Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich in den letzten zwei Wochen ein bisschen weniger aktiv war. Ich war wieder einmal unterwegs. Wo genau ich mich aufgehalten habe, erfährst Du morgen – heute stelle ich Dir einfach einmal die Bücher vor, welche mich unterwegs begleitet haben.
Romane
Titel: Isch geh Schulhof: Unerhörtes aus dem Alltag eines Grundschullehrers von Philipp Möller
Sterne: 3 von 5
Version: Kindle Edition
Warum habe ich das Buch gekauft?
In den Ferien möchte ich mich nicht mit komplizierten literarischen Werken befassen. „Isch geh Schulhof“ versprach eine leichte und amüsante Lektüre – genau das, was ich suchte.
Inhalt:
Ein junger Lehrer erzählt von seinen Erlebnissen in der Schule. Besonders ist dabei, dass die Schule sich in einem Bezirk in Berlin befindet, in welchem nur äusserst leistungsschwache Kinder aus sozial schwierigen Situationen unterrichtet werden. Hier möchte ich auch direkt auf meinen Punkteabzug eingehen – nach dem Klappentext und der Leseprobe hatte ich die Hoffnung, dass das Buch sich diesen Konstellationen mit viel Humor widmen wird. Leider geht der Autor (welcher auch der Lehrer ist) oft detailliert auf seine privaten Situationen (Beziehung, Wohnort etc.) ein und diskutiert über mehrere Seiten die Schwächen des deutschen Schulsystems. Da mich diese Themen allerdings überhaupt nicht interessieren, würde ich als Note „Thema zu 50% verfehlt“ geben.
Stil und Unterhaltungseffekt:
Wenn über die Schule geschrieben wird, ist das Buch tatsächlich relativ amüsant. Die anderen Abschnitte sind hingegen eher deprimierend – ich denke, da hätte man mehr aus dem Thema herausholen können.
Fazit:
Wenn Du gleichzeitig eine Abhandlung über das deutsche Schulsystem und eine unterhaltsame Ferienlektüre wünscht – nur zu. Allen anderen empfehle ich das Buch eher nicht.
Titel:Die schottische Braut von Kinley MacGregor
Sterne: 4 von 5
Version: Kindle Edition
Warum habe ich das Buch gekauft?
In einem Forum wurde mir dieses Buch empfohlen, als ich nach ähnlichen Büchern wie „Der Kuss des Kjer“ gesucht habe. Trotz des schrecklichen Titelbilds und des verhunzten Titels bei der deutschen Ausgabe (Auf Englisch heisst er „Born in Sin“, was viel mehr Sinn macht), habe ich mich auf das Buch eingelassen.
Inhalt:
Der englische König hat die junge Schottin Caledonia Mac Neely entführt, um sie mit dem grausamen und von allen gefürchteten Krieger Sin MacAllister zu verheiraten. Dadurch erhofft er sich einen Frieden zwischen England und Schottland. Nur leider hat Sin kein Interesse an dieser Hochzeit, da er alles „Schottische“ aus tiefstem Herzen hasst. Viel mehr möchte ich dazu gar nicht mehr erzählen – die Geschichte ist eine typische historische Liebesgeschichte. Erfrischenderweise geht es dabei nicht nur um die Liebesgeschichte (und das übliche hin- und her entfällt beinahe ganz), sondern auch um die politische Situation.
Stil und Unterhaltungseffekt:
Der Stil ist wunderbar und die beiden Hauptpersonen werden sehr vielschichtig gezeichnet. Ich konnte mich mit ihren Charaktern sofort identifizieren. Aaaaaaber – ich werde wahrscheinlich nie verstehen, weshalb die meisten Autoren von Liebesromanen die Liebesgeschichte nicht geschickter aufbauen. Sin hat sich noch nie für Frauen interessiert, aber als er Caledonia sieht, ist er sofort hin und weg. Ihr geht es genauso, obwohl sie allen Grund hätte, ihn zu fürchten. Das erscheint mir einfach nicht realitätsnah und hinterlässt immer einen seltsamen Beigeschmack. Und warum müssen die Hauptpersonen immer „wunderschön“ sein? Das langweilt mich ebenfalls mit der Zeit.
Fazit:
Ein wunderschöner Roman, bei welchem man nicht allzu viel denken muss.
Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green
Sterne: 4 von 5
Version: Kindle Edition
Warum habe ich das Buch gekauft?
Ich glaube dieses Buch wurde auf beinahe jedem Buchblog vorgestellt und immer wieder und wieder gelobt. Und obwohl ich lockere Literatur bevorzuge und normalerweise nie zu einem „Krebsbuch“ greifen würde, konnte ich hier nicht widerstehen. Ich will schliesslich wissen, über was alle sprechen.
Inhalt:
Ich glaube zum Inhalt muss ich gar nicht mehr viel schreiben. Hazel Grace ist unheilbar an Lungenkrebs erkrankt und sieht keinen grossen Sinn mehr in ihrem Leben. Erst als sie in einer Selbsthilfegruppe Alexander kennenlernt, ändert sich dies.
Stil und Unterhaltungseffekt:
Der Stil ist einfach nur bezaubernd. Amüsant, sarkastisch, realistisch und gleichzeitig auch unendlich traurig – es war wirklich ein Genuss, dieses Buch zu lesen. Mit ihrer Liebe zu Büchern und ihrer selbstironischen Art war mir Hazel von Anfang an sympathisch und ich konnte ihre Reaktionen jeweils total gut verstehen. Einen Punkt Abzug bekommt das Buch nur, weil mir die Dialoge manchmal etwas zu lang und zu tiefsinnig waren. Ich mag eine poetische Sprache, aber gleichzeitig möchte ich auch, dass die Handlung vorangeht. Besonders gut hat mir der Umgang mit dem Thema Krebs gefallen – es wird kaum etwas beschrieben, nichts beschönigt, aber sich dennoch nicht im Elend gewälzt.
Fazit:
Dieses Buch ist alles gleichzeitig: lustig und traurig, leicht und tiefsinnig – wenn Du Dich auf eine Gefühlsachterbahn einlassen möchtest, dann nur zu!
Kennst Du richtig gute Romane (keine Thriller)? Ich würde sehr, sehr, sehr gerne wieder einmal einen 5-Sterne Roman lesen.
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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com
Hallo Ariana,
das „Schicksal“ hat für mich volle 5 Punkte verdient. Ich war sehr beindruckt von diesem Buch und wäre nie auf den Gedanken gekommen, einmal ein „Krebsbuch“ zu lesen. Auch der Film ist sehenswert.
Ansonsten gefällt mir Dein Blog, mit immer wieder interessanten Themen, sehr gut VG Frank
Hallo Frank
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar :-)
Ich habe mir lange überlegt, ob das Schicksal 4 oder 5 Punkte bekommt. Aber schlussendlich war es für mich persönlich einfach nicht ganz so „ergreifend“ wie viele andere Bücher.
Liebe Grüsse
Ariana
Hallo Ariana,
Kennst du zufällig diese Seite: http://whatshouldireadnext.com/ ?
Da hab ich mir schon einige gute Anregungen geholt.
Grüße
Simon
Hallo Simon
Das ist eine tolle Idee – diese Seite kannte ich bisher noch nicht. Auch wenn sie meine absoluten Lieblingsautoren erst einmal nicht kannte, kann ich mir gut vorstellen, damit ein wenig herumzuprobieren.
Liebe Grüsse
Ariana