Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.
Manche Bücher lassen mich staunend über unsere faszinierende Welt zurück. In diesem Fall könnte man sogar noch präzisieren: Über unsere faszinierenden Körper. Oder noch exakter: Über unsere faszinierenden Hormone. Wenn Dir bei diesem Wort gerade einmal Testosteron und Adrenalin einfallen, bist Du mit Die heimlichen Chefs im Körper von Dr. Med Berndt Rieger bestens bedient.
Der Inhalt
Während meiner Ausbildung zum Precision Nutrition Coach habe ich mich bereits mit zahlreichen Hormonen befasst. Allerdings war dies eines der Themen, die ich immer ein bisschen herausgezögert habe.
Für mich war dieser Bereich so komplex, dass ich mir nicht einmal annähernd vorstellen konnte, ihn jemals zu verstehen. Oder sich die Namen aller unterschiedlichen Hormone zu merken. Mit Ausnahme des Hungerhormons Ghrelin. Ich habe mir dazu Gremlin als Eselsbrücke gebastelt – und wer könnte Gremlins schon vergessen? Wenn Du nicht weisst, was das ist, dann lasse ich Dich jetzt schnell googeln – eigentlich ist das nämlich nicht das Thema hier.
Statt dessen möchte ich Dir heute von diesem wunderbaren Buch erzählen, welches mir die Welt der Hormone auf eine richtig bezaubernde Art näher gebracht hat. Ganz auf Fremdwörter konnte der Autor natürlich nicht verzichten. Allerdings werden diese so schön wattebauschartig eingepackt, dass man sich an ihnen gar nicht stossen kann.
Du begleitest in diesem Buch nämlich die fiktive Person Tina auf ihrem Weg durch den Alltag. Dabei erlebt sie die ganz normalen Höhen und Tiefen des Alltags – von wichtigen Präsentationen zu Jet Lags bis hin zu einer Schwangerschaft. Selbstverständlich sind in jedem Augenblick ihres Lebens gewisse Hormone aktiv. Welche das sind und was sie genau machen, erfährst Du jeweils an den entsprechenden Stellen.
Da heisst es eigentlich einen kühlen Kopf bewahren und Kompetenz zeigen, doch Tinas Herz hört nicht auf zu klopfen.
Was ist da hormonell los? Nun, da ist offenbar ihre Amygdala am Feuern.
Ich fand diesen Aufbau sehr gelungen, da dadurch die trockene Materie sehr anschaulich erklärt wurde. Allerdings beschränkt sich der Autor nicht darauf, lediglich zu beschreiben, was genau im Körper abläuft. Statt dessen werden immer wieder zahlreiche Hinweise, für einen vorbildlichen Hormon-Lifestyle in den Text eingeflochten. Manche davon sind eher banal (Lachen Sie mehr und machen Sie regelmässig Pausen), andere hingegen wieder ausgefallen (adaptogene Pflanzen wie z.B. Schisandra).
Eine Studie mit 21 Paaren hat gezeigt, dass beim intensiven Küssen etwa 80 Millionen Bakterien zwischen den Mündern der Partner hin- und herwandern. Es ist ein Austausch des Mikrobioms, das da stattfindet, eine Hochzeit zwischen zwei verschiedenen Staaten. Je differenzierter das Mikrobiom, desto gesünder sind die Beteiligten.
Ich habe unglaublich viel bei der Lektüre dieses Buches gelernt – sei dies nun über die einzelnen Hormondrüsen (Zirbeldrüse, Hypothalamus, Hypophyse, Schilddrüse und Nebenschilddrüse, das Herz, die Nebenddieren, die Oberbauchdrüsen oder die Eierstöcke und Hoden), über Hormonstörungen oder über ein Leben in Balance mit den unterschiedlichen Hormonen.
Grundsätzlich bin ich sowieso der Meinung, dass jeder Mensch seinen Körper so gut wie irgendwie möglich kennen sollte. Wenn es möglich ist, so viel neues auf so eine unterhaltsame Art zu lernen, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, der dagegen spricht. Ich kann dieses Buch daher wärmstens jedem empfehlen, der mehr über seine Hormone wissen möchte.
Du bist noch unsicher? Hier findest Du weitere Informationen und eine Leseprobe zu dem Buch.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei der Münchner Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar bedanken.
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.