BücherErnährung

Bücherrunde am Samstag: Moderne Paleo Küche

Vor etwa einem Jahr hat sich meine Schwester ein deutschsprachiges Paleo-Kochbuch gewünscht. Dieses Buch zu finden war eine Herausforderung und eine grosse Wahl hatte ich am Ende nicht. Umso schöner ist es natürlich, dass wir knapp ein Jahr später so eine grosse Auswahl haben. Die letzten Wochen habe ich Moderne Paleo-Küche: Genuss ohne Gluten, Getreide und Milch von Elana Amsterdam getestet. Das Buch war ein New York Times Bestseller und Elana ist eine bekannte Bloggerin – daher waren meine Erwartungen sehr hoch.

Der Inhalt

Der erste Eindruck hat mich sofort überzeugt – das Buch ist sehr ansprechend und klar gestaltet und die Fotos machen definitiv Appetit. Besonders schön fand ich die kleinen Symbole, welche bei jedem Rezept anzeigen, ob es vegan oder nussfrei ist. Vegane Paleo Rezepte sind definitiv noch eine Marktlücke.

In der Einleitung fasst Elana die Paleo Ernährung kurz und knackig zusammen und geht auch auf ausgefallene Zutaten ein. Da ihr Sohn im Alter von zwei Jahren die Diagnose Zöliakie erhielt, wollte sie, dass er die köstlichsten und verführerischsten Speisen erhält, die er sich nur wünschen kann. Seine Freunde sollen ihn nicht bemitleiden, sondern beneiden. Diesen Ansatz fand ich ganz wunderbar. Nicht so gut gefiel mir hingegen die z.T. dogmatische Einstellung: Man muss die Rezepte exakt so nachkochen, wie sie es beschreibt und schon kleinste Änderungen könnten das ganze Rezept verpfuschen. Erst beim zweiten Mal darf man sich an kleine Anpassungen wagen. Ausserdem soll man genau die Marken kaufen, die sie vorschlägt. Mal abgesehen davon, dass es diese z.T. bei mir nicht zu kaufen gab, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein anderer Honig das Essen ungeniessbar machen wird…

Aber kommen wir zu den Rezepten. Leider gab es nicht zu jedem Rezept ein Foto – die vorhandenen waren jedoch sehr schön. Schon beim Inhaltsverzeichnis merkt man, wo Elana wahrscheinlich ihre Stärke hat: Beim Backen. Es gibt Crepes zum Frühstück, Brote und Cracker, Torten, Riegel, Plätzchen und, und, und. Aber selbstverständlich sind auch Hauptgerichte, Aufstriche und Getränke vorhanden. An das Kapitel mit den Eissorten habe ich mich allerdings nicht gewagt.

Die Hauptgerichte haben mich leider etwas enttäuscht. Manche Rezepte waren so simpel, dass ich sie nicht unbedingt als „Rezept“ bezeichnen würde. Ich habe sie dennoch nachgekocht, war aber nicht wirklich überzeugt. Andere Rezepte schmeckten gut, aber eben auch nicht überragend. Nochmals kochen oder gar Gästen vorsetzen würde ich diese Speisen nicht. Und fertige „Gewürzmischungen“ zu verwenden, welche es hier nicht gibt, hat mich auch nicht gerade vom Sockel gerissen. Erfreulicherweise waren die Rezepte alle leicht nachzukochen.

Wirklich toll waren jedoch meine Backversuche. Auch wenn meine Plätzchen weder optisch noch von der Konsistenz (der falsche Honig?) an die Plätzchen auf den Fotos herankamen, waren sie geschmacklich hervorragend. Daher werde ich sicherlich noch mehr Backrezepte testen. Die Idee, bei den süssen Rezepten jeweils den Süssegrad hinzuzufügen fand ich klasse – die benötigte Koch-/Backzeit wäre für mich jedoch hilfreicher gewesen.

Meine Meinung

Alles in allem ist es ein solides Kochbuch, welches sich wahrscheinlich vor allem für Anfänger in der Küche eignet. Mit den einfachen Rezepten und den klaren Anweisungen können sie sich Schritt für Schritt an die Paleo-Küche herantasten. Da die Zutaten meistens nicht schwer zu beschaffen sind, steht dem Kochen nichts im Weg.

Die Sterne

Dieses Buch bekommt von mir 3.5 von 5 Sternen.

An dieser Stelle möchte ich mich ebenfalls ganz herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken.

Welches ist Dein liebstes Paleo Kochbuch?

 

 

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com

Dir hat der Artikel gefallen? Dann teile ihn mit Deinen Freunden:
Tags:

Ich freue mich sehr über Deine Rückmeldung. Bitte beachte dazu die Hinweise zum Datenschutz unter "Impressum und Datenschutz".

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert