Ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich sehe, wie Minimalismus-Experten leben. Manche haben nur noch ein Bett in der Wohnung, andere kommen mit 7 Kleidungsstücken aus und einige reduzieren ihre gesamte Habe auf 100 Dinge. Aber meine Faszination ist eher von der Art, wie man ein exotisches Tier betrachten würde. Unglaublich spannend, aber ich selbst habe damit keinerlei Ähnlichkeiten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, möchte ich auch nicht so werden.
Warum ich mich dennoch in letzter Zeit vermehrt mit diesem Thema befasse, erfährst Du in diesem Artikel.
Was ist Minimalismus?
Grundsätzlich versucht man beim Minimalismus all diejenigen Dinge aus dem Leben zu entfernen, welche Dir keinen zusätzlichen Wert verschaffen („Dinge“, negative Freundschaften, Glaubenssätze etc.). Dadurch gewinnst Du mehr Zeit, Platz und Energie für die wirklich wesentlichen Sachen, welche Dir am Herzen liegen.
Manche Menschen konzentrieren sich dabei voll und ganz auf die physischen Aspekte und versuchen mit so wenigen Dingen wie möglich auszukommen. Dies ist selbstverständlich eine Möglichkeit, wie man mit diesem Thema umgehen kann. Aber zum Glück ist es bei weitem nicht die einzige Variante. Es macht keinen Sinn, wenn all Deine Lieblingssachen zu entsorgen, nur um dann festzustellen, dass sie Dir wie verrückt fehlen.
Minimalismus ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Was für den einen perfekt sein kann, ist für den anderen viel zu „voll“ und für wieder jemand anderes zu „leer“. Wie bei allem ist es daher auch hier ausserordentlich wichtig, dass Du Dich nicht mit anderen vergleichst oder mit den „Extremen“ zu wetteifern beginnst.
Was sind die Vorteile von Minimalismus?
Wenn Du Dich nur noch mit denjenigen Dingen umgibst, welche Dir wirklich wichtig sind, gewinnst Du einiges an Zeit und Energie.
Lass es uns einmal an einem konkreten Beispiel durchspielen. Stell Dir vor, Du würdest auf Dein Auto, eine grosse Wohnung und teure Ferien verzichten, da Du festgestellt hast, dass Dir diese nichts bedeuten. Dies hätte zur Folge, dass Du viel weniger Geld ausgibst. Dadurch hast Du einerseits die Möglichkeit, Dir einen Beruf zu suchen, welcher Dir mehr Spass macht, aber ein tieferes Einkommen bedeutet. Oder aber Du könntest Teilzeit arbeiten. Vielleicht verwendest Du das zusätzliche Geld aber auch für ein teures Hobby oder eine andere Weiterbildung, welche Dir wirklich am Herzen liegt.
Eine andere Situation könnte zum Beispiel Deine Freundschaften und Deine Freizeitgestaltung betreffen. Vielleicht hast Du festgestellt, dass Du Dich mit vielen Leuten triffst, die Dich gar nicht glücklich machen. Und Dein Hobby erfüllt Dich schon lange nicht mehr so, wie vor einigen Jahren. Wenn Du auf diese Aspekte verzichtest, hast Du plötzlich viel mehr Zeit zur Verfügung. Zeit für Dich, für die richtig guten Freunde oder für ein neues Lebensprojekt.
Wie beginne ich mit Minimalismus?
Lass uns mit Nachdenken beginnen. Stelle Dir erst einmal die folgenden Fragen:
- Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Und damit meine ich Dich – nicht was Deine Freunde, Dein Partner oder Deine Arbeitskollegen als ideal für Dich sehen würden.
- Wie möchtest Du in Zukunft leben?
- Nimm Deinen Besitz kritisch in Augenschein – besonders diejenigen Dinge, welche einen grossen Aufwand an Zeit, Platz oder Kosten verursachen. Sind sie Dir wirklich wichtig?
Am einfachsten lässt sich der Minimalismus bei den physischen Dingen umsetzen. Du kannst Dir zum Beispiel eine Schublade vornehmen und Dir überlegen, was Du darin wirklich benötigst. Und auf was Du ohne weiteres verzichten könntest. Keine Sorge – wenn Du Dir unsicher bist, musst Du diese Dinge nicht direkt entsorgen. Du kannst sie z.B. in einer grossen Kiste zwischenlagern und erst dann entsorgen, wenn Du Dir sicher bist, dass Du sie nicht mehr benötigst.
Ich werde Dir in den nächsten Wochen immer wieder einmal einen Input zu diesem Thema geben und auch komplexere Themen behandeln. Denn wie wissen wir ja so schön: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Du kannst also gespannt sein, wie es mit diesem Thema weitergeht.
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com
[…] Woche habe ich Dir das Konzept des Minimalismus näher gebracht. Heute starten wir gemeinsam mit dem ersten […]