Letzte Woche habe ich Dir gezeigt, wie Du Deine Freundschaft mit dem Zucker beenden kannst. Berechtigterweise stellt sich nun die Frage, weshalb Du dies überhaupt tun solltest – er schmeckt schliesslich lecker und macht glücklich. Und beinahe alle geniessen ihn. Ich möchte Dir daher heute die Hauptgründe nennen, weshalb Zucker nicht gut für Dich ist:
Was stellt der Zucker in Deinem Körper an?
Ich versuche die Nachteile möglichst simpel zu erklären – vergib mir, wenn etwas aus medizinischer Sicht vereinfacht ist ;-)
Zucker ist schlecht für Deine Zähne
Lass uns mit dem bekanntesten Nachteil beginnen. Zucker greift die Zähne nicht selbst an. Er ist allerdings die Nahrung für die Bakterien, welche im Mund leben. Diese wiederum sondern eine Säure ab, welche den PH-Wert in der Mundhöhle heruntersetzt (von basisch zu sauer). Dadurch werden Mineralien aus den Zähnen gelöst und Du bekommst Karies/Löcher. So lange Du auf besonders klebrige Süssigkeiten verzichtest (z.B. Bonbons oder Zuckerwatte) und Deine Zähne regelmässig putzt, kannst Du dies zu einem grossen Teil verhindern.
Zucker kann Diabetes II verursachen
Zucker (und auch Kohlenhydrate) werden im Körper in kleine Teile zerlegt – die Glukose Moleküle. Sie schwimmen fröhlich im Blut (der „Blutzucker“) und warten darauf, bis sie in die einzelnen Zellen eintreten können. Dies passiert, sobald das Hormon Insulin ausgeschüttet wird und quasi die Tür zu den Zellen öffnet. Die Zellen können daraufhin die Glukose weiterverarbeiten oder in Energie umwandeln. Dies wäre der normale und gesunde Prozess. Ist dieser Prozess defekt, reagieren die Zellen nicht mehr auf das Insulin und der Zucker wird nicht mehr in die Zellen geschleust und bleibt im Blut. Man spricht in diesem Fall von Diabetes II. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn Du dauerhaft zu viel Zucker konsumierst, übergewichtig bist oder Dich zu wenig bewegst.
Was kann passieren, wenn Dein Blutzucker dauerhaft erhöht ist? Der Zucker greift Deine Gefässe an und kann dadurch Arteriosklerose, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall auslösen. Die Nieren können beschädigt werden und die Nerven werden angegriffen und Durchblutungsstörungen kommen vor (das führt z.B. dazu, dass die Haut sich taub anfühlt und es kann eine Amputation notwendig werden). Ausserdem könnte es sogar zur Erblindung führen.
Zucker beschleunigt den Alterungsprozess und ist schlecht für Deine Haut
Ich finde es oft erschreckend, wie vielen Menschen es egal ist, was sie für ihre Gesundheit tun – aber sobald es um die Optik geht, wird alles in Bewegung gesetzt, um schön zu bleiben. In diesem Fall kannst Du jedoch etwas für Deine Gesundheit und für Deine Optik tun: Ich möchte hier gar nicht zu stark in die Details eingehen – Fakt ist, dass zu viel Zucker im Körper mit verschiedenen Proteinmolekülen interagieren kann, was zu stärkerer Faltenbildung und erschlaffendem Gewebe führen kann. Statt also viel Geld für tolle Cremes auszugeben, verzichtest Du besser einfach auf den Zucker. Ausserdem kann Zucker bei manchen Menschen Akne oder Pickel fördern.
Zucker ist für Übergewicht und viszerales Körperfett verantwortlich
Zucker liefert lediglich leere Kalorien und keinerlei Vitamine oder Mineralstoffe. Dafür liefert er eine Menge an Kalorien und ist daher auch für Übergewicht verantwortlich. Dabei musst Du nicht einmal besonders dick sein. In Amerika gibt es den Begriff „skinny fat“ – dies sind Leute, welche zwar dünn aussehen, jedoch besonders viel viszerales Körperfett haben. Damit bezeichnet man Fett im Bauchraum und um die inneren Organe, welches besonders ungesund ist und das Risiko für einige Krankheiten (Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall) erhöht. Zuckerkonsum wird mit diesem Fett in Verbindung gebracht.
Zucker verursacht eine Abhängigkeit
Einerseits gewöhnen sich ganz einfach Deine Geschmacksnerven an eine gewisse Menge Zucker. Ein Naturjoghurt schmeckt Dir dann nicht mehr und Wasser erscheint im Vergleich zum Cola fade. Aussserdem wurde bereits in Studien an Ratten herausgefunden, dass diese auch körperlich süchtig werden können und beim Entzug mit Zittern, Zähneklappern oder Ängsten (frag mich nicht, wie man das herausgefunden hat) reagierten. Du kannst es auch ganz einfach an Dir selbst testen – kannst Du von heute auf Morgen ohne Probleme für 3 – 5 Tage auf jeglichen Zucker verzichten? Oder bekommst Du Kopfschmerzen, fühlst Dich schlapp und müde und beginnst zu zittern? Selbst wenn Du keine dieser Symptome zeigst, kann der Genuss von Zucker sich negativ auf Deinen Blutzuckerspiegel auswirken. Dabei schütten die Zellen zu viel Insulin aus, wenn eine grosse Ladung Zucker plötzlich ins Blut kommt. Schnell wird die Glukose aus dem Blut in die Zellen transportiert, bis es wieder zu wenig Zucker im Blut hat. Du fühlst Dich dann unterzuckert und gierst nach dem nächsten Stück Schokolade.
Zucker wirkt sich negativ auf die Darmflora aus
In unserem Darm leben unglaublich viele Bakterien, welche alle ihre ganz eigenen Aufgaben haben und gut für Dich sind. Allerdings wohnen diese in einem empfindlichen Gleichgewicht zusammen. Wird dieses gestört, können sich z.B. Pilze (Candida) oder gefährliche Bakterienstämme vermehren. Und Du errätst es bestimmt schon – Zuckerkonsum ist einer der Störungsgründe. Eine gestörte Darmflora hat Blähungen/Völlegefühl, eine verschlechterte Nährstoffaufnahme und ein angeschlagenes Immunsystem zur Folge. Ich kann Dir zu diesem Thema auch das Buch „Darm mit Charme“ ans Herz legen.
Zucker wurde mit weiteren Erkrankungen in Verbindung gebracht
Ein hoher Zuckerkonsum verstärkt das Risiko für Bluthochdruck, Demenz, Nierenprobleme, Sehprobleme und Herz-Kreislauferkrankungen.
Welche Vorurteile über den Zucker stimmen nicht?
Zucker ist ein Vitaminräuber
Das stimmt nur bedingt. Bei der Verarbeitung des Zuckers wird Vitamin B1 (Niacin) verwendet. Daher dachte man ursprünglich, dass Zucker uns dieses Vitamin klaut. Allerdings wird dieses nicht „verbraucht“, sondern steht nach dem Stoffwechsel wieder bereit.
Ist jeder Zucker gleich?
Nun fragst Du Dich bestimmt, ob Honig besser ist als Kristallzucker oder ob Du ab sofort auch auf sämtliche Früchte verzichten musst. Oder ob möglicherweise sogar alle Kohlenhydrate schlecht sind? Und was ist mit dem Milchzucker?
Allerdings ist nicht jeder Zucker gleich aufgebaut und hat daher auch nicht die gleichen Auswirkungen im Körper.
- Grundsätzlich ist jeder künstlich zugesetzte Zucker zu meiden. Darunter fallen z.B. Zucker, Fructose (künstlich zugesetzt), Maissirup etc. Sarah Kay Hofmann hat eine beeindruckende Liste von 192 Zuckerarten online gestellt (leider nur auf Englisch).
- Zucker, welcher von Natur aus in einem Lebensmittel vorkommt, ist dort quasi „verpackt“ und verursacht in Verbindung mit Balaststoffen, Vitaminen oder Mineralien nicht die gleichen Schäden wie purer Zucker. Früchte kannst Du also unbesorgt weiterhin essen. Wenn Du bereits unter einer Erkrankung leidest und auf Zucker verzichten musst oder wenn Du abnehmen möchtest, empfehle ich Dir, die besonders süssen Früchte (Mango, Bananen, Trauben…) nur sehr reduziert zu Dir zu nehmen.
- Süssstoffe empfinde ich als ungünstig: Du gewöhnst Dich dadurch trotzdem an den „süssen“ Geschmack und es ist nach wie vor nicht ganz gesichert, ob sie nicht doch schädlich für uns sind. Wenn Du diese verwenden möchtest, empfehle ich Dir, möglichst natürliche zu nehmen (z.B. Stevia).
Wenn Dir der Zuckerverzicht sehr schwer fällt, empfehle ich, zuerst auf Honig oder Süssstoffe umzusteigen. Und dann von denen auf Früchte. Wenn Du das Gefühl hast, dass dies immer noch zu viel Zucker für Dich ist, kannst Du diese schlussendlich ebenfalls reduzieren.
Bedeutet dies nun „nie mehr Zucker“?
Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich sehr oft „zu viel“ Zucker geschrieben habe. Wenn Du ab und zu einmal etwas Süsses isst, wirst Du nicht direkt Diabetes bekommen – aber es ist die Menge, die es ausmacht. Oft nehmen wir viel zu viel Zucker zu uns und merken es gar nicht. Es hat Zucker im Ketchup, in der Wurst, im Brot, im Fastfood, im Joghurt – man süsst den Kaffee, trinkt gezuckerte Getränke oder alkoholische Cocktails – man isst ein Müesli, Marmeladenbrot oder Nutella zum Frühstück und nascht zwischendurch dann immer wieder mal „bewusst“ Zucker. Es ist daher besonders wichtig, einen bewussten Umgang mit Zucker zu erreichen. Wie bei beinahe allem macht die Dosis das Gift aus.
Wie stehst Du zum Thema Zucker?
Deine nächste Mission zum besten DU:
Beobachte einfach einmal einen Tag lang, wie viel Zucker Du zu Dir nimmst. Studiere die Zutatenlisten auf den Verpackungen auch wenn Du eigentlich davon ausgehst, dass kein Zucker darin ist. Du wirst überrascht sein, was Du alles herausfindest!
Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com
Zucker meide ich, wo es geht, allerdings brauche ich ihn auch nicht, kann sehr gut ohne leben, und wenn mir irgendwann mal danach ist, esse ich ein Stück ( ich betone ein Stück !) dunkle, gute Schokolade, auch mag ich keine Kuchen, keine Torten und dergleichen, kaum einer kann das verstehen, wenn ich an einer Kaffeetafel ablehne, wo sich alle auf Kuchen und Torten stürzen, mochte ich noch nie, nicht mal als Kind – das erspart mir vieles, aber ich glaube, da bin ich schon die große Ausnahme !
Liebe Margitta
Ich denke auch, dass Du da die grosse Ausnahme bist – gerade wenn Du als Kind noch nie Zucker gegessen hast, dann hast Du dich gar nie an den Geschmack gewöhnt :-)
Liebe Grüsse
Ariana
Ein interessanter Beitrag und wie bereits geschrieben, ich bin gut beraten, auf ihn zu verzichten. Ich mache mich nicht verrückt, aber umgehe ihn eigentlich in meinem ganzen Leben wann immer es geht. Statt Kuchen bekomme ich auch von meiner Familie bei Besuchen immer eine Schale Obst. Genügend Zucker, um glücklich zu sein.
Liebe Din
Es freut mich total, wenn Dir der Beitrag gefallen hat. Ich finde mittlerweile auch Obst total ausreichend – es gibt dort ja immer noch genügend süsse Sorten :-)
Liebe Grüsse
Ariana
Hallo Ariana,
danke für den Beitrag.
Zucker esses ich zwar wenig, aber meide ihn nicht komplett.
Schokolade und Eis muss sein! :-)
Beste Grüße,
Jan
Hallo Jan
Ich finde immer, so lange man eine gesunde Balance finden kann, ist alles in Ordnung :-)
Liebe Grüsse
Ariana
Hallo Ariana,
viele negative Auswirkungen des Zuckers kannte ich bereits. Einige der hier Aufgeführten haben mich jedoch überrascht. Beide Artikel gefallen mir sehr gut und haben mich nocheinmal zum Überdenken meiner Verhaltensweisen angeregt. Dennoch hielt es mich bisher nicht davon ab nach 2 Wochen wieder extrem „rückfällig“ zu werden. Es ist toll wenn andere den völligen Verzicht so gut hinbekommen. Für mich klingt es jedoch eher unvorstellbar u auch nicht umsetzbar. Also werde ich mich zunächst an Deinen Themenverzicht halten und mich auf einen Genusstag in Maßen freuen.
Vielen Dank für die Tipps
Liebe Marlen
Es freut mich sehr, dass ich Dir etwas „Gedankenstoff“ liefern konnte. Ich glaube, gerade wenn du immer wieder mal rückfällig wurdest, ist ein langsamer Verzicht wahrscheinlich am besten.
Liebe Grüsse
Ariana
Als ich vor 1 1/2 Jahren bei meiner Tante gewohnt habe habe ich sehr sehr wenig Süßigkeiten gegessen, da meine Tante sehr auf natürliche Lebensmittel setzt. Als ich dann mal daheim war um ein Stück Kuchen zu essen habe ich nach zwei Bissen von dem ganzen Zucker Kopfschmerzen bekommen.
Im Moment ist es nicht mehr so wie damals, aber ich bevorzuge Zartbitterschokolade gegenüber der normalen Milchschokolade alle mal.
Und zur Akne, abgesehen davon dass ich mit einer ziemlich heftigen Akne durch die Pubertät ging (hat mir meine Mum vererbt) kann ich genau sagen, was passiert wenn ich mal mehr Süßigkeiten gegessen habe als sonst: sie erscheinen direkt am nächsten Tag im Gesicht :/
Wenn Süßigkeiten nicht so lecker wären und leider auch süchtig machen würde ich glatt für immer darauf verzichten, aber selbtgebackter Kuchen von meiner Oma ist jeder Sünde wert :)
Liebe Grüße
Karina
Liebe Karina
Ich habe dies im Artikel nicht so explizit erwähnt, da es eine persönliche Erfahrung ist – aber ich merke die Quittung in Form von Hautunreinheiten auch sofort nach dem Genuss – ein paar Stunden später sind die Pickel da :-(
Liebe Grüsse
Ariana
[…] wenn du mit Übergewicht kein Problem hast (du Glücklicher!), ist Zucker nicht gut für dich. Unser Zuckerkonsum vervielfacht sich Jahr für Jahr – wie weit das geht kann Professor […]
Super Zusammenfassung über die Nachteile von Zucker. Bei mir ist es so, dass ich das Gefühl habe, von so viel Zucker sogar ein wenig süchtig zu werden, wenn ich mir doch mal Süßigkeiten gegönnt habe.Wenn ich dagegen mal eine Woche auf Süßes verzichte, ist dieses Verlangen dagegen kaum noch verhanden. Und beim Blick auf die Inhaltsangaben auf so manchen Süßigkeiten finde ich die zugesetzte Menge auch ehrlich gesagt übertrieben. Da kann es leicht passieren, dass man 50 Gramm in sehr kurzer Zeit aufnimmt. Ich bevorzuge deshalb auch Obst und gerade im Sommer kann man sehr leckeres Früchteeis herstellen, das süß genug schmeckt und trotzdem wenig Kalorien hat.
Liebe Martha
Ja das stimmt – wenn man eine Zeit lang auf Süsses verzichtet, verschwindet der Drang danach irgendwann :-) Der Tipp mit dem Früchteeis ist toll – gesund und lecker :-)
Liebe Grüsse
Ariana
Super toller Artikel. Finde es eigentlich erschreckend, dass es nötig ist solche Artikel zuschreiben. Eigentlich sollte jeder wissen, wie schlecht Zucker ist und welche Auswirkungen der Konsum auf unsere Gesundheit hat. Aber irgendwie werden wir in unserem Leben einer solchen Gehirnwäsche unterzogen und wissen gar nicht mehr was gut für uns ist und was schlecht ist.
Finde es gut, dass du hier versuchst die Leute ein wenig wachzurütteln.
Liebe Grüße :)
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar Markus!
Das stimmt – bei den vielen verwirrenden und gegensätzlichen Meinungen kann ich es aber auch verstehen, wenn man manchmal nicht mehr weiss, was stimmt und was nicht.
Liebe Grüsse
Ariana
Servus! Zucker halte ich in der Tat für sehr schlecht – aber was mir noch viel weniger bekommt (für die Figur) sind fettige Kekse/Gebäcke. Ich komme für meinen Abnehmplan besser zurecht wenn ich eine Packung Gummibärchen esse, wie 1-2 Stück fettige Kuchen. Die Kombi Fett-Zucker ist wirklich am schlimmsten!
Weiter so!
Hab sogar mal in einer Studie gelesen, dass Süssstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Acesulfam bei 60% der Personen eine Diabets-Vorstufe entwickelt haben.
Deshalb verzichte ich generell auf Produkte, die solche Süssstoffe enthalten.
Hallo, bei mir wurde ganz frisch Diabetes diagnostiziert.
Ich war total geschockt. Ein Bekannter, der das auch hat,
hat mir empfohlen mich auf Ernährung für Diabetiker umzustellen.
Auf der Suche nach Infos oder Rezepten, bin ich auf diese Seite gekommen. Vielen Dank für die Informationen.
Liebe Kyra
Herzlichen Dank für Deine Komplimente und alles Gute bei der Umstellung.
Liebe Grüsse
Ariana