Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.
Bei manchen Büchern hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was einen darin erwartet. Aber wie es im Leben oftmals ist, deckt sich diese nicht immer mit der Realität. Besonders stark fiel mir dies bei Körperhaltung korrigieren von Steven Low und Jarlo Illano auf.
Der Inhalt
Der Untertitel spricht das Thema Schmerz zwar schon ein wenig an: „Über 50 Übungen und Trainingspläne für ein schmerzfreies und aktives Leben.“ Ich hätte dennoch nicht gedacht, dass diese Thematik direkt nach der Einleitung sehr ausführlich behandelt wird. Andererseits macht es Sinn: Die meisten Menschen beschäftigen sich mit ihrer Körperhaltung erst dann, wenn sie durch schmerzende Körperstellen darauf aufmerksam gemacht werden, dass etwas nicht stimmt. Insofern ist dieser Einstieg durchaus gelungen.
Bei der Lektüre muss man sich jedoch bewusst sein, dass hier nicht absolute Anfänger angesprochen werden – manche der Abschnitte sind zum Beispiel mit zahlreichen Fremdwörtern gespickt. Gleichzeitig hat dies den Vorteil, dass man auch mit einem gewissen Vorwissen immer noch etwas neues erfährt. Wusstest Du zum Beispiel, welche Faktoren sich auf unsere Schmerzwahrnehmung auswirken und welche Bereiche darüber entscheiden, wie wir Schmerzen erleben?
Das biopsychosoziale Schmerzmodell geht davon aus, dass es biologische, psychologische und soziale Faktoren gibt, die Einfluss auf körperliche Schmerzen haben.
Jedes Kapitel wird mit einer kurzen Zusammenfassung beendet. Gerade bei komplexeren Themen finde ich das grandios, um diese nochmals etwas einsinken zu lassen. Ausserdem ist das ganz praktisch, wenn man das Buch nach einer längeren Zeit wieder in die Hand nimmt und sich einen Überblick verschaffen möchte.
Nach dem Kapitel über die Schmerzen gehen die Autoren auf die Körperhaltung im Alltag ein. Dabei fand ich es sehr angenehm, dass nicht mehr der dogmatische Ansatz einer einzigen korrekten Körperhaltung gewählt wurde, sondern dass diese sich je nach Tätigkeit und Körper anpassen muss.
Was man allgemein als gute Körperhaltung bezeichnet, sollte zutreffender als geeignete Körperausrichtung für eine bestimmte Aufgabe oder Technik verstanden werden. Eine Ausrichtung, die in allen Situationen passt, gibt es nicht.
Die konkreten Übungen zur Haltungskorrektur werden in Beweglichkeits- und Stabilitätsübungen, Kraft- und Ausdauerübungen, Reset-Übungen und weitere Übungen eingeteilt. Auch hier war ich erst einmal ziemlich überrascht. Bis auf die Reset-Übungen ähnelten nämlich zahlreiche Bewegungen meinem normalen Kraft- und Mobilitätstraining. Da findest Du die Katze-und-Kuh-Haltung im Vierfüsslerstand, Dehnung der Hüftbeuger, umgekehrtes Rudern, oder Kniebeugen.
Natürlich sind auch einige etwas ungewöhnlichere Übungen darunter – z.B. Gehen auf der Fussinnenkante oder sich mit einer speziellen Drehung aus der Bauchlage rollen. Alles in allem habe ich jedoch daraus geschlossen, dass ein ausgewogenes Training bereits sehr zu einer guten Körperhaltung beitragen kann.
Die Übungen selbst sind sehr klar beschrieben – mit schönen Fotos, genügend Text und zahlreichen Variationen.
Im Anschluss daran findest Du noch ein Kapitel über die Änderung von Gewohnheiten sowie eines über das richtige Training zur Haltungskorrektur. Besonders gelungen fand ich zudem das abschliessende Kapitel über Beispieltrainingspläne. Dort findest Du sowohl ganz kurze Pläne für alle mit wenig Zeit, Pläne für das Büro oder Pläne für bestimmte Körperregionen.
Das Buch würde ich insbesondere Menschen empfehlen, die bisher eher wenig Sport gemacht haben und durch eine ungesunde Körperhaltung (z.B. Arbeit am Computer) mit Schmerzen zu kämpfen haben.
Du bist noch unsicher? Hier findest Du weitere Informationen und eine Leseprobe zu dem Buch.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim riva Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.