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Die Buchwoche: Hindernislauf Extrem

Hindernislauf Extrem

Mega motivierende Bilder und ein Thema, das mich sehr fasziniert: Das ist Hindernislauf extrem: Das Trainingsbuch für Spartan Race, Tough Mudder, StrongmanRun und mehr von David Magida und Melissa Rodriguez

Der Inhalt

Ich finde das Thema Hindernisläufe unglaublich spannend und habe mit Spartan Race schon einmal eine Buchrezension zu diesem Thema veröffentlicht. Bei diesem neuen Werk faszinierten mich vor allem die tollen Fotos – Motivation pur.

Bei einer ersten Übersicht erschien mir auch die Kapiteleinteilung äusserst vernünftig: Von den Grundlagen (Körperliche Voraussetzungen, Kleidung und Zubehör und die Ernährung) über die Trainingsanleitungen (Übungen für verschiedene Hindernisse) bis hin zu Workouts und Trainingsplänen und einer detaillierten Vorbereitung für den Wettkampf (Das richtige Rennen, Verletzungsprophylaxe, mentale Stärke etc.) waren alle wichtigen Themenbereiche abgedeckt.

Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Geschichte, in welcher Du erfährst, wie es „Chris“ bei seinem ersten Lauf ergangen ist – und was Du tun kannst, um nicht die gleichen Fehler zu machen. Diese Idee ist toll und auch sonst ist das Buch vom Design her sehr schön aufgemacht.

Allerdings gibt es von mir beim Inhalt einige richtig fette Minuspunkte. Bei der Lektüre habe ich mich mehrfach gefragt, ob das Buch tatsächlich von den beiden Experten geschrieben wurde. Dass gleich zu Beginn auf mögliche Verletzungen mit Todesfolgen hingewiesen wurde, halte ich jetzt einfach mal für einen strategisch unklugen Fehler – die Motivation erhält damit auf jeden Fall einen Dämpfer. Da bringt auch der Satz „Solche Schreckensmeldungen sollen Sie natürlich nicht davon abhalten, sich an diesen aufregenden Sport heranzuwagen“ nichts mehr.

Im Kapitel über die Kleider fragen sich die Autoren, warum manche Frauen kurze Hosen über langen Leggings tragen und erklären, dass dies keinerlei Vorteile bringt (doch – manche Frauen fühlen sich in knallengen Leggings einfach nicht wohl). Bei den Ernährungstipps wird munter drauf los pauschalisiert (z.B. Sportler benötigen grundsätzlich Eisenpräparate – dieser Ratschlag kann sogar gefährlich sein, da gerade Männern oft einen zu hohen Eisenwert haben können). Während des Rennens soll zudem jeder alle 45 Minuten (oder öfter) ein Gel zu sich nehmen – dass es da auch noch andere Möglichkeiten gibt, um sich zu verpflegen, wird einfach ignoriert.

Vegetarismus ist eine Krankheit…

Mein Highlight war aber der Abschnitt über spezielle Ernährungen bei Krankheiten: Vegetarier und Veganer werden unter „kranke Personen“ aufgeführt – interessant ;)

Auch bei den Übungen fielen mir leider laufend solche Ungereimtheiten auf. Manchmal passten die Bilder nicht zu den Anleitungen (z.B. wird erklärt, dass man den Sandsack nur mit einer Hand festhalten solle – auf dem Bild wird er mit beiden getragen), manchmal wird gar nicht beschrieben, was gemeint ist (Setzen Sie den „S-Hacken“ oder den „J-Hacken“ beim Tauklettern ein), es wird aufgezählt, welches Material benötigt wird obwohl dieses dann weder in der Erklärung noch auf den Bildern ersichtlich ist (z.B. 5 Kilo Gewichte beim Seal-Walk) und manchmal wird der Leser einfach völlig verwirrt zurückgelassen. So steht da zwar die Überschrift „Wann ist der richtige Zeitpunkt für Balancetraining“. Im Abschnitt darunter wird geschrieben: “ Beweglichkeit und Balance trainiert man am besten im Aufwärm- und Cool-down-Programm, mitunter aber auch während des aktuellen Trainingsprogramms.“ Ja wann denn nun?

Auch über die Programme war ich nicht ganz glücklich. Einfach 60 Minuten lang Ausfallschritte zu machen, ist weder besonders förderlich für die gesamte Beinmuskulatur noch allzu interessant. Und jeder, welcher sich ein bisschen mit Mentaltraining befasst hat, weiss eigentlich, dass man keine Suggestionen verwenden sollte, welche „nicht“ enthalten (Aufgeben kommt nicht infrage!).

Die Idee hinter diesem Buch war grandios, das Design-Team hat ganze Arbeit geleistet aber der Inhalt hat mich verwirrt zurückgelassen. Wie konnten so viele Fehlinformationen veröffentlicht werden? Wurde das Buch von einem Praktikanten verfasst und nicht mehr quergelesen? Ich kann es mir nicht erklären und finde es schade, dass man dieses Potenzial einfach so verschenkt hat. Viele der Übungen sind toll und wären in einem richtigen Kontext eine Bereicherung für jeden, der für Hindernisläufe trainiert. Aber der Rahmen müsste dringend nochmals überarbeitet werden.

 


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim riva Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst

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