Mit über 600 Seiten ist das Buch Sportgeschichte: Von den Anfängen bis in die moderne Zeitvon Uwe Mosebach wahrlich kein Leichtgewicht. Das kam für mich wie gerufen: Wegen meines gebrochenen Handgelenks konnte ich ja in den letzten Wochen keinen Sport machen. Und was gibt es da besseres, als die viele zusätzliche Zeit mit einer genüsslichen Lektüre über den Sport zu verbringen?
Der Inhalt
Mir ist bei diesem Buch lediglich ein kleines negatives Detail aufgefallen. Im Vorwort echauffiert sich der Autor über gewisse Personen, denen ein Grundverständnis für die Geschichte fehlt. Während seine Ausführungen durchaus nachvollziehbar sind (ich staune auch immer wieder mal darüber, wie wenig manche Menschen wissen), so ist dies dennoch kein passendes Vorwort für so ein Werk. Hat man dieses Kapitel jedoch hinter sich gebracht, geht es mit einer ganz hervorragenden geschichtlichen Abhandlung des Sports weiter.
Grundsätzlich stellt sich erst einmal die Frage, was früher, als man den Begriff Sport oder Training noch nicht verwendet hat, überhaupt als Sport zählt. Zählen die Nahrungsbeschaffung (Jagen) oder die Kriegskunst dazu? Kann man Gladiatorenkämpfe als moralischer Sicht noch als Sport bezeichnen? Sowohl diese Grundsatzfragen als auch spannende Details der alten Römer, Griechen, oder der Spartaner werden beleuchtet. Danach geht es mit den ersten Sportarten im Mittelalter weiter, über die Renaissance, bis hin zur Entstehung des modernen Sports in England.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die Kapitel hervorragend gegliedert sind. Als erstes erfährst du jeweils die geschichtlichen Hintergründe der jeweiligen Epoche, daraufhin geht es mit dem Inhalt weiter und am Schluss helfen dir eine Zusammenfassung, ausgewählte historische Daten und ausgewählte Begriffe dabei, den Überblick zu bewahren. Diagramme und passende Bilder unterstützen den Text und sorgen für ein genüssliches Leseerlebnis. Selbstverständlich sind die Daten jeweils belegt und das Buch ist mit einem ausführlichen Fussnotenverzeichnis ausgestattet. Besonders spannend fand ich, dass der Autor auch immer wieder einmal darauf hinweist, wo sich die Geschichte wiederholt. Damit regt er zum eigenständigen Denken an und hilft den Lesern dabei, Zusammenhänge besser zu verstehen.
Ab dem 17. Jahrhundert wird der Fokus vor allem auf die Entwicklung des Sports in Deutschland gelegt. Du erfährst, wie sich dieser entwickelt hat, wie er während des Nationalsozialismus gelebt wurde und was mit ihm während der DDR passierte. Zwischen diesem Kapitel findest du immer wieder einmal spezifische Themen, welche näher beleuchtet werden. Dazu zählen zum Beispiel die Entwicklung des Wintersports oder der Geschichte des Frauensports. Auch auf die Olympischen Spiele wird selbstverständlich sehr detailliert eingegangen.
Auch die letzten Kapitel, welche die Trends im modernen Sport beleuchten, fand ich hochinteressant.
Geschichtsbücher (und besonders so dicke Wälzer) sind nicht immer wirklich packend geschrieben. Das Buch Sportgeschichte ist hier eine willkommene Ausnahme. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, wechselt zwischen packenden Beschreibungen und konkreten Daten und sorgt für spannende Einblicke. An dieser Stelle möchte ich ebenfalls die hochwertige Aufmachung betonen. Das Hardcover mit Prägung und silberner Schrift macht definitiv etwas her.
Wenn du ein Buch über die Geschichte des Sports suchst, bist du mit diesem Werk auf jeden Fall hervorragend beraten!
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Meyer & Meyer Verlag für das Rezensionsexemplar und die Exemplare für die Geschenke bedanken.
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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst
Liebe Ariana,
deine Rezension kommt wie gerufen, ich lechze mal wieder nach einem leicht lesbaren Schmöker mit Lerneffekt!
Ciao,
Harald
Lieber Harald
Möchtest Du denn ein Exemplar davon haben? Zur Zeit habe ich noch eines bei mir ;-)
Liebe Grüsse
Ariana
Liebe Ariana,
ja klar, sehr gerne! :-)
Ich schick‘ dir eine Mail….
Ciao,
Harald