Normalerweise stelle ich Dir jeden Samstag ein wunderbares neues Buch vor. Allerdings lese ich normalerweise deutlich mehr als nur eines pro Woche. Damit all die anderen wertvollen Schätze nicht traurig und unveröffentlicht im Regal sitzen müssen, darfst Du Dich in dieser Woce gleich an 6 neuen Werken zum Thema Sport, Ernährung und persönlicher Weiterbildung erfreuen. Heute geht es mit Survival Hacks: Draußen überleben mit Alltagsgegenständen von Creek Stewart weiter.
Der Inhalt
Lass uns mit dem negativen Teil zuerst beginnen – dann haben wir das hinter uns. Mich hat an diesem Buch gestört, dass es immer um das „Überleben“ in der Wildnis ging. Es wurde davon geredet, dass etwas meinen „Tod verhindern kann“ und es um mein „Survival“ geht. Gleichzeitig sind die Tipps aber so spezifisch, dass ich stark bezweifle, dass diese tatsächlich nützlich sind, um dem Tod zu entrinnen. Oder gibt es jemanden, der schon einmal verzweifelt auf Schneeschuhe angewiesen war und diese leider nicht zur Hand hatte – dann aber zum Glück auf zwei defekte Tennisschläger zurückgreifen konnte und diese als behelfsmässige Schuhe verwendete? Oder hat sich tatsächlich schon jemand bei einem Aufstand mit einem Schild, welcher aus einem 200-Liter Fass besteht, nach draussen gewagt – wenn das möglich wäre, stellt sich immer noch die grosse Frage: Woher bekomme ich das 200 Liter Fass? Von diesen Beispielen könnte ich unzählige bringen – sei es, weil ich in einer Notsituation wohl kaum auf Satellitenschüsseln oder Ziegelsteine zurückgreifen kann oder weil man die Utensilien nur mit viel Aufwand besorgen kann.
Warum war ich dennoch von diesem Buch begeistert?
Wenn Du die ganzen verkäuferischen „dieses Buch rettet Ihr Leben“-Sätze ignorierst, erhältst Du ein durchaus brauchbares Werk, welches Deine Aufenthalte in der Natur spassig und unterhaltsam macht – mit einem minimalen Budget. Wenn Du Dich nämlich schon ein paar Tage vorher darum kümmerst und das Zubehör zusammensuchst, ist es interessant, einmal einen Kleiderbügel als Grillersatz zu verwenden, eine Alarmanlage mit einem Rauchmelder um Dein Schlaflager zu bauen oder neue Zunder auszuprobieren. Oftmals benötigen wir nämlich gar nicht die ganzen teuren Ausrüstungsgegenstände, welche uns in den Outdoorshops verkauft werden, sondern können uns mit ein wenig Improvisationstalent mit Alltagsgegenständen behelfen.
Das Buch wird in die Bereiche Schutz, Wasser, Feuer, Essen, Gesund bleiben, Ausrüstung, Unterwegs und Survival Sets unterteilt. Jeder Tipp („Hack“ genannt) wird auf einer Seite kurz und knapp vorgestellt – manchmal mit Skizzen oder aber Links zu Filmen, in denen die Techniken genauer erläutert werden. Wie in jedem Survival Ratgeber kommen auch die Anleitungen zu „Jagd-Utensilien“ nicht zu kurz. Hier hätte ich mir mehr Strategien zum „Nahrung sammeln“ gewünscht als lediglich Ideen für Fallen und Waffen. Wenn Du Dich nämlich nicht in einer echten Not-Situation befindest, darfst Du ganz sicher nicht mit einem improvisierten Speer ein Kaninchen jagen (falls Du da überhaupt irgendeine Chance hättest). Und in einer tatsächlichen Survival-Situation wirst Du höchstwahrscheinlich weder den Malerpinsel für die Pfeilschleuder noch einen Luftballon für die Steinschleuder dabei haben.
Wenn man das Buch mit einer gehörigen Portion Humor und dem nötigen Abstand betrachtet, lohnt sich der Kauf jedoch allemal – und sei es nur, um sich bei der nächsten Wanderung schnell und einfach einen improvisierten Klappstuhl zu basteln.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Books4Success Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
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Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Foto von Ben White, Unsplash
Hey Ariana,
:D Als Erlebnispädagogin sind solche Bücher besonders spannend für mich: Hier kann ich coole Inspiration finden, was ich mit den Kids draußen so alles bauen und ausprobieren kann.
Ich ärgere mich dabei auch darüber, dass die wenigsten Tipps bei den Basics bleiben, also Dinge, die wir in der Natur finden können – und stattdessen eine Materialschlacht (Tennisschläger, 200L Fass…) ins Leben rufen.
Finde es sehr amüsant, wie du das kommentiert hast ;)
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ein „Sternsystem“ bei deinen Bewertungen zu benutzen? Du rezensiert ja viele Bücher – da wäre es für mich hilfreich zu wissen, wie viele Punkte sie auf der „Ariana-Skala“ erreichen. Dann könnte ich mir besser überlegen, ob ich mir das Buch zulege oder nicht …
Danke und alles Liebe
Sarah
Liebe Sarah
Erlebnispädagogin klingt ja nach einem superspannenden und sehr abwechslungsreichen Beruf!
Früher hatte ich so eine Skala – fand es dann aber immer schwierig, die Bücher einzuordnen. Manchmal fand ich sie für bestimmte Leute sehr geeignet und für andere gar nicht und wusste dann nicht so recht, wie ich sie klassifizieren soll. Ich plane aber eine Übersichtsseite mit sämtlichen Rezensionen und möchte dort auch eine „Best of“-Liste einführen.
Liebe Grüsse
Ariana
Du liest mehr als ein Buch pro Woche??? Ich wäre froh, wenn ich die schneller als in drei Wochen lesen würde…
Survival Hacks klingt aber vom Titel her echt spannend. Schade, dass es eher zeigt, wie man Spaß hat mit etwas Planung… aber immerhin stimmt die Gestaltung ja scheinbar :)
Liebe Grüße
Liebe Tabea
Haha ja, in hektischen Wochen lese ich etwa eines pro Woche – sonst sind es oft 4 oder noch mehr, wenn ich frei habe :-) Aber ich muss zugeben, dass ich sehr schnell lese :-)
Liebe Grüsse
Ariana