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Die Buchwoche: Machine, Platform, Crowd

Ferienzeit ist auch Buchwochenzeit – was gibt es herrlicheres, als in der warmen Sonne zu liegen und sich in einem inspirierenden Werk zu verlieren?

Beginnen möchte ich heute mit einem ganz besonders (dicken) Leckerbissen: Machine, Platform, Crowd: Wie wir das Beste aus unserer digitalen Zukunft machen von Andrew Mcaffee und Erik Brynjolfsson

Der Inhalt

Mittlerweile liest man in fast jeder Zeitschrift, auf jedem Blog und in vielen Büchern von der Digitalisierung. Während die eine Front sich auf eine paradiesische Welt freut, mahnt uns die andere vor dem Abgrund.

„Machine, Platform, Crowd“ möchte sich weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen. Statt dessen erhalten wir ganz konkrete Ideen, wie wir das Beste aus unserer digitalen Zukunft machen können.

Wie der Titel schon verrät, ist das Buch dreigeteilt. Im ersten Kapitel geht es daher um „Maschinen“ – genauer gesagt um künstliche Intelligenzen. Natürlich wird hierbei auch die Gretchenfrage gestellt: Was passiert, sobald die Maschinen all unsere Jobs übernommen haben? Was bleibt für uns noch übrig? Um dies beantworten zu können, wir zum Beispiel anschaulich gezeigt, in welchen Bereichen der Mensch besser ist, als die Maschinen (nein, es ist weder die Intuition noch die Kreativität).

Da die Kapitel mit sehr vielen Informationen aufwarten, fand ich es klasse, das die wichtigsten Punkte jeweils am Ende nochmals zusammengefasst wurden. Gerade wenn man das Buch später wieder einmal in die Hand nimmt, hilft das, sich an den Inhalt zu erinnern. Zudem werden am Ende jedes Kapitels Fragen gestellt, die Unternehmern (oder jedem Menschen) helfen, die Informationen wirklich umzusetzen (z.B. „Wie weit sind Sie, wenn es darum geht, maschinelles Lernen in Ihrem Unternehmen zu implementieren?“ oder „An welchen Stellen – falls überhaupt – würde Ihrer Meinung nach in den nächsten fünf bis zehn Jahren die massive Dezentralisierung den Core erschüttern und durch eine Crowd ersetzen?). Ich fand es toll, dass diese Fragen die Leser zum Nachdenken animieren und meistens sehr offen gestellt sind.

Das zweite Kapitel befasst sich mit der „Platform“. Während es früher z.B. CDs zu kaufen gab oder man sich einen Taxi mieten konnte, werden diese Dienste heute über Plattformen (Spotify und Uber) angeboten – ohne dass die Unternehmen eigene Waren besitzen. Bei dieser Thematik tauchten die Autoren tief in die Marktwirtschaft ein – von Nachfragekurven über Ertragsmanagement bis hin zur Preiselastizität.

Schlussendlich befassen sich die Autoren mit dem Unterschied zwischen Core (einem Unternehmen mit klarem Eigentümer und Richtlinien) und Crowd (nicht organisierte Gruppen an Menschen). Dabei wird sowohl Crowdfunding (Finanzierung durch die Masse statt über Banken) angesprochen, als auch Bitcoin und Blockchain (eine Kryptowährung und die dahinter stehende Technologie), das The DAO Projekt (eine Software, welche ein Unternehmen ersetzen sollte) als auch die Tatsache, dass komplexe Probleme oft von einer Masse an diversifizierten Personen besser gelöst werden, als von einem Spezialisten. Hierbei fand ich die vielen Beispiele besonders interessant – genauso wie den Fakt, dass die Autoren davon ausgehen, dass die Kryptowährungen bereits auf ihr Ende zueilen – während die dahinter liegender Technologie noch auf ihren Aufschwung wartet.

Der Schreibstil ist sehr angenehm – wenn die Autoren sich besonders intensiv mit einem Thema befassen, manchmal auch etwas technisch. Dennoch würde ich das Buch auch interessierten Einsteigern zu diesem Thema empfehlen – und natürlich jedem Unternehmen, das sich für die Zukunft rüsten möchte.

 


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim PLASSEN Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst

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