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Buchbesprechung: Unter Freunden

Unter Freunden

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf den Lauschangriff der NSA auf ihr privates Handy mit der empörten Aussage „Ausspähen unter Freunden geht gar nicht“ reagiert. Nach diesem Satz wurde auch das Buch Unter Freunden: Die NSA, der BND und unsere Handys – wurden wir alle getäuscht? Von Patrick Sensburg und Armin Fuhrer benannt.

Der Inhalt

Wenn meine Telefonverbindung ungewöhnlich oft abbricht oder ein Rauschen im Hintergrund zu hören ist, machen meine Freunde und ich oftmals Witze darüber, dass uns jemand abhört. So weit von der Wahrheit entfernt sind wir damit wahrscheinlich gar nicht – in den letzten Jahren wurden immer wieder Vorwürfe gegenüber der NSA und der BND laut, dass diese deutsche Staatsbürger abgehört haben. Nach den Enthüllungen von Edward Snowden war die Empörung gross. Doch was ist schlussendlich wirklich wahr? Wer hat wen abgehört und bewegte sich dies alles tatsächlich in einer rechtlichen Grauzone?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, wurde ein Untersuchungsausschuss durch den Bundestag eingesetzt. Der Ausschussvorsitzende, Dr. Patrick Sensburg und der Reporter Armin Fuhrer gehen in diesem Buch der Frage nach, wie viel tatsächlich „unter Freunden“ spioniert wurde.

Ich fand es äusserst spannend, eine gut recherchierte und neutrale Berichterstattung zu diesem Thema zu lesen. Dabei wird der Whistleblower Edward Snowden zum Beispiel weder verherrlicht, noch als Verräter beschimpft. Stattdessen wird der Frage nachgegangen, wie viele von seinen Aussagen tatsächlich auf Fakten beruhen und was möglicherweise seine Motive waren. Gleichzeitig werden dabei jedoch dennoch viele Geschehnisse als gegeben angenommen, welche lediglich von Snowden selbst behauptet wurden.

Ich muss zugeben, dass ich mich vor der Lektüre nicht allzu tief mit der gesamten Problematik befasst habe. Daher war das Buch auf der einen Seite hervorragend: man bekommt einen Einblick in die unterschiedlichsten Problemfelder und die Fragestellungen zum Thema Spionage, Drohnenkrieg und Datensammeln. Auf der anderen Seite war mir persönlich der Inhalt manchmal etwas zu unübersichtlich aufbereitet (man springt zum Beispiel von Thema zu Thema) und die vielen Fremdwörter und Abkürzungen tun ihr übriges dazu, dass es relativ anstrengend wurde, das komplette Buch durchzulesen. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass das für jemanden, der sich besser auskennt, anders ist. Andererseits weiss ich nicht, wie viel Neues dieser noch erfahren würde.

Wie üblich beim PLASSEN Verlag ist die Aufmachung des Buches gelungen, die Schriftart angenehm gewählt und das Buch durch das Hardcover schön stabil.

 


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim PLASSEN Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst

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