Plauderei

Plauderei am Freitag: Einfach mehr Liebe

Ehrlich gesagt, war ich mir lange nicht sicher, ob ich diesen Beitrag schreiben soll. Einerseits lag mir der Inhalt sehr am Herzen und ich wollte ihn unbedingt mit Dir teilen. Aber andererseits ist es ein schwieriges Thema, bei dem ich niemandem auf die Füsse treten will und auch nicht zu „esoterisch“ herumplaudern möchte.

Jetzt bist Du sicherlich gespannt, um was es geht :-)

Es passieren leider immer wieder sehr viele unschöne Dinge auf der Welt. Dabei möchte ich gar nicht mal nur die grossen Ereignisse ansprechen (ich sage nur – Paris…), sondern auch die vielen kleinen Schreckensmeldungen, die die Zeitungen Tag für Tag verbreiten. Leider ist die erste Reaktion der Menschen darauf meistens entweder Angst oder Hass. Man ist gegen die einen und für die anderen (sehr schön auf verschiedenen Social Media Kanälen zu verfolgen), traut bestimmten Menschen nicht mehr und reagiert immer misstrauischer. Dabei ist dies eigentlich genau die falsche Reaktion. Je mehr man sich nämlich in diese Ängste und Hassgefühle hineinsteigert, umso eher geht man davon aus, dass sie wahr sind.

Hierzu passt die Geschichte über den Nachbarn mit dem Hammer ganz gut:

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer“.

(aus P. Watzlawick: Anleitung zum unglücklich sein.)

Hast Du Dir schon einmal überlegt, ob Dir diese Ängste oder Abneigungen wirklich etwas bringen? Wie wäre es, wenn wir stattdessen, mit mehr Liebe durch die Welt wandeln würden? Weniger pauschalisieren? Was wäre wohl passiert, wenn der Nachbar davon ausgegangen wär, dass er mit Sicherheit einen Hammer auslehnen darf? Plötzlich wäre er vielleicht sogar noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen worden.

Mir ist es oft genug passiert, dass ich erst einmal Vorurteile gegenüber bestimmten Leuten hatte. Aber nachdem ich versucht habe, ihnen möglichst vorbehaltlos gegenüberzutreten und selbst etwas nettes getan habe, war ich oft überrascht wie viel Herzlichkeit mir entgegengebracht wurde.

Ich möchte dabei nicht dazu raten, von jeglicher Vorsicht Abschied zu nehmen und jedem nur noch blind zu vertrauen. Aber wenn wir mehr Liebe geben, bekommen wir automatisch auch mehr Liebe zurück. Glücklicherweise ist die Menge an Liebe, welche wir zu verschenken haben, unbegrenzt. Das heisst, Du musst sie nicht für Deinen festen Partner und Deine Familie (und je nachdem noch Dein Haustier) aufsparen, sondern kannst auch alle anderen Menschen, Tiere (und sogar Pflanzen und Steine) mit Deiner Liebe beschenken. Entweder nur, indem Du liebevoll an sie denkst und Dir vorstellst, wie Du sie mit Deiner Liebe einhüllst. Oder aber ganz konkret mit netten kleinen Gesten. Und mache Dir immer bewusst – wenn etwas schreckliches passiert, sind nur wenige Personen dafür verantwortlich und nicht alle, die zu dieser Personengruppe gehören. Wer weiss, welche wunderbaren Erlebnisse dadurch auf Dich warten…

Je mehr von uns mitmachen, umso schöner wird diese Welt für uns alle.

Wie stehst Du zu diesem Thema – zu esoterisch oder eine Selbstverständlichkeit?

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com

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6 comments

  1. Nicht so esoterisch, aber leider auch keine Selbstverständlichkeit. Ich hab zum Glück eine positive Grundeinstellung und tendiere dazu an das Gute im Menschen zu glauben. Mein Mann hingegen hat von seinen Eltern eine „alles ist schlecht“ Haltung mitgekriegt, die ihn dann wie den Nachbarn mit dem Hammer reagieren lässt.

    Super Denkanstoss fürs Wochenende.

    1. Liebe Karin
      Ich stelle es mir sehr schwierig vor, wenn die Personen im engsten Umfeld so gegensätzlich denken, finde es aber toll, dass Du trotzdem Deine positive Grundeinstellung beibehältst.
      Liebe Grüsse
      Ariana

  2. Genau aus diesen Gründen höre/schaue ich schon länger keine Nachrichten mehr. Im Auto mach ich um die volle Stunde sogar das Radio aus…in der Zeitung schaue ich meist nur den Regionalteil an. Das findet nicht jeder gut, aber ich bin schon lange der Überzeugung, dass das Wichtigste ist, dass ich in meinem direkten Umfeld so gut als möglich lebe. Ich habe nur diesen „Kreis“, in dem ich wirken kann, und ich versuche, da nach besten Kräften das Richtige zu tun.

    Und wenn das jeder machen würde, dann wäre schon sehr viel erreicht…

    Also, ich finde den Artikel gut und glaube, ich lebe schon ganz gut danach…

    1. Da hast Du völlig recht – die Nachrichten beeinflussen uns extrem. Ich finde die Vorstellung von einem „Kreis“ in welchem man aktiv etwas beeinflussen kann sehr schön. Und es freut mich ebenfalls sehr, dass Dir der Artikel gefallen hat.
      Liebe Grüsse
      Ariana

  3. Hallo Ariana,
    ein prima Artikel von Dir.

    Und am Montagmorgen wieder eine Quelle der Inspiration für mich.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Körper einen nicht unwesentlichen Teil unserer Seele widerspiegelt. Und wenn ich gut zu mir bin dann kann ich – und bin ich auch besser und gerechter zu anderen. Für mich ist das einfach Selbstwirksamkeit – und deshalb gefällt mir das Bild des Wirksamkeit-„Kreises“ (O-Ton: UHUOHNEHU) so sehr.

    Liebe Grüße aus München
    Andreas

    1. Hallo Andreas
      Ganz herzlichen Dank für Deine Worte – es freut mich sehr, dass Dir der Beitrag gefällt. Ich finde gerade das Bild, dass der Körper die Seele widerspiegelt wunderschön – und sehr wahr.
      Liebe Grüsse
      Ariana

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