AllgemeinMotivation

Wenn Wissen alleine nicht ausreicht

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf dieser Welt. Die einen teilen die Menschen in zwei Gruppen ein und die anderen tun es nicht.

Na, zu welcher Sorte gehöre ich? Für diesen Beitrag teile ich diejenigen Menschen, die etwas an sich verändern möchten, auf jeden Fall in zwei Kategorien ein.

Sorte A will etwas erreichen, weiss aber nicht wie. Dieser Sorte kann man sehr leicht helfen. Man gibt ihr einfach einen Artikel im Stil von „10 Dinge, die Du tun musst, um …. zu erreichen“ und beobachtet die Erfolge. Naja – vielleicht benötigt es noch einen zweiten etwas tiefsinnigeren Artikel und ein paar Gespräche – oder gar ein Buch. Aber der Lösungsansatz bleibt der selbe: Wissen vermitteln.

Sorte B will auch etwas erreichen und weiss sogar genau wie. Aber irgendwie erreicht sie es trotzdem nicht. Ich vermute, dass relativ viele Menschen zu dieser Gruppe gehören – schliesslich wissen sehr viele, dass Zucker eher ungesund ist, Gemüse beim Abnehmen hilft und Sport auch nicht ganz verkehrt ist. Trotzdem ignorieren sie dieses Wissen im Alltag gekonnt. Ähnlich verhält es sich bei anderen Themen.

Heute möchte ich daher die B-Gruppenmitglieder ansprechen :-) Es gibt keine Tipps zur Ernährung, zum Sport oder zur besten Art zu meditieren – denn das weisst Du bestimmt bereits alles. Ich möchte Dir stattdessen heute dabei behilflich sein, Blockaden aufzuspüren, die Dich daran hindern, Dein Wissen auch umzusetzen.

Ja genau, Blockaden. Meistens sind es nämlich tief sitzenden Überzeugungen, welche Dich dazu bringen, einfach nicht das Richtige zu tun. Einige davon sind z.B:

  • Die Opferrolle
    Wenn Du davon ausgehst, dass Du für Deine Taten nicht verantwortlich bist, sondern Deine Umgebung, hindert Dich das automatisch daran, erfolgreich zu sein. Das kann sehr offensichtlich sein – so habe ich gestern mit meiner Schwester telefoniert und wollte eigentlich schon längst mein Abendessen kochen. Irgendwie ging das Telefonat allerdings länger (mit ihr zu telefonieren ist immer soooo schön) und ich wurde hungriger und hungriger. Bis ich einfach das Nächstbeste verschlang, das mir in die Finger kam. Unglücklicherweise war das eine ganze Tafel Schokolade ;-) Ich habe meine Schwester zum Spass beschuldigt, dass ich nun wegen ihr ungesund gegessen hätte – aber schlussendlich war ich natürlich selbst verantwortlich. Ich hätte auch eine Karotte oder ein Joghurt nehmen können oder das Telefonat kurz unterbrechen.
    Andere Situationen sind nicht so offensichtlich und Du bist wirklich davon überzeugt, im Recht zu sein. Schliesslich kannst Du nichts dafür, dass Dich Dein Partner daran hindert, Sport zu machen. Das Wetter Dir immer einen Strich durch die Rechnung macht. Oder Du viel zu viel Zeit im Büro verbringst.
    Nur wenn Du damit beginnst, die Opferrolle hinter Dir zu lassen und für ALLE Deine Handlungen die VOLLE Verantwortung zu übernimmst, kannst Du wirklich etwas verändern.
  • Die „ich bin nicht gut genug“ Rolle
    Manchmal möchtest Du zwar etwas erreichen – aber weil Du unbewusst davon ausgehst, dass Du das Ziel nicht verdienst, sabotierst Du Dich dauernd selbst. Vielleicht hältst Du an einer Überzeugung aus Deiner Kindheit fest, vielleicht hat Dir auch ein Partner immer wieder gesagt, dass Du das nicht wert bist. Oder dass nur „junge, alte, dünne, reiche, arme…“ Leute etwas bestimmtes tun können. Hier hilft es auch ungemein, wenn Du Dir dieser Rolle einfach einmal bewusst wirst. Und Dir klarmachst, dass Du das Ziel sehr wohl verdienst!
  • Die „ich will das eigentlich gar nicht“ Rolle
    Vielleicht hast Du Dir auch ein Ziel gesetzt, von welchem Du in Deinem tiefsten Inneren gar nicht überzeugt bist. Wenn Du zum Beispiel eher introvertiert bist, wirst Du nicht unbedingt ein Ziel erreichen wollen, welches voraussetzt, dass Du viel mit anderen Menschen unternimmst. Oder Du eiferst einem Schönheitsideal hinterher, welches zwar in der Gesellschaft anerkannt ist, Dir aber nicht entspricht. Hier helfen genauere Fragen – warum willst Du etwas erreichen? Wenn Du eine Antwort hast, fragst Du Dich nochmals nach dem „Warum“. Und danach nochmals – mindestens 6 Mal. Z.B: Ich will 20 kg abnehmen. Warum? Damit ich schöner werde. Warum? Damit ich meinem Ehemann wieder gefalle. Warum? Damit unsere Streits endlich aufhören. Warum? Weil ich mir eine harmonische Beziehung wünsche… Wahrscheinlich wirst Du erst einmal tief graben müssen, bis Du das ursprüngliche Ziel findest. Aber das ist es definitiv wert.

Es gibt unzählige dieser Glaubenssätze. Diese aufzuspüren ist ein Kunststück – vor allem, wenn sie bereits so tief in Dir verankert sind, dass Du sie gar nicht mehr als Glaubenssätze wahrnimmst, sondern als universelle Wahrheiten. Ich empfehle Dir daher einen der folgenden Schritte:

  1. Die beste Möglichkeit, um an Dir selbst zu arbeiten, ist mit einem professionellen Coach, Mentor, Psychologe o.ä. Wichtig ist hierbei, dass dieser mit dem Konzept der Glaubenssätze vertraut ist und Dir diesbezüglich weiterhelfen kann. Oft siehst Du selbst ganz offensichtliche Details nicht und Freunde sind entweder zu „nett“, um Dich darauf hinzuweisen oder sie wissen es selbst auch nicht. Wenn Du nicht besonders viel Zeit verlieren möchtest, gibt es mittlerweile auch Online Coachings oder, etwas persönlicher, Coachings am Telefon. Meine Mutter coacht ihre Kunden seit über 13 Jahren am Telefon (sowohl einzeln als auch in Gruppen) und diese haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn Du daran interessiert bist, bietet sie auch ein kostenloses Erstgespräch an.
  2. Die zweitbeste Möglichkeit ist, Dir einen guten Freund oder eine gute Freundin zu schnappen und gemeinsam an euch zu arbeiten. Suche Dir dabei möglichst nicht jemanden aus, der besonders nett zu Dir ist. Stattdessen sollte er sehr ehrlich sein und fähig, konstruktives Feedback zu geben. Fragt euch gegenseitig, ob euch gewisse Muster aufgefallen sind. Macht ihr immer wieder die selben Fehler? Gibt es eine Möglichkeit, diese zukünftig zu vermeiden? Seht ihr die Gründe dafür?
  3. Wenn Du lieber alleine an Dir arbeiten möchtest, ist es eine gute Idee, eine Art „Journal“ mit Dir mitzunehmen. Immer wenn Du feststellst, dass Du nicht das tust, was Du eigentlich solltest, notierst Du Dir 2 – 3 Sätze dazu. Was war der offensichtliche Grund dazu? Wie fühlst Du Dich gerade? Gibt es einen versteckten Grund? Ende der Woche lese ich mir diese Bemerkungen jeweils nochmals durch und versuche Muster, Wiederholungen o.ä. zu finden. An diesen Stellen lohnt es sich, tiefer zu graben.

Deine nächste Mission zum besten DU:

Gehörst Du zur zweiten Gruppe? Dann empfehle ich Dir, möglichst bald mit einem der drei Schritte zu beginnen – warum eigentlich nicht direkt heute?


 

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com

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7 comments

  1. Oh je, nicht schön, so den Spiegel vorgehalten zu bekommen…. aber eigentlich genau der richtige Artikel heute für mich. Fehlt mir doch im Moment der richtige Anstupser um endlich zu Potte zu kommen (wie der Rheinländer sagt).
    Eindeutig gehöre ich zur Gruppe zwei…..
    22.50 Uhr ist vielleicht zu spät um heute schön zu beginnen, aber das Buch für das Journal liegt bereit.
    Liebe Grüße
    Gabi

    1. Liebe Gabi
      Das stimmt – um beinahe 11:00 Uhr ist es wirklich schon ein bisschen spät :-) Aber heute könntest Du loslegen!
      Liebe Grüsse und es freut mich, dass Dir der Artikel zugesagt hat!
      Ariana

  2. Wow geht der Artikel tief. Und du hast wirklich recht. Viele stehen sich selber im Weg und schaffen es einfach nicht es zu erkennen. So einen Fall habe ich in der eigenen Familie. Bis jetzt habe ich sie immer machen lassen weil ich nicht wusste wie man helfen kann. Aber deinen Artikel werde ich ihr mal ganz unbefangen zuschicken mal sehen ob sie sich erkennt.

    1. Vielen Dank liebe Sabrina! Ich hoffe sehr, dass der Artikel ihr weiterhilft – oft ist es ja so, dass man selbst gewisse Dinge einfach nicht erkennt, bis man wirklich soweit ist.
      Liebe Grüsse
      Ariana

  3. Liebe Ariana

    Brint’s direkt auf den Punkt… ;) Danke für die anregenden Beiträge… Zu welcher Gruppe ich in vereinzelten Situationen gehöre, ist auch eindeutig ;)

    Geniess‘ denn Sonntag :)

    <3

    1. …und noch ein Gruss von meiner Rechtschreibung, die den Sonntag ohne mich verbringt ;-p

      1. Liebe Sophie
        Vielen Dank für die netten Worte (und die Rechtschreibung ist hier ja nebensächlich :-D )
        Liebe Grüsse und eine wunderbare Woche <3
        Ariana

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