

Der Inhalt

Warum ich dennoch nicht restlos begeistert war und was dieses Buch zu bieten hat, möchte ich Dir heute erzählen. „Sexy Hintern“ hat eigentlich hervorragende Voraussetzungen. Die Aufmachung ist wunderschön mit tollen Fotos der Übungen, leckeren Rezeptbildern und vielen übersichtlichen Checkboxen. Das Thema spricht mich total an – Übungen für den Po gehören zu meinen Favoriten. Übersichtliche Wochenprogramme haben es mir ebenfalls angetan.

Allerdings verwirrte mich der Autor gleich zu Beginn. Erst einmal folgt eine geschichtliche Abhandlung, in welcher Du erfährst, weshalb wir evolutionär bedingt einen grossen und kräftigen Hintern haben. Anschliessend folgen die Vorteile von einer Kräftigung dieses Körperteils. So weit so gut. Allerdings zerstört der Autor diesen guten Eindruck mit dem darauf folgenden Kapitel über die Po-Formen. Er fordert die Leser dazu auf, die Form des eigenen Pos einzuteilen – na, ist er mehr Kartoffel, Tomate oder Melone? Abgesehen davon, dass sowohl die Fotos als auch die Beschreibungen zu den Po-Formen nicht besonders nützlich sind (Frauen, die sich in den knapp bekleideten Po kneifen, Stars in Abendkleidern), weisst der Autor anschliessend sogar selbst darauf hin, dass die Einteilung gar keinen Sinn macht. Die Ernährung und das Training bleiben sowieso gleich.

Spätestens nach der Aussage, dass Cellulite nichts anderes sei, als zu viel Fett, hat mich der Autor verloren. Wenn er schon mit Plattitüden und tausenden „lustigen“ Wortspielen zum Thema Po („Egal welche Kiste du mit dir herumträgst…“ – „Gehörst du eher zur Kategorie Plattarsch, rund und prall oder ist bei dir am Po und an den Hüften zu viel dran?“), dann wäre es doch schön, wenn diese wenigstens inhaltlich korrekt wären.

Auch im restlichen Verlauf fielen mir immer wieder Ungereimtheiten auf. So bezieht sich der Autor ausschliesslich auf Frauen. Beim Thema Ausdauertraining erzählt er Dir aber, dass ein Körperfettanteil von 10 bis 15% ziemlich hoch sei und ein Fettansatz am Bauch die Folge ist. Bei Frauen ist übrigens ein Körperfettanteil von etwa 13% lebensnotwendig. Da bei 10% von viel zu sprechen, ist schon fast etwas fahrlässig.

Auch mit dem Schreibstil konnte ich mich nicht ganz anfreunden – er war mir etwas zu sehr oberflächlich. Aber möglicherweise liegt das auch nur daran, dass ich vorher einige sehr tief gehende Fachbücher verschlungen habe.

Selbstverständlich hat das Buch auch zahlreiche gute Seiten. So sind die Ernährungstipps wieder überraschend vernünftig und sehr umfangreich. Der Autor geht dabei auch auf Spezialsituationen wie das Essen am Arbeitsplatz oder besonders gute Snacks ein und stellt zahlreiche sehr einfache Rezepte vor.

Die Übungen sind schlussendlich sowohl in Aufwärmübungen, Kraftübungen, Ausdauerintervalltrainingsübungen und Dehnübungen aufgeteilt. Dabei sind die Anleitungen sehr klar beschrieben und die schönen Fotos motivieren direkt zum Lostrainieren. Beim 13-Wochen Programm geht es dann primär nur noch um die Optik – die ganzen Vorteile aus den einleitenden Kapiteln scheinen vergessen zu sein. Aber die meisten Menschen werden ja auch genau darum so ein Buch auswählen. Die Trainingspläne sind für unterschiedliche Levels geeignet und sehr übersichtlich dargestellt.

Alles in allem würde ich Dir das Buch empfehlen, wenn Du mehr Übungen für dieses Körperteil suchst und dabei grosszügig über die Einleitung hinweglesen kannst.


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Meyer & Meyer Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst. 

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