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Manchmal kommt sie leise und schleichend und sorgt für aufgerichtete Haare am ganzen Körper. Manchmal überfällt sie Dich auch von hinten und lässt Dein Herz in die Hose rutschen. Und manchmal – ja manchmal bist Du gar nicht sicher, ob sie tatsächlich da ist. Lediglich Dein Magen zieht sich etwas zusammen und Du fühlst diesen dicken Klumpen in Dir.
Die Rede ist von der Angst.
Was hat nun Angst mit Sport und Fitness zu tun?
Dazu kommen wir gleich. Als erstes möchte ich Dir die zwei verschiedenen „Angstdamen“ vorstellen.
Die erste ist äusserst hilfreich und arbeitet gerne mit Dir zusammen. Sie warnt Dich vor existenten Gefahren und bewahrt Dich dadurch davor, einen Blödsinn zu machen. Eine gefährliche Brücke zu begehen. Sie ist verantwortlich für das ungute Gefühl, wenn Dir der Fahrer des Taxis nicht ganz geheuer ist. Oder für die Warnung vor einem heranfahrenden Auto. Kurz und knapp: Sie ist reel und hilft Dir, den Alltag sicher zu überstehen.
Die zweite Angstdame ist etwas schwieriger zu verstehen. Sie möchte Dich auch gerne vor Gefahren bewahren. Allerdings hat sie Mühe damit, die Wirklichkeit zu erkennen. So sorgt sie für die Gänsehaut während eines Zombiefilms. Sie vermischt bereits gemachte Erfahrungen mit neuen Erlebnissen. Eingebildete Gefühle mit echten Gefühlen. Erwartungen, Selbstgefühle und Realität. Diese Dame ist leider nicht echt.
Und um diese Sorte Angst geht es hier. Denn diese hilft Dir nicht dabei, sicher durch den Alltag zu gehen. Im Gegenteil – sie hindert Dich daran, Deinen Träumen zu folgen. Das zu tun, was Du wirklich möchtest. Die beste Version von Dir selbst zu werden. Stattdessen sorgt sie dafür, dass wir genau das tun, was wir immer schon gemacht haben. Auf dem Sofa sitzen bleiben. Und zum Durchschnitt werden.
Du traust Dich nicht in diesen neuen Fitnesskurs.
Man könnte Dich auslachen.
Du machst nicht beim nächsten Lauf mit.
Du könntest es ja nicht schaffen.
Du gehst nicht im Wald joggen.
Du könntest überfallen werden.
Du trainierst nicht mit Gewichten.
Du könntest damit zu schnell zu viele Muskeln aufbauen.
Du gehst nicht schwimmen.
Damals – mit 5 Jahren – war es der Horror.
Du machst gar keinen Sport.
Du könntest Dich dabei verletzen.
Siehst Du was ich meine? Im Extremfall machst Du gar nichts mehr von dem, was Dir eigentlich Spass machen würde.
Was kannst Du nun dagegen tun?
1. Werde Dir bewusst, dass die Dame unecht ist
Ich kann Dir hier keine Tipps gegen wirkliche Angststörungen geben. Aber bei den kleinen Ängsten des Alltags hilft es ungemein, wenn Du in Gedanken einen grossen Schritt zurück gehst. Und dir überlegst, ob das, was Du Dir gerade ausmalst, tatsächlich real ist. Du kannst das mit einem Fernsehbild vergleichen. Bei besonders nervenaufreibenden Stellen schaue ich manchmal vom Film weg und mache mir wieder bewusst, dass sich das alles nur in diesem Kasten abspielt. Und dadurch irreal ist.
2. Bereite Dich vor.
Meistens spazieren die beiden Angstdamen Hand in Hand herum. Natürlich könnte es rein theoretisch passieren, dass man beim Joggen überfallen wird. Daher ist es gut, dass sich die erste Dame bei dir meldet. Statt nun direkt mit der zweiten Dame zu sprechen, Schreckensszenarien mit ihr durchgehen und am Schluss mit einem Buch aufs Sofa zu sitzen, bereitest Du Dich am besten auf die Szenarien vor. Wir können nie 100% sicher sein, dass nichts passiert. Aber wir können die Risiken auf ein vernünftiges Mass reduzieren. Und trotzdem noch das Leben geniessen.
3. Tu es einfach!
Dies ist vielleicht der wichtigste Punkt in diesem Artikel! Mach Dich nicht verrückt. Denk nicht so viel nach. Wenn Du vorbereitet bist und offensichtliche Risiken minimiert hast, bleibt nur noch, das Leben wirklich zu geniessen.
Ich habe mich lange davor gedrückt, Auto fahren zu lernen. Und vor der ersten Fahrstunde war ich unglaublich nervös. Und ja – auch ängstlich. Ich habe mir alle möglichen Sorgen gemacht. Dass das Auto nicht anspringt. Dass ich einen Unfall kreiieren könnte. Dass ich zu langsam lernen würde. Dass es zu teuer ist. Irgendwann habe ich mir selbst „Stopp“ gesagt. Ich habe die erste Stunde gebucht, nicht mehr (ok – fast nicht mehr) daran gedacht und bin einfach hingegangen. Und es war selbstverständlich nicht so schlimm wie angenommen.
Und genau das kannst Du auch. Ich möchte, dass Du Dein Leben geniesst. Deine Träume wahr werden lässt. Und nach den Sternen greifst!
Wie gehst Du mit Angst um? Und wovor hast Du Angst?
Deine nächste Mission zum besten DU:
Ich möchte, dass Du in den nächsten Tagen etwas tust, wovor Du Dich schon lange gefürchtet hast. Und bei dem Du genau weisst, dass die Furcht eigentlich unbegründet ist. Lass uns der Angst ein Schnippchen schlagen! Und wenn Du möchtest – erzähl hier in den Kommentaren davon. Damit wir so viele Leute wie möglich inspirieren.
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.
Nachdem hier in unserem Wald vor ein paar Jahren ein junges Mädchen brutal ermordet wurde, habe ich Angst, alleine in den tiefen Wald zu laufen – tue es auch nur noch in Begleitung. Selbst wenn man davon ausgeht, dass das ein Einzelfall gewesen war, läuft die Angst bei mir immer mit, darum verzichte ich darauf, weil mich jedes Geräusch im Wald beunruhigen würde. Zum Glück habe ich genügend andere Plätze, um mich auszutoben. Läufe in den tiefen Wald nur noch in Begleitung.
Liebe Margitta
Ja, das kann ich gut verstehen. Aber Du machst das ja genau richtig – nicht auf das Laufen im Wald verzichten, sondern so gute Vorkehrungen treffen, dass Du Dich dennoch sicher fühlen kannst!
Liebe Grüsse
Ariana
Ich weiß schon genau was ich in den nächsten Tagen tun werde wovor ich riesen Angst habe….
Ich gehe ohne Bremsfallschirm wandern! ;-) Dann werde ich mich wirklich wie der Felix fühlen!
Na dann musst Du aber auch deutlich schneller sein, als er – da gibt es dann keinen Fallschirm mehr als Entschuldigung :-D
Liebe Grüsse
Ariana
Super Artikel. Ich kann auch von einer Angstdame berichten. Ich mache seit geraumer Zeit Kickboxen und hatte am Anfang sehr viel Angst vorm Sparring. Wenn ich zugesehen habe, dann hatte ich immer recht viel Respekt.
Irgendwann habe ich dann einmal mitmachen müssen – ich glaube das war bei einer Gürtelprüfung und habe festgestellt, so schlimm ist das nicht. Die zweite Angstdame also überwunden.
Dann habe ich beim Sparring einmal einen harten Tritt gegen den Kopf bekommen und auch schonmal einen ordentlichen Haken. Ab da kam dann die erste Dame ins Spiel, weil ich einfach zu selbstsicher war. Offensichtlich nicht gut, wenn man Sparring macht.
Oft ist es tatsächlich so, dass wenn man die zweite überwindet, dass man sich super fühlt und glücklich ist und überhaupt nicht weiß, warum man immer so „Angst“ hatte.
Hallo Tobias
Ganz herzlichen Dank :-)
Ohja – Sparring sieht von draussen relativ heftig aus – aber es macht unglaublich Spass und ist dann doch nur halb so wild :-)
Liebe Grüsse
Ariana
Schöner Artikel und bestimmt gibt es bei jedem etwas wovor er Angst hat. Mir ging es ne Zeitlang mit dem Fliegen so. Bin in diese Dinger nur eingestiegen wenn ich vorher ein grosses Fass Bier getrunken habe und ich etwas lockerer wurde :-D
Mittlerweile hat sich das einigermassen gelegt und ich benötige nur noch ein paar Flaschen :-)
Lg,
Ralf
Hallo Ralf
Ja, das mit dem Fliegen kann ich gut nachvollziehen. Die Angst ist dort zwar nicht ganz irreal – aber man kann auch nichts aktiv ändern (bis auf das Bier natürlich :-) )
Liebe Grüsse
Ariana
Vielen Dank für die Gedanken, toller Artikel. Wer kennt sie nicht, die beiden Damen (oder sind es bei mir Herren?). Wenn ich im Winter mit der Stirnlampe durch den frühmorgendlichen Wald renne, habe ich oft Angst. Aber eigenartigerweise vor Geistern. Obwohl ich denke, das es die nicht gibt!
Ich glaube, die erste Dame entspricht dem Instinkt der Tiere, das gesunde Gefühl für Gefahren und das meiden von echten Risiken. Die zweite Dame ist wohl der Preis, den wir für unser menschliches Gehirn bezahlen: die wundervolle Fähigkeit zur Phantasie … out of control.
Liebe Grüsse, Lukas
Hallo Lukas
Auf die Idee, dass es Damen sind, bin ich gekommen, da es „die“ Angst heisst :-)
Das ist ein schöner Vergleich – der Instinkt, der echte Risiken erkennt! Und manchmal ist die Fähigkeit zur Phantasie ja wunderbar – auch unkontrolliert – aber manchmal geht sie tatsächlich in die völlig falsche Richtung…
Liebe Grüsse
Ariana
Hi Ariana,
nachts im dunklen Wald, das regt die Phantasie schon an….es weckt eine der Damen.
Schön wär’s, wenn wir uns täuschen könnten, indem wir uns sagen: in Begleitung einer Angstdame bin ich schon nicht alleine im Wald unterwegs!
Ciao,
Harald
Hallo Harald
Oooh – das finde ich eine wunderbare Formulierung – das nächste Mal wenn ich alleine im Dunkeln bin, sage ich mir selbst auch „ich bin ja gar nicht alleine“ :-)
Ganz liebe Grüsse
Ariana
Sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen ist manchmal gar nicht so einfach. Ich habe es schon so oft erlebt und am Ende dachte ich immer wieder „hätte ich nur auf mein Gefühl gehört…“. Der eigene Instinkt, der vor Gefahren warnt, ist eigentlich der Beste!
Hmm, beim Laufen hatte ich eigentlich noch nie so richtig vor etwas Angst. Vor 2 Jahren gabs bei uns einige Überfälle an älteren Frauen und in Supermärkten – für so eine kleine Stadt, wo ich lebe ist das ja immer eine große Sache. Damals hatte ich schon oft ein mulmiges Gefühl beim Laufen. Da ich aber sonst auch immer alleine unterwegs bin, laufe ich immer ohne Musik, mit offenen Augen und bin sehr wachsam was die Gegend um mich herum betrifft. Ich versuche meine Strecke vor mir sowie hinter immer gut im Blick zu haben und auf Geräusche zu achten. Deswegen drehe ich mich auch immer alle paar Minuten in alle Richtungen um einen Gesamtüberblick zu bekommen.
Trotzdem bin ich nicht ganz angstfrei…voriges Jahr bin ich durch einen Hund gestürzt, das hat mich schon sehr aus der Bahn geworfen und jedes Mal wenn mir heute ein Hund entgegenkommt, ist dieses komische Gefühl wieder da. Leider gibt’s bei uns keine offizielle Leinenpflicht außerhalb der Stadt, aber auch wenn es eine geben würde, die meisten halten sich nicht daran und tun was sie wollen. Wenn ich mich ganz unwohl fühle, bitte ich den Besitzer den Hund an die Leine zu nehmen, meistens wird man dann nur als „dummer Läufer“ abgestempelt – das wird zwar nicht laut gesagt, aber ich merke es immer wieder an den Blicken…. LG
Ohje – das mit den Hunden verstehe ich total. Und dort wäre ich auch nicht sicher, ob es jetzt tatsächlich nur „vorgestellte“ Angst ist und nicht doch richtige. Egal was das Herrchen sagt – jeder Hund könnte eine Gefahr sein. Ich wechsle dort auch nach Möglichkeit die Strassenseite.
Das stimmt – je mehr man sich auf seinen eigenen Instinkt verlässt, umso ausgeprägter wird er auch – und umso mehr vertraut man selbst darauf!
Ganz liebe Grüsse
Ariana
Liebe Ariana,
wirklich super geschrieben!
Diesen Artikel hätte ich vor 15 Jahren noch gebraucht, oder vor 3… ;-) Ich wollte schon lange bei einem Laufwettbewerb mitmachen, habe mich aber nicht getraut. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich mich damals, vor etwa 3 Jahren einfach angemeldet habe – „Tu es einfach“ – das ist die Zauberformel!! und vorher nur nicht zu viel überlegen ;-)
Liebe Grüße Anna :-D
Liebe Anna
Vielen lieben Dank Dir!
Oh ja – an Laufwettbewerben mitzumachen erfordert doch ein gewisses Mass an Mut! Und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Du tatsächlich erst 3 Jahre lang an Wettbewerben teilnimmst!
Liebe Grüsse
Ariana
Danke für diesen tollen Blogeintrag! Wie wahr!
Ich schaue ab sofort hier garantiert öfter vorbei.
Viele Grüße,
Claudi
Liebe Claudi
Vielen herzlichen Dank Dir :-D
Liebe Grüsse
Ariana
[…] sie allerdings völlig nutzlos. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, lege ich Dir diesen Artikel über die verschiedenen Arten der Angst ans […]