Seit einigen Tagen versuche ich diesen Artikel zu Papier (oder besser gesagt; zu Computer) zu bringen – aber ich weiss weder, wie ich beginnen soll, noch wie enden. Nur die Essenz davon leuchtet klar und deutlich durch das ganze Wirrwarr.
Du weisst bestimmt, dass ich eine Unmenge an Blogs lese. Die meisten Artikel scanne ich grob durch und bleibe nur dann an ihnen hängen, wenn ich sicher bin, dass der Beitrag unterhaltsam oder besonders nützlich ist. Allerdings gibt es auch eine Hand voll ganz besonderer Juwelen. Blogs, bei welchen jeder Artikel einfach nur faszinierend ist. Bei welchen ich am liebsten alles über den Autor wissen möchte, da dieser so unglaublich sympathisch wirkt. Die ich bereits so lange lese, dass ich das Gefühl habe, den Blogger persönlich zu kennen und zu meinen (virtuellen) Freunden zählen zu können. Und Blogs welche mein Leben Stück für Stück zum Besseren verändert haben. Einer dieser Blogs ist Live Your Legend von Scott Dinsmore.
Ich folge ihm schon seit vielen Jahren. Die Artikel berühren mich, spornen mich an und ermutigen mich immer wieder aufs neue, meine Träume nicht nur zu träumen, sondern auch umzusetzen. Gleichzeitig fasziniert mich Scotts positive, lebensbejahende Art und er war für mich immer ein riesengrosses Vorbild. Egal ob es um den Job ging, um die Lebenseinstellung, die Gesundheit, den Sport oder eine glückliche Ehe – dieser Mann setzte den Massstab in jeglicher Hinsicht höher. In den letzten Monaten hat er gemeinsam mit seiner Frau Chelsea eine Weltreise unternommen und damit einen weiteren seiner Träume erfüllt.
Der Artikel, welcher am 15. September auf seinem Blog erschien, hat mich tief betroffen zurückgelassen: Scott Dinsmore ist mit nur 33 Jahren im Rahmen seiner Weltreise bei der Besteigung des Kilimanjaros von einem herabfallenden Stein getroffen worden und gestorben.
Wie drückt man die Trauer über den Tod eines Menschen aus, welchen man nicht einmal persönlich kannte? Und bei welchem man trotzdem das Gefühl hat, die Welt steht still? Und dies nicht nur einen Tag lang – sondern bereits eine ganze Weile.
Fotos von liveyourlegend.net
Andere Blogs haben bereits wunderschön in Worte gefasst, was Scott alles grossartiges geleistet hat. In diesen 33 Jahren hat er mehr erlebt, mehr gelebt, als die meisten Menschen. Und während ich immer wieder las, wie wundervoll er war, konnte ich nur einen einzigen Gedanken zulassen: Es ist nicht fair. Es ist nicht fair. Es ist nicht fair.
Wie kann es gerecht sein, dass jemand, welcher so viele Menschen inspiriert hat, welcher so eine Freude am Leben hatte, die Welt bereits so jung verlassen muss? Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie sich diejenigen fühlen müssen, welche ihn persönlich kannten und bin in Gedanken bei ihnen – allen voran seiner wunderbaren Frau Chelsea.
Ich habe keine Antworten auf meine Fragen – wahrscheinlich hat diese niemand. Aber ich sehe klar und deutlich, dass es keine Sicherheiten gibt. Keine Garantien. Und keiner von uns weiss, wann das Leben zu Ende ist.
Das Leben ist kostbar. Wir sollten es entsprechend behandeln.
Scott hat definitiv eine Legende hinterlassen. Kurzzeitig habe ich mich gefragt, ob es besser gewesen wäre, wenn er diesen Berg nicht bestiegen hätte. Aber er hat genau das Leben gelebt, welches er sich erträumt hat. Jede Sekunde ausgekostet. Und das Leben von so vielen Menschen verbessert. Ich bin froh, dass er dies getan hat und dankbar, dass ich ihn kennen durfte.
Es hilft mir, zu überlegen, was er nun wohl gewollt hätte. Und wahrscheinlich möchte er nicht, dass wir „es ist nicht gerecht“ rufen und aufstampfen, sondern dass auch wir ein Leben leben, dass es wert ist gelebt zu werden.
Hast Du Dich schon einmal gefragt, ob Du Dein Leben wirklich schätzt?
- Lebst Du Deine Träume? Greifst Du nach den Sternen?
- Wie hoch setzt Du Deine Standards?
- Setzt Du Menschen über Besitztümer?
- Sagst Du Deinen Freunden und Deiner Familie oft genug, wie sehr Du sie liebst?
- Erlebst Du Dein Leben aktiv oder lässt Du es an Dir vorbeiziehen?
- Wenn Du auf Dein Leben zurückblickst – magst Du die Geschichte, die es erzählt? Oder würdest Du sie gerne in eine andere Richtung lenken?
In Gedenken an Scott – er hat die Welt zum Leuchten gebracht!
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com
Liebe Ariana,
ein Nachruf, wie er kaum besser sein kann. Danke für die Worte und die Gedankenschwere.
Innhalten und reflektieren, das sollte ab und zu sein. Es muss allerdings nicht Anlässe wie den Tod eines Menschen und Vorbilds dafür geben.
Liebe Grüße
Rainer
Lieber Rainer
Vielen Dank Dir. Ich habe selbst eine Zeit lang damit gehadert, ob man wirklich den Tod eines Menschen als Anlass nehmen sollte, etwas zu ändern – andererseits kann man sich so damit trösten, dass dieser wenigstens nicht komplett sinnlos war.
Liebe Grüsse
Ariana
Liebe Ariana,
ein erschütternder Beitrag und weder für den Leser und schon gar nicht für seine Frau ist es ein Trost. Aber er hat jeden Moment versucht zu genießen. Das sollte das Leben sein, das sollten auch wir uns immer vor Augen zu führen. Das Leben ist tatsächlich einfach viel zu kostbar.
Liebe Din
Vielen Dank für Deine Worte – genau so sehe ich das auch. Wir sollten jeden Moment geniessen und auskosten.
Liebe Grüsse
Ariana
Liebe Ariana,
was für eine traurige Geschichte… wenigstens hat es sein Leben genauso gelebt, wie er wollte und hat nichts ausgelassen.
Es gibt einem auf jeden Fall einen Gedankenanstoß! Das Leben aktiv erleben – im Alltag und auch sonst, das finde ich wichtig.
Vielen Dank für diesen Beitrag!!
Liebe Grüße Anna
Liebe Anna
Genau – ich denke, dass er mit Sicherheit auf ein Leben zurückblicken kann, das er sich genau so gewünscht hat.
Liebe Grüsse
Ariana
Liebe Ariana!
Ich habe erst am 17.09. durch Zufall seinen TEDx Talk Video auf youtube gesehen und war sehr begeistert. Und dann ging es mir genau wie dir – ich wollte mehr über ihn erfahren. Das hat mich echt kalt erwischt und lange nachdenklich gestimmt – nach nur einem kurzen Video. Oder weil er in den Bergen umgekommen ist, in die es mich auch immer wieder zieht (wenn auch nicht so hoch hinaus, wie bei ihm).
Vielen Dank für deinen Beitrag!
LG, Florian
Lieber Florian
Vielen Dank für Deine Worte – ich weiss nicht, ob es nur an den Bergen liegt, ein Unglück kann schlussendlich überall passieren. Meistens ist uns dies allerdings nicht so bewusst…
Liebe Grüsse
Ariana