Was gibt es schöneres, als sich über die Ostertage im warmen Bett zu verkriechen und sich ein paar spannende Romane zu Gemüte zu führen? Die beiden, die ich Dir heute vorstellen möchte, haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. Die Protagonistinnen sind vielleicht ein bisschen chaotisch oder naiv, aber gerade das macht ihren Reiz aus. Und beide beruhen auf einer wahren Geschichte: Lass uns mit Der große Trip von Cheryl Strayed starten:
Der Inhalt
In Amerika gibt es den Pacific Crest Trail – einen Fernwanderweg über mehrere Tausend Kilometer durch die Wildnis von Mexiko bis Kanada. Während sich die meisten Menschen wahrscheinlich jahrelang auf so eine Wanderung vorbereiten würden, wagt sich Cheryl völlig ungeplant darauf. Nicht einmal den Rucksack hat sie vorhin getestet, denn es handelt sich beim Wandern ja eigentlich nur um „Gehen“. Und das kann sie schliesslich.
Dass diese Wanderung dann doch ein wenig schwieriger ist, stellt sie relativ bald fest (zum Beispiel, als sie es nicht schafft, den Rucksack einen Milimeter vom Boden zu heben, weil sie ihn einfach viel zu schwer gepackt hat). Ich habe mich köstlich amüsiert, mit ihr mitgelitten, mich gefreut und bei den unzähligen Schwierigkeiten bange mitgefiebert. Allerdings habe ich mich hauptsächlich auf die Schilderungen der Wanderung gefreut. Cheryl unternimmt diese jedoch, da sie nach dem Tod ihrer Mutter, dem Scheitern ihrer Ehe und einigen Drogenproblemen wieder zu sich selbst finden möchte. Für meinen Geschmack gibt es viel zu viele Rückblenden auf ihr früheres Leben, die ich (ich gestehe) gegen Ende nur noch überblättert habe. Auch am Anfang kämpft man sich erst einmal durch eine relativ langweilige Lobrede an ihre Mutter, bis es dann wirklich losgeht.
Wenn man diese Passagen jedoch aussen vor lässt, hält man ein hervorragendes Buch in der Hand.
Meine Meinung
Wer sich zu sehr über völlig unvorbereitete Wanderer, die sich selbst dabei immer wieder in Gefahr bringen, aufregt, ist hier nicht gut beraten. Wer über diese Tollpatschigkeit schmunzeln kann, wird sich köstlich amüsieren.
Die Sterne
Dieses Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen.
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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com