Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.
Ich habe mir hin- und her überlegt, ob es passend ist, an Weihnachten ein Buch mit dem Titel „Hausbar: Drinks mixen wie die Profis“ vorzustellen. Aber seien wir einfach einmal ehrlich: Heutzutage vergeht kaum ein Weihnachtsfest ohne einen Schluck Alkohol. Dass das Buch zudem mit einer grandiosen Aufmachung punktet und sich daher gut als Geschenk eignen würde, spricht ebenfalls dafür. Auch wenn ich damit wohl ein bisschen zu spät bin und Du hoffentlich schon alle Geschenke beisamen hast. Tut mir leid!
Der Inhalt
Ich vermute, dass die Bilder für sich sprechen. Aber ich möchte es dennoch gleich zu Beginn nochmals erwähnen: Den Designer dieses Buches würde ich am liebsten heiraten. Da blättere ich von Seite zu Seite und komme aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus – ein Foto ist besser als das nächste, eine Seite atemberaubender als die vorherige. Sobald man das Gefühl hat, es geht nicht mehr besser, folgt wieder eine neue Komposition, die Dich zum Staunen bringt. Wenn Du also nicht besonders viele Drinks mixt, so macht sich das Buch auf jeden Fall sehr schön auf dem Wohnzimmertisch.
Da es sich bei diesem Buch ja nicht nur um einen reinen Bildband handelt, war ich natürlich auch auf den Inhalt gespannt. Auch wenn ich mir nach meinen Begeisterungsstürmen überlege, mir vermehrt Bildbände zuzulegen – aber das nur so am Rande.
Der Autor, Thomas Henry, sorgt auf den ersten 50 Seiten dafür, dass Du die Theorie zum Cocktail-Mixen kennen lernst. Dabei beginnt er ganz locker leicht mit der Geschichte der Bar, um anschliessend zu den Grundlagen überzugehen. Du erfährst, welche Tools Du Dir zulegen könntest. Dabei fand ich es sehr sympathisch, dass er darauf hinweist, dass Du nicht immer Spezialwerkzeug brauchst:
Hauptsache, es funktioniert. Einen feinen Martini mit langem Eiscremlöffel in der Thermoskanne von Grossmutter kalt rühren? Haben auch schon Profis gemacht.
Bei den Techniken hätte er meiner Meinung nach ein wenig mehr darauf eingehen können, was bei welchem Cocktail am meisten Sinn macht. So weiss ich nun zwar, was Abseihen oder Stösseln ist, bin mir aber nicht ganz sicher, wann ich das anwenden muss. Andererseits – probieren geht über studieren.
Bevor es jedoch mit der Praxis los geht, nimmt uns der Autor noch auf eine Reise durch die faszinierende Welt der Zutaten mit. Er ermutigt Dich, bei der Garnitur kreative Experimente zu wagen, erklärt, welche Kräuter und Gewürze welche Wirkung haben und beschreibt sowohl Obst und Gemüse als auch die unterschiedlichen Zuckersorten im Detail.
Auch auf die eher unscheinbaren Mitspieler wie Bitters oder das Eis geht er ausführlich ein – schliesslich sind es oft die Details, welche über „Jummi“ oder „Näääh“ entscheiden.
Bei den Fillers hat mich ein wenig irritiert, dass er vor allem auf eine Marke einging – ich bin mir nicht sicher, ob diese der Standard ist, ob es keine anderen gibt oder ob eventuell seine Verwandten dort die Hände im Spiel hatten. Er stellt dabei auch einen Cocktail pro Geschmacksvariante dieser Tonic Water vor – was wiederum eine nette Idee war.
Die Rezepte selbst werden nach unterschiedlichen Alkoholarten unterteilt. Dabei fand ich es sehr schön, dass er zuerst auf einer Doppelseite etwas über diese Spirituosen erzählte und die wichtigsten Details nochmals zusammenfasste:
Heute arbeiten Bartender weltweit daran, den unbändigen Charme von Tequila und Mezcal zu zähmen und begreifbar zu machen.
Bei den Rezepten findest Du eine bunte Mischung zwischen altbewährten Klassikern und richtig ausgefallenen Varianten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Cocktail mit Popcorn (Popcorn Corner Aka Pococo – ich habe mich allerdings noch nicht daran getraut) oder einem Jagdschloss (Ein Cocktail mit Rote-Beete Saft? Schmeckt überraschend lecker!). Und wenn Du eine Party schmeisst, bei der nicht alle dem Alkohol zugetan sind, findest Du am Ende des Buches auch eine Auswahl an alkoholfreien Cocktails – damit es für alle etwas besonderes gibt.
Was mich zudem noch fasziniert hat, waren die Basisrezepte am Schluss des Buches. Du wolltest schon immer einmal Brandykirschen oder einen Heusirup selber herstellen? Hier findest Du die Rezepte dazu.
Alles in allem bin ich immer noch ganz hin und weg von diesem Werk und würde es jedem empfehlen, der gerne einmal selbst einen Cocktail mixt.
Du bist noch unsicher? Hier findest Du weitere Informationen und eine Leseprobe zu dem Buch.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim riva Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.
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