Ernährung

Wie Du die perfekte Ernährung für Dich findest

Äpfel in der Natur

Es handelt sich um einen Beitrag ohne Kennzeichnungspflicht. Mehr dazu hier.

Kürzlich habe ich folgenden Satz gelesen:

Wer genau weiss, was die richtige Ernährung ist, weiss eigentlich nichts. Je mehr man nämlich weiss, umso weniger weiss man, was nun richtig ist.

Ich muss immer Schmunzeln, wenn ich höre, wie jemand völlig überzeugt von seinem System ist. Rotes Fleisch ist ungesund. Milch ebenfalls. Kohlenhydrate sind wichtig. Oder ein Produkt des Teufels. Aber gleichzeitig hoffe ich jeweils, dass ich nicht nach meiner Meinung gefragt werde. Denn meine Antwort wäre immer: „Es kommt darauf an“. Es gibt beinahe zu jeder Studie eine Gegenstudie. Und es gibt auch zu jeder Ernährungsweise genügend Menschen, welche unglaublich positive Erfahrungen gemacht haben und als glänzende Beispiele dienen. Genauso gross ist die Menge derjenigen, die mit derselben Ernährungsweise gar keinen Erfolg hatten.

Die grosse Quizfrage lautet daher: Wie sollte man sich nun ernähren, um seine Ziele zu erreichen?

Wenn Du gut aufgepasst hast, kennst Du meine Antwort darauf schon: Es kommt darauf an.

Wir sind zwar alle Menschen, aber dennoch nicht alle genau gleich. So kann etwas für eine Person ein Segen sein, was für eine andere Person ein Fluch ist. Unsere Körper reagieren anders. Wir haben andere Ziele. Andere Gewohnheiten. Und andere Motivationen.

Genau genommen müsste die Frage also so lauten: Wie sollte ICH mich ernähren, um MEINE Ziele zu erreichen?

Und diese Frage ist deutlich einfacher zu beantworten. Es gibt zwei Wege, welche Du einschlagen kannst.

  • Der einfachere aber teure Weg ist, mit einem qualifizierten Ernährungsberater zusammenzuarbeiten. Dabei ist es äusserst wichtig, dass Du nicht nur einen Standardplan erhältst, sondern wirklich einen auf Dich abgestimmten Plan, welcher auch Deinen Alltag miteinbezieht. Es macht keinen Sinn, wenn Du alle 3 Stunden warm kochen musst, dies aber an Deinem Arbeitsplatz nicht möglich ist.
  • Die zweite Methode ist zwar günstiger aber schwieriger und dauert wahrscheinlich länger. Allerdings lernst Du dabei auch unglaublich viel über Dich selbst: Du findest Deine ideale Ernährungsform, indem Du Dich selbst beobachtest.

Wie geht das nun konkret?

Schritt 1: Mache eine Bestandesaufnahme und werde Dir über Deine Ziele klar

Wo stehst Du heute? Wo möchtest Du hin? Willst Du Dich einfach nur gesünder ernähren oder möchtest Du Körperfett verlieren? Am besten sind dabei nicht nur subjektive Einschätzungen, sondern objektive Messkriterien. 3% weniger Körperfett. 8cm Umfang verlieren. Eine glatte gesunde Haut. Endlich durchschlafen. Einen Bizepsumfang von 45 cm.

Schritt 2: Informiere Dich

So leid es mir tut – aber ohne ein gewisses Basiswissen funktioniert diese Methode nicht. Stelle sicher, dass Du weisst, was z.B. Kohlenhydrate sind, was Proteine sind, wo überall Fett und Zucker enthalten ist etc. Ein Bekannter von mir hat dies nicht gemacht und stolz erzählt, dass er 40 Tage lang gar keine Kohlenhydrate zu sich nimmt und das hervorragend klappt. Kurze Zeit später sah ich ihn beim Knäckebrotessen – er wusste tatsächlich nicht, dass das zu Kohlenhydraten zählt.
Entweder Du liest Bücher, informierst Dich im Internet oder liest immer wieder einmal die Zutatenlisten auf den Verpackungen.

Schritt 3: Führe ein Tagebuch und beginne mit den Beobachtungen

Nun ist es wichtig, Dir täglich zu notieren, was Du isst, und wie Du darauf reagierst. Mir hat es jeweils geholfen, mir gewisse Fragen immer wieder zu stellen. Anfangs macht es Sinn, die Beobachtungen aufzuschreiben – später reicht es, wenn Du diese einfach in Gedanken durchgehst. So habe ich zum Beispiel festgestellt, dass ich ganz ohne Kohlenhydrate zwar sehr schnell abnehme, nach wenigen Tagen allerdings so zittrig bin, dass ich wieder damit aufhöre. Wenn ich die Kohlenhydrate nur leicht reduziere und ab und zu etwas Süsses esse, nehme ich zwar langsamer ab, aber dafür konstant.

Grundsätzliche Fragen:

  • Funktioniert dies für mich?
  • Fühle ich mich gut dabei?
  • Komme ich meinem Ziel näher?
  • Wie fühlt sich mein Körper an? Habe ich Energie, einen guten Schlaf, Lust auf Sex und schöne Haut? Oder sehe ich Ringe unter den Augen, fühle mich gebläht und bin müde und lustlos?
  • Schmeckt mir das Essen überhaupt? Geniesse ich es?

Fragen zu spezifischen Produkten / Produktegruppen:

  • Fühle ich mich nach dem Konsum von Milchprodukten gebläht?
  • Bin ich müde, nachdem ich Kohlenhydrate konsumiert habe oder geben mir diese zusätzliche Energie?
  • Sieht meine Haut nach 2 – 3 Litern Wasser pro Tag besser aus? Oder wird mir von so viel Wasser schlecht?
  • Wie geht mein Körper mit Alkohol um? Nehme ich dadurch sofort zu?
  • Gibt es bestimmtes Gemüse oder Obst, welches bei mir blähend wirkt?
  • Merke ich einen Unterschied zwischen Vollkornprodukten und normalen Produkten?

Fragen zum Verhalten:

  • Kann ich einfach nur ein kleines Stück Schokolade essen oder esse ich danach direkt die ganze Tafel?
  • Funktioniert ein Cheat Day bei mir in vernünftigem Rahmen oder werfe ich dort alles über Bord und esse viel zu viele Kalorien?
  • Esse ich lieber 3 grosse Mahlzeiten oder 5 kleine? Was passt besser in meinen Alltag?
  • Kann ich mit Zucker in Moderation leben oder verzichte ich lieber komplett darauf?
  • Wie reagiere ich in sozialen Situationen?

Wenn Du merkst, dass Dir etwas nicht gut tut oder nicht die gewünschten Resultate liefert, dann ändere es. Wenn für Dich etwas gut funktioniert, dann bleib dabei. Solange Du darauf achtest, möglichst natürliche Lebensmittel zu essen und viele Vitamine und Mineralstoffe (Sprich: Gemüse oder Obst) sowie Proteine (z.B. Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Eier, Milchprodukte) zu Dir zu nehmen, kannst Du nur wenig falsch machen.

Da es am Anfang schwierig ist, spezifische Beobachtungen mit bestimmten Lebensmitteln in Verbindung zu bringen, ist es extrem wichtig, dass Du Dein Ernährungstagebuch genau führst. Ausserdem reicht es nicht, einfach alles zu notieren. Du musst Dir auch Gedanken dazu machen. Könnten die Blähungen von den Milchprodukten oder vom Obst kommen? Wenn Du einen Verdacht hast, dann lass dieses Produkt einmal für einige Tage weg. Wenn es Dir besser geht, lagst Du wahrscheinlich richtig.

Ich weiss, das ganze hört sich extrem aufwändig an. Und ich möchte Dich nicht anlügen – dieser Plan verlangt viel von Dir. Du musst Dich informieren, analysieren, beobachten und selbst denken. Es ist keine „Fit in 10 Tagen“ oder „6kg weniger in 6 Wochen“-Lösung. Du musst Geduld haben und immer wieder neu beginnen.

Aber gleichzeitig wirst Du auch ein System finden, welches für Dich persönlich funktioniert. Mühelos. Welches Dir Spass macht. Und Dich zum Erfolg führt. Langfristig.

Wichtig ist dabei, dass Du Dich von anderen Personen nicht verrückt machen lässt und bei Deiner Ernährungsweise bleibst.

Es geht nur darum, was für Dich und Deinen Körper am Besten ist. Hier darfst Du endlich einmal richtig egoistisch sein. Du selbst weisst am Besten, wie Du Dich fühlst und wie Du auf Lebensmittel reagierst. Was für Dich funktioniert. Lass die anderen Menschen ruhig Ratschläge geben – aber befolge nur diejenigen, welche für Dich Sinn machen.

Ich wünsche Dir viele erhellende Momente auf diesem Weg.

Hast Du bereits Deine perfekte Ernährung gefunden?

 


Deine nächste Mission zum besten DU:
Am besten beginnst Du noch heute mit diesem Schritt für Schritt Plan. Beobachte, analysiere, lerne und staune – und freue Dich über Dein bestes Du!


 

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst. 

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18 comments

  1. Richtig gute Auflistung! Kann ich so nur unterschreiben!

    1. Vielen lieben Dank Dir :-)
      Liebe Grüsse
      Ariana

  2. Bei „noCarb“ kann ich dir vollstens zustimmen: Man nimmt schnell viel ab, sogar so viel, dass man drauf angesprochen wird. Aber wie man das länger als ein paar Wochen (Monate) durchhalten soll, ist mir ein Rätsel.
    Ich bin leider derzeit noch auf der Suche nach meiner perfekten Ernährung :-(

    1. Ja – das mit der perfekten Ernährung dauert seine Zeit – ich bin auch nicht immer ganz überzeugt, ob ich sie tatsächlich schon gefunden habe.
      Liebe Grüsse
      Ariana

  3. Liebe Ariana,

    super geschrieben, du sprichst mir aus der Seele!! Es gibt nicht DIE Lösung oder DIE Ernährung und ich glaube es gibt auch nicht die PERFEKTE Ernährung – aber wer will schon perfekt sein ;-)

    Deine Methode finde ich super und vor allem führt sie zu einem Lebensstil, mit dem man ein Leben lang Gesund und fit bleiben kann – das ist schon die Mühe wert!! :-)

    Liebe Grüße Anna

    1. Liebe Anna
      Es freut mich riesig, dass Dir der Beitrag so gut gefällt – und Du hast völlig Recht – wenn man sich ansieht, was man gewinnen kann, lohnt sich der Aufwand.
      Liebe Grüsse
      Ariana

  4. Wunderbar auf den Punkt!

    1. Herzlichen Dank Dir!
      Liebe Grüsse
      Ariana

  5. Je mehr man weiß, desto weniger weiß man? Da sprichst du in der Tat etwas wahres an – so geht es mir nämlich häufig auch. ;) Die Probleme und Fragen verschwinden nie, sondern werden nur durch andere Komplexere ersetzt.

    Die Tippps gefallen mir sehr und stimmen mit dem überein, was ich sonst immer vermittle. Bei Ernährungsberatern (wie auch Trainern) gibt es leider sehr große Qualitätsunterschiede, die für einen Laien nicht unmittelbar feststellbar sind. Liegt vermutlich auch daran, dass sich jeder so nennen kann, wenn er irgendwo ein paar Kurse besucht hat, allerdings lernt man dort meistens nur die „Schul-Praxis“ (und die ist relativ einseitig und orientiert sich meist an Vorgaben von staatlichen Institutionen – wovon ich leider nicht sehr viel halte, da hier wieder die „One-Size-Fits-All“-Schablone herausgeholt wird.

    Meiner Meinung nach führt nichts um das Aneignen von Wissen herum (es sei denn, du bist reich und kannst das alles an einen GUTEN Coach outsourcen). Wer bescheid weiß, den kann man nicht für dumm verkaufen. Dazu gehört natürlich die Bestandsaufnahme der Dinge, die man in die Futterluke schaufelt. Auch wenn es vielen Leuten vor dem protokollieren ihrer Nahrung graus: Wenn man es temporär aber penibel macht, vielleicht 1-2 Monate, durchzieht, wird man erstaunt sein, wie viel neues Wissen hängen geblieben ist.

    Nach einiger Zeit kann man dann auch ohne Küchenwaage und nur mit dem Augenmaß abschätzen, wie vie Kalorien wo drin sind (außer bei Fertigfutter on-the-go; da weiß man ja nie wirklich, was da so drin ist).

    Super Beitrag. :)

    lieben Gruß

    1. Lieber Damian
      Es freut mich richtig gut, dass Dir der Beitrag so gefällt. Das stimmt – wenn ich vergleiche, was ich während der Ausbildung als Fitnessinstruktor zur Ernährung gelernt habe und was ich nun bei meiner Weiterbildung lerne, gibt es immense Unterschiede. Und nach nur einem Wochenendkurs weiss man kaum mehr, als jemand, der ein gutes Buch gelesen hat.
      Liebe Grüsse
      Ariana
      PS: Das Wort „Futterluke“ ist ja genial :-)

  6. Hi Ariana,

    ich freue mich über jeden Artikel, der nicht von sich behauptet, im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit zu sein. Deshalb vielen Dank für deine differenzierte Darstellung. Klasse!

    Liebe Grüße,
    Harald

    1. Lieber Harald
      Ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar – ich habe mich total darüber gefreut.
      Liebe Grüsse
      Ariana

  7. Sehr wertvolle Tipps, weiter so!

    1. Vielen lieben Dank Dir!
      Liebe Grüsse
      Ariana

  8. Ich habe schon fast fast jede erdenkliche Ernährungsform ausprobiert und im Grunde fühle ich mich am wohlsten, wenn ich nicht allzu viele Beschränkungen habe. Low Carb fand ich noch am schwierigsten, wobei vegan inzwischen aufgrund der riesigen Produktpalette und der Alternativen zu Fleisch und Käse gar nicht mehr so aufwendig ist und man auch nichts mehr vermisst. Der Bequemlichkeit ist es aber geschuldet, dass ich mich mittlerweile hauptsächlich vegetarisch ernähre und auch mal Süßigkeiten zulasse. Auf Bio achte ich auch gern, aber wenn es gerade nicht anders geht, mache ich auch Ausnahmen. Nach dem Training dann aus zeitlichen Gründen auch oft einen Proteinshake, weil es am einfachsten ist. Insgesamt mache ich mir halt nicht mehr so viele Vorschriften und fühle mich damit auch mental entlastet.

    1. Hallo Reiner
      Das hört sich nach einer gesunden Mischung an – gerade wenn Du richtig viel ausprobiert hast, kannst Du Dir sicher sein, das richtige für Dich gefunden zu haben :-)
      Liebe Grüsse
      Ariana

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