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Die Buchwoche: Protein-Power

Proteinpower

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten) und Affiliate Links. Mehr dazu hier.

Was auch immer sich der Designer dieses Covers gedacht hat – bei mir hat es sofort den „Haben-Wollen“-Reflex ausgelöst. „Stark“ ist das richtige Wort dazu. Und einmal ehrlich – wer könnte nicht ein paar zusätzliche proteinreiche Rezepte gebrauchen? So stürzte ich mich begeistert auf Protein-Power: Die besten Rezepte für Bodybuilder und Kraftsportler von Jens „Jil“ Illgner

Der Inhalt

Lass uns gleich einmal beim Design bleiben. Interessanterweise hatte ich bei der Lektüre dauernd das Gefühl, dass hier zwei verschiedene Personen am Werk gewesen seien. Das einleitende Kapitel sowie die Titelseiten zu den Rezepten sehen jeweils grandios aus. Bei den Fotos bekommt man automatisch Lust darauf, zu trainieren oder eben zu kochen.

Schlägt man jedoch die Rezeptseiten auf, sieht es plötzlich ganz anders aus. Erst einmal fand ich es schade, dass die Bilder trotz ausreichend Platz zum Teil nur sehr klein abgebildet wurden. Auf den zweiten Blick war ich mir nicht mehr so sicher, ob diese Idee nicht sehr klug war.

Die Rezeptefotos sehen nämlich etwa so aus, wie wenn ich selbst sie nachgekocht und in meiner Küche mit dem Handy fotografiert hätte. Das geht bei einem privaten Instagram-Account durchaus in Ordnung – bei einem Kochbuch erwarte ich jedoch deutlich mehr Professionalität. Wenn zahlreiche Foodblogger es schaffen, in ihrer eigenen Küche grandiose Bilder zu zaubern, hätte sich der Autor hier durchaus auch mehr Mühe geben können. So animierten mich die Bilder leider nur selten zum Nachkochen.

Rezension Protein Power

Aber wie heisst es so schön? Man soll ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen und somit auch ein Kochbuch nicht nach den Rezeptfotos. Schliesslich zählen hier auch die inneren Werte.

Auf den ersten 20 Seiten werden Dir die Basics zu einer gesunden Ernährung im Kraftsport erläutert. Auch hier fand ich die Zusammenstellung der Inhalte nicht unbedingt geglückt – so werden nach einer Aufführung der Makros, einer kurzen Abhandlung des Nährstofftimings ein paar Mythen aufgedeckt. Diese erschienen mir etwas wahllos – während „Fett macht fett“ vielleicht noch gut passt, ist „Margarine ist besser als Butter“ dann doch etwas zu spezifisch. Ich hätte mir hier mehr Informationen über das Nährstofftiming gewünscht – schliesslich ist das Buch genau danach aufgebaut.

Buch Jens Jil Illgner Proteinpower

Die Aufteilung der Rezepte war nämlich durchaus ungewöhnlich und damit auch sehr interessant. So gab es das Kapitel „Frühstück“ – dem Thema „Overnight Oats“ wurde anschliessend ein eigenes Kapitel gewidmet. Für die Hauptmahlzeiten findest Du sowohl „Suppen“ als auch „Low Carb Gerichte“, „High Carb Gerichte“ oder „Post Workout Meals“. Hier hätte ich mir für Anfänger genauere Angaben gewünscht, wann welche Mahlzeit nun am Besten geeignet wäre.

Auch die Desserts wurden nochmals unterteilt in „Cheat Clean“ und „Protein-Cheat-Cakes“. Das verstand ich nicht ganz, da auch im „Cheat Clean“ Kapitel einige Cake-Rezepte vorgestellt wurden.

Rezeptbuch Protein Power

Ich wünschte mir so sehr, dass ich nun von den Rezepten schwärmen könnte und diese mich die ganzen restlichen Ungereimtheiten vergessen lassen. Grundsätzlich sind diese nämlich toll aufgebaut: Du siehst auf einen Blick die Zubereitungszeit, die Zutaten, die Nährwerte sowie die Mengenangaben.

Ich  muss hier zugeben, dass Rezepte natürlich immer Geschmackssache sind. Ich koche viel und habe über 100 Kochbücher zu Hause. Daher begeistert mich ein Rezept, in welchem mann einfach Couscous, Avocado, Tomaten, Paprika und Kichererbsen mischt, nicht mehr. Wo bleiben da die Gewürze? Die Kräuter? Der Kick? Das Besondere?
Bei einem anderen Rezept gab man Kichererbsen in die Pfanne, fügte ein Ei dazu und ein paar Cherrytomaten sowie Petersilie. Das ist für mich ein Rezept für Situationen, in denen ich nichts mehr im Kühlschrank habe und einfach alles Verbliebene zusammenwürfle – dafür brauche ich keine besondere Anleitung.

Ich würde das Buch daher nur absoluten Anfängern in der Küche empfehlen oder Personen, die möglichst keine ausgefallenen Geschmacksrichtungen wünschen und mit Salz und Pfeffer glücklich sind. Ich habe die Rezepte als Anregung genommen und zum Beispiel die Kichererbsenpfanne noch mit einigen orientalischen Gewürzen und Kräutern aufgeppt – so lassen sich dann leckere Gerichte kreieren.

Du bist noch unsicher? Hier findest Du weitere Informationen und eine Leseprobe zu dem Buch.


An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim riva Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst. 

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