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Bücherrunde am Samstag: Schreiben von Tag zu Tag

Schon als Kind litt ich unter dem „nur-erste-Seiten-eines-Buchs-füllen“-Phänomen. Kennst Du das? Wenn Du ein wunderschönes leeres Journal erhältst und beschliesst, darin ganz besondere Dinge niederzuschreiben? Tagebuchartig? Und dies natürlich auch sofort in die Tat umsetzt – so etwa 10 Seiten lang. Danach gerät es in Vergessenheit. Ich besitze unzählige dieser halbfertigen Tagebücher und bringe es doch nicht übers Herz, die leeren Seiten zu entfernen. Oder anderweitig zu füllen.

Da ich mittlerweile ein bisschen klüger bin, dachte ich, mit etwas System könnte ich dem vielleicht vorbeugen. Und so habe ich mir das Buch „Schreiben von Tag zu Tag: Wie das Tagebuch zum kreativen Begleiter wird. Ein Handbuch für die Praxis“ von Lutz von Werder und Barbara Schulte-Steinicke zugelegt.

Der Inhalt

In diesem Buch wechseln sich erläuternde Passagen mit konkreten Übungen ab. Ich erwähne dies hier so deutlich, da sich die beiden so stark unterscheiden, dass ich sie gesondert betrachten möchte.

In den erläuternden Teilen wird unter anderem beschrieben, wie sich das Tagebuchschreiben entwickelt hat, wie sich die unterschiedlichen „Tagebucharten“ auf die Psyche auswirken und was Du sinnvollerweise beim Schreiben beachten solltest. Während dies zwar inhaltlich interessant ist, ist der Schreibstil jedoch unglaublich trocken und ich bin bald dazu übergegangen, diese Absätze einfach zu überspringen. Oftmals fühle ich mich auch zu sehr mit dem erhobenen Zeigefinger angeleitet – was mir persönlich den Spass am Ganzen nimmt. Auch die Hinweise gegen Ende, wie man mit Krisen beim Tagebuchschreiben umgeht oder wie man eine Gruppe findet, fand ich zwar inhaltlich interessant aber nicht wirklich ansprechend geschrieben.

Ganz anders verhält es sich mit den Übungen. Für die unterschiedlichen Tagebucharten (literarische Tagebücher, selbsttherapeutische Tagebücher, philosophische Tagebücher), die Schreibübungen und die Übungen, um Schwierigkeiten beim Schreiben zu umgehen, waren hervorragend. Meistens wurden sie relativ knapp beschrieben, manchmal auch mit einem Beispiel genauer erläutert. Dabei wechseln sich konkrete Fragen mit Anregungen und den unterschiedlichsten Techniken (bis hin zu Zeichnungen etc.) ab und ich hatte dabei mehr als nur einen erhellenden Moment.

Meine Meinung

Du möchtest mit Sicherheit wissen, ob mein neues Tagebuch auch halbleer dahinvegetiert :-) Seit ich mit „Schreiben von Tag zu Tag“ arbeite, füllt es sich konstant und hat die anderen leeren Journals bereits überholt. Da der Schreibstil Geschmackssache ist und die Übungen fantastisch sind, würde ich das Buch jedem ans Herz legen, der das Tagebuchschreiben auf ein neues Level bringen möchte.

Die Sterne

Dieses Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

 

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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com

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