Bücher

Bücherrunde am Samstag: Darm mit Charme


Diese Woche war das Lesevergnügen wunderbar – die Bücher waren nämlich alle herausragend. Aber lies selbst:

Ernährung

Titel: Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ von Giulia Enders

Sterne: 5 von 5

Version: Kindle Edition

Warum habe ich das Buch gekauft? 

Warum um Himmels Willen kaufe ich mir ein Buch über den Darm? Die Erklärung ist simpel – ich habe mir einfach nur die Top-Kindle-Ebooks angsehen und da gefiel mir die Kombination von hübscher Frau und süssen Zeichnung. Als ich den Titel las, war ich erst verwirrt – ein Buch über den Darm? Und da lässt man sich freiwillig auf dem Cover abbilden? Aber eigentlich weiss ich tatsächlich viel zu wenig über dieses Organ. Die Leseprobe hat mich dann umgehauen.

Inhalt: 

Du erfährst hier alles,was Du jemals über den Darm wissen wolltest und Dich nie zu fragen getraut hast. Wie er aufgebaut ist. Wie sein Nervensystem funktioniert. Wie Unverträglichkeiten entstehen und warum Erbrechen eigentlich ganz toll ist. Und schliesslich wird den Bakterien im Darm ein grosses und unglaublich faszinierendes Kapitel gewidmet.

Stil und Unterhaltungseffekt:

Der Stil ist einfach nur phänomenal. Das Thema wird definitiv unglaublich charmant abgehandelt, die vielen Metaphern bringen mich pausenlos zum Schmunzeln und dennoch ist das Niveau relativ hoch angesetzt. Im Gegensatz zu einem trockenen Theoriebuch macht das Lesen dieses Buches richtig Spass und der Inhalt bleibt mir dadurch deutlich besser in Erinnerung. Die junge Wissenschaftlerin Giulia Enders hat den Spagat zwischen unglaublich lustig und einfach nur blöd mühelos geschafft und ich habe bereits nach weiteren Büchern von ihr gesucht (die jedoch leider nicht existieren). Eine kleine Warnung gibt es zum Schluss dennoch: Viele wissenschaftliche Ergebnisse basieren auf Studien mit Tierversuchen. Wenn Du darauf sehr empfindlich reagierst, könnte das Buch Dich schockieren (es wird jedoch nichts im Detail beschrieben).

Fazit:

Wenn Du auch nur ein bisschen am Darm interessiert bist, muss ich Dir dieses Buch einfach ans Herz legen. Lies das erste Kapitel auf Amazon – ich kann Dir versichern, dass sich dieser locker flockige Schreibstil durch das ganze Buch hindurch ziehen wird.

Romane

Titel: Die Duftnäherin von Caren Benedikt

Version: Kindle Edition

Sterne: 4 von 5

Warum habe ich das Buch gekauft? 

Nach meinem völligen „Roman-Reinfall“ letzte Woche habe ich mich nun dafür entschieden, mich lieber einem richtig gut bewerteten historischen Roman zuzuwenden und die Liebesromane erst einmal links liegen zu lassen. So viel sei schon verraten: Ich habe von 20:00 Uhr ohne Pause bis 01:00 Uhr durchgelesen :-)

Inhalt: 

Das Buch spielt in Deutschland im Jahr 1349. Mir hat besonders gut gefallen, dass drei Handlungsstränge gleichzeitig erzählt wurden und sich im Verlaufe der Geschichte immer mehr miteinander verwoben haben. So lesen wir einerseits von der Protagonistin Anna, welche vor ihrem gewalttätigen Vater fliegt und unterwegs Gawin kennenlernt. Gleichzeitig erfahren wir, wie ihr Vater nach ihr sucht und dabei einiges an Unheil anstiftet. Und schlussendlich lernen wir die Seifensiederin Margitte kennen, welche für mich beinahe eine zweite Hauptperson war. Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel mehr erzählen, um Dir die Spannung nicht zu rauben. Und eine kleine Warnung im Voraus: In den Amazon Rezensionen wird zum Teil beinahe die ganze Geschichte erzählt.

Stil und Unterhaltungseffekt:

Kommen wir zuerst zum Grund für den Punktabzug: Der „Bösewicht“ ist äusserst brutal und liebt das Töten. Dies wird so detailliert geschildert, dass dies für mich ein wenig zu viel war. Ich bin in diesen Punkten allerdings auch zart besaitet – und zu wissen, dass ein Teil davon sich tatsächlich so abgespielt hat, war nicht gerade förderlich.

Ansonsten hat mich das Buch sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht einmal für das Abendessen zur Seite legen. Es ist unglaublich spannend geschrieben und die Autorin hat durch den Wechsel der verschiedenen Stränge immer wieder tolle Cliffhanger eingebaut. Besonders gut gefielen mir die anschaulichen Beschreibungen des Lebens um 1349 und ich konnte die Angst vor der Pest beinahe selbst spüren. Die Protagonistin ist mir sehr ans Herz gewachsen, besonders auch weil sie nicht allzu eindimensional gezeichnet war. So ist sie z.B. sehr hübsch aber dies ist für sie eher ein Nachteil als ein Vorteil.

Das Buch ist jedoch ganz klar kein Liebesroman und die Liebesgeschichte wird eher am Rand abgehandelt.

Fazit:

Wenn Du geschichtliche Romane magst, welche nicht allzu kitschig sind und Du kein Problem mit Brutalität hast, kann ich Dir diesen Roman auf jeden Fall empfehlen.

Kochen

Titel: Schöner kochen – Salat: Die Kunst der perfekten Salatzubereitungvon Doreen Köstler

Version: Gebundene Ausgabe

Sterne: 4 von 5

Warum habe ich das Buch gekauft? 

Um dieses Buch bin ich lange herumgeschlichen. Wer möchte seine Gäste nicht mit hervorragenden Menüs beeindrucken? Aber andererseits war ich mir nicht sicher, ob ich die Rezepte schlussendlich auch wirklich verwenden würde. Schlussendlich siegte der kleine Gourmet in mir und das Buch wanderte in meinen Einkaufswagen.

Inhalt: 

Das Buch ist grob gesagt in 5 Teile gegliedert. Wir starten mit verschiedenen Möglichkeiten, einen normalen Salat zu tunen (Blumen, Gemüseschnitzereien…). Im zweiten Teil erfährst Du, wie Du Dekorationselemente selbst herstellen kannst (Z.B. Gewürzröllchen). Danach kommen wir zum Hauptteil: Unglaublich vielen leckeren Salaten. Und in den letzten beiden Kapiteln erfährst Du, wie Du verschiedene Salatsaucen (und Butter mit Geschmack) herstellst und verschiedene Brötchen backst.

Stil und Unterhaltungseffekt:

Das positive zuerst: Das Buch sieht unglaublich schön aus – ich könnte die Fotos stundenlang anschmachten. Und wenn man die Rezepte testet (so geschehen bei zwei davon), so erhalte ich ähnlich schöne Kreationen wie der Gourmetkoch. Wehe, es behauptet jetzt jemand, dass meine Tomatensalatkreation dem Bild auf dem Cover nicht sogar den Rang stiehlt ;-) Besonders gut gefällt mir dabei, dass wirklich alles selbst hergestellt wird (sogar die Mayonnaise).

tomatensalat

Hiermit kommen wir auch zu den beiden negativen Punkten: Der Zeit! Für einen Salat mehr als eine Stunde in der Küche zu stehen, Öl stundenlang mit Rosmarinzweigen zu aromatisieren und 50 Cocktailtomaten zu häuten – dafür fehlt mir einfach meistens die Zeit. Ausserdem sind viele Rezepte mit sehr teuren Zutaten zubereitet (Garnelen, Jakobsmuscheln, Kaviar), was die praxistauglichkeit wieder deutlich senkt.

Fazit:

Du hast Platz bei Deinen Kochbüchern und suchst nach einem Schmuckstück? Dann greif zu. Wenn Du hingegen eher praktische, schnelle oder normalpreisige Rezepte suchst, bist Du mit diesem Buch falsch beraten.

 

Welche Bücher hast Du diese Woche gelesen? Und welche fandest Du besonders spannend?

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com

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4 comments

  1. Wieder so tolle Buchempfehlungen, besten Dank dafür, liebe Ariana!

    Kaum zu glauben, aber es ist Dir gelungen, mich für ein Buch über den Darm neugierig zu machen. Nun ja, das ist ja ein ganz wichtiges Körperorgan …
    Ich habe diese Woche einen außergewöhnlichen Krimi gelesen. Der spielt in der Tang Dynastie in China (700 n.Chr) der Detektiv ist der Richter Di und geschrieben wurde er von einem holländischen Sinologen und Diplomaten 1967: Halskette und Kalebasse von Robert van Gulik, bei Diogenes.

    Liebe Grüsse
    Lukas

    1. Lieber Lukas
      Es freut mich, dass Dich mein Beitrag neugierig machen konnte.
      Das Buch Halskette und Kalebasse hört sich ja richtig interessant an und obwohl ich eigentlich beinahe keine Krimis mehr lese, hast Du mich jetzt doch neugierig gemacht. Vielleicht können wir ja einmal einen kleinen Büchertausch machen :-)
      Ganz liebe Grüsse
      Ariana

  2. […] und ein angeschlagenes Immunsystem zur Folge. Ich kann Dir zu diesem Thema auch das Buch „Darm mit Charme“ ans Herz […]

  3. […] über den Darm sind spätestens seit „Darm mit Charme“ en vogue. Während man früher diese Thematik, wenn überhaupt, nur hinter vorgehaltener Hand mit […]

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