Ernährung

Wie Du Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten erkennst

Cerascreen Allergien Test

Dieser Beitrag enthält eine Rezension (Rezensionsexemplar erhalten). Mehr dazu hier.

Ich fühle mich ein klein wenig schlecht, wenn ich behaupte, dass Lebensmittelallergien heutzutage schon beinahe „In“ geworden sind. Aber Du kennst mit Sicherheit auch die Freundin, welche mit kaum versteckten Stolz erzählt, dass sie Gluten nicht mehr verträgt. Oder der Arbeitskollege, welcher jeden wissen lässt, dass er Fructose nicht essen darf – und dann am Nachmittag ungeniert einen Obstsalatz verspeist.   Mir hat einmal ein Bekannter erzählt, dass er von Laktose aufgebläht wird und daher dagegen allergisch ist. Als ich nur genickt habe (und mir diese nützliche Information für die Zukunft abspeicherte), wiederholte er die gleiche Information mehrmals. Wahrscheinlich wollte er unbedingt darüber reden und mir sämtliche Details erzählen.

Dabei sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch Nahrungsmittelallergien kein Spass und können das Leben der Betroffenen ziemlich stark beeinträchtigen. Ganz besonders, wenn Du nichts von ihnen weisst und Dich durch tausende von Untersuchungen durchquälen musst, um endlich den Grund für die beunruhigenden Beschwerden zu finden.

Aber lass uns von ganz vorne anfangen:

Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit?

Diese beiden Begriffe werden oftmals munter durcheinandergewürfelt. Ich möchte hier auch niemandem einen Vorwurf machen, grundsätzlich ist es ja egal, ob Du das eine oder das andere hast – Du möchtest den Apfel oder das Brot einfach nicht essen, weil es Dir nicht gut tut. Aber da dieser Blog ja dazu dient, Dich zu informieren, gehe ich dennoch kurz auf diesen Unterschied ein.

Bei einer Allergie verwechselt der Körper einen eigentlich ungefährlichen Fremdstoff mit einer tödlichen Gefahr. Er versucht Dich natürlich davor zu schützen und ruft das Immunsystem zu Hilfe, welches anschliessend Antikörper (die sogenannten IgE Antikörper) auf die Jagd schickt. Die Reaktionen können alles mögliche sein – Brennen, Jucken, Schwellungen oder sogar ein tödlicher Schock.

Es gibt übrigens auch Allergien, bei welchen die Reaktionen nicht sofort auftauchen. Diese werden von den IgA oder IgG Körperchen verursacht (z.B. Zöliakie).

Wenn Du eine Unverträglichkeit hast, ist das Immunsystem nicht beteiligt. Statt dessen fehlen dem Körper bestimmte Stoffe (z.B. Enzyme) um die Nahrungsbestandteile korrekt zu verarbeiten. Die Folgen sind unangenehm (Durchfall, Blähungen, Schmerzen) aber normalerweise nicht lebensbedrohlich. Ziemlich bekannt ist zum Beispiel die Unverträglichkeit von Lactose (Milchzucker). Hierbei fehlt den betroffenen Personen das Enzym Lactase. Dieses kann jedoch in Tablettenform eingenommen werden, was z.B. bei Einladungen ziemlich nützlich sein kann.

Wie lassen sich Lebensmittelallergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten erkennen?

Wenn Du Dich für dieses Thema interessierst, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Du unter irgendwelchen Beschwerden leidest. Nun gibt es unterschiedliche Taktiken, um den dafür verantwortlichen Übeltäter zu finden. Wenn Du bereits einen Verdacht hast, empfiehlt sich eine Ausschlussdiät. Funktioniert diese nicht oder möchtest Du Dein Leben nicht so stark einschränken, ist es angenehmer, einfach einen Test durchzuführen.

Was ist eine Ausschlussdiät?

Gleich zu Beginn: Diät ist hier im Sinne von „Ernährungsform“ gemeint und nicht zum Abnehmen gedacht. Ausserdem ist diese Ernährungsweise natürlich nur kurzfristig geeignet und sollte nicht den normalen Alltag darstellen.

Der Name Ausschlussdiät oder Eliminationsdiät beschreibt sie eigentlich schon ziemlich gut. Du beginnst, indem Du eine gewisse Zeit lang nur wenige, nicht allergene Lebensmittel zu Dir nimmst. Nach ca. 1 – 4 Wochen beginnst Du wieder damit, Stück für Stück gewisse Lebensmittel einzuführen. Dabei musst Du darauf achten, dass manche Reaktionen nicht sofort auftauchen. Wenn Du also an einem Tag Milch zu Dir nimmst, am nächsten Gluten und am dritten Tag eine Reaktion beobachtest, kannst Du Dir nicht sicher sein, woher diese genau stammt.

Es gibt hierbei die unterschiedlichsten Anleitungen und Variationen. Ich empfehle diesen Weg hauptsächlich, wenn jemand schon ziemlich sicher ist, was er haben könnte. In diesem Fall ist es einfach: Das Lebensmittel ca. 2 Wochen komplett verbannen und anschliessend wieder einführen. Wenn Du vorher keine Reaktionen hattest und anschliessend eine kann ich nur gratulieren – Du hast Deinen Übeltäter gefunden.

ACHTUNG: Ich empfehle diese Vorgehensweise nur bei Unverträglichkeiten. Solltest Du auf ein Lebensmittel stark reagieren (z.B. Erdnüsse o.ä.) besteht immer die Gefahr eines tödlichen Schocks. Da macht es keinen Sinn, selbst herumzuexperimentieren. Für das ist das Leben dann doch zu schön.

Wie kann man sich auf Unverträglichkeiten oder Allergien testen lassen?

So, jetzt kommt natürlich die einfachste Empfehlung. Du kannst einen Termin bei einem Arzt oder einem Spezialisten vereinbaren und ihm schildern, auf was Du Dich testen lassen möchtest. Das wäre es.

Nun gibt es aber Menschen, welche grundsätzlich nicht gerne zum Arzt gehen oder aber ein bisschen mehr auf ihr Geld achten müssen. Für diese gibt es mittlerweile auch einige Möglichkeiten, um sich ganz einfach zu Hause testen zu lassen. Achtung: Das Blut wird dabei immer noch in einem Labor ausgewertet. Allerdings kannst Du es zu Hause abnehmen und anschliessend ganz einfach per Post versenden.

Cerascreen Erfahrungen Test

Was sind meine Erfahrungen mit dem Allergietest von Cerascreen?

Vor einiger Zeit bekam ich die Möglichkeit, den Lebensmittel-Reaktionstest von Cerascreen auszuprobieren. Beim Auspacken habe ich nicht gesehen, dass diese auch einen Sitz in der Schweiz haben und ging daher davon aus, dass ich das Paket von Deutschland aus versenden müsse. Da dies immer relativ kompliziert ist (ich arbeite länger als die Postöffnungszeiten) und der Test nur von Montag bis Mittwoch auf die Post gebracht werden darf, wartete ich bis zu meinem Urlaub damit. Nur um dann festzustellen, dass ich ihn ganz normal aus der Schweiz aus verschicken darf. Lesen hilft ;)

Aber lass uns nicht über meine Unzulänglichkeiten (es kommen nachher noch mehr) sprechen, sondern über den Test an sich. Bei diesem wird sowohl ein IgE als auch ein IgG4 Screening des Blutes durchgeführt. Das bedeutet, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien geprüft werden.

Wichtig ist dabei, dass nur diejenigen Lebensmittel getestet werden, welche Du in den letzten beiden Wochen zu Dir genommen hast. Auf der Webseite findest Du eine Liste mit sämtlichen getesteten Lebensmitteln. Ich empfehle Dir, diese auch wirklich systematisch zu essen – sonst weisst Du danach nicht, ob Du sie gut verträgst oder ob Du sie einfach nicht im Blut hattest. Ich habe diese Liste im Vorfeld nicht gesehen und mich daher einfach so abwechslungsreich wie möglich ernährt. Dorsch oder Pfirsiche waren da aber natürlich nicht dabei. (Unzulänglichkeit Nummer 2)

Anschliessend packst Du den Test aus und folgst einfach den Anweisungen. Ich erspare Dir Step by Step Fotos (Blut!), es gibt eine tolle Anleitung dafür auf der Webseite. Falls Du Respekt davor hast, Dich selbst zu stechen: Das ist nicht so gruselig, wie es sich anhört. Du musst da keine lange Nadel in Deinen Finger bohren. Statt dessen setzt Du eine flache Kappe auf den Finger, drückst einmal darauf und zack – schon erledigt.

Anschliessend registrierst Du Dich online, klebst den Registrierungscode auf die Probe und schickst diese ein. So wirklich anonym kam mir das alles nicht vor – sowohl auf der Webseite möchten sie alle möglichen Daten von Dir als auch die Absenderadresse auf dem Couvert. Es ist also ein leichtes, Deine Probe Dir zuzuordnen. Dies wurde bei anderen mir bekannten Tests deutlich besser gelöst.

Nach wenigen Tagen bekommst Du per Mail eine Information, dass Deine Testergebnisse online sind.

Was wird beim Cerascreen Lebensmittel Reaktionstest genau geprüft?

Der Cerascreen Test enthält einen IGE-Test und einen IgG4-Test – d.h. Du erhältst sowohl Hinweise auf Allergien, welche sofort nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auftreten als auch auf Unverträglichkeiten, welche sich erst Tage später äussern könnten. Dabei wird das Ergebnis jeweils in verschiedene Kategorien eingeteilt (sehr starke Reaktion bis hin zu leichten Reaktionen). Interessant fand ich dabei, dass ich auf verschiedene Produkte allergisch sein soll, aber keinerlei Symptome bei deren Verzehr entwickle.

Sowohl diese Situation als auch der Umgang mit den Testergebnissen wird Dir jedoch genau erklärt. Du weisst anschliessend was zu tun ist und erhältst konkrete Handlungsempfehlungen. Ich sollte z.B. diese Lebensmittel nur noch ca. alle 4 Tage essen und dabei beobachten, ob nicht doch plötzlich Symptome auftauchen.

Für welche Methode auch immer Du Dich entscheidest – wichtig ist dass Du etwas tust und nicht einfach still und leise unter diversen Symptomen vor Dich hin leidest. Manchmal entstehen Unverträglichkeiten auch erst nach einer bestimmten Zeit oder verschwinden nach einigen Jahren wieder. Es lohnt sich daher, auch hier immer wieder eine neue Selbstbestimmung vorzunehmen.

 


Herzlichen Dank an Cerascreen für den Rezensionsartikel.

Dieser Artikel erschien auf www.eigenerweg.com / Fotos von mir selbst.

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6 comments

  1. ACHTUNG. Diese IGG Test sind vollkommen sinnlos und nur Geldmacherei. Es gibt von vielen Ärzten und Organisationen wie der Deutsche Gesellschaft für Ernährung Infos darüber das diese Tests falsche Infos geben und man trotz der Auswertung gart keine Allergie oder Unverträglichkeit hat. Besonders bei der angesprochenen Zöliakie bringen sie rein gar nichts da dort zöliakiespezifische Antikörper geprüft werden müssen die diese Test nicht berücksichtigen. Wir haben leider in unserer Facebookgruppe viele Neumitglieder die aufgrund solcher Test fälschlicherweise gedacht haben sie hätten Zöliakie. Ein Link zur Bewertung dieser Test: https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/igg-tests-zur-diagnose-von-lebensmittelunvertraeglichkeiten-sind-untauglich/

    1. Hi Jürgen
      Vielen Dank für den interessanten Link – das klingt ja sehr spannend. Ich frage direkt einmal dort an, ob sie eventuell dir hier antworten können.
      Liebe Grüsse
      Ariana

    2. Hallo Jürgen,

      du hast absolut Recht, dass aus schulmedizinischer Sicht eine alleinige Testung der IgG Antikörper nicht geeignet sind um eine Unverträglichkeit festzustellen. Erst Recht eignen sich IgG4 Antikörper nicht um eine Zöliakie festzustellen. Dies ist auch nicht unser Anliegen.
      Genau aus dem Grund, dass IgG4 alleine nicht aussagekräftig genug ist, messen wir auch zusätzlich die IgE Antikörper. Diese sind schulmedizinisch zweifelsfrei als Grundlage für eine Lebensmittelallergie anerkannt. Daher verweisen wir in unserem Ergebnisbericht darauf, zunächst die Ergebnisse dieser Parameter zu berücksichtigen. Zusätzlich bieten wir auch die Messung der IgG4 Antikörper an, da es Kunden gibt, denen diese Information Leidensfreiheit verschafft hat. Eine Zöliakie ist mit diesem Test nicht ermittelbar. Dies wird aber auch ganz klar bei uns abgegrenzt, denn auch uns ist wichtig, dass unsere Kunden sich nicht unnötig in der Wahl der Lebensmittel einschränken müssen.

      Viele Grüße
      Suna von cerascreen
      – Biologin & Ökotrophologin –

  2. Ich hab irgendwelche Lebensmittelallergien, die ich bis jetzt nicht ganz rausfinden kann. Ich finde es schon wichtig den Bluttest zu machen, um die passende Ernährungsform ohne allergene Lebensmittel endlich zu bestimmen. Danke für den Beitrag über Unverträglichkeiten und Allergien!

  3. Ich vermute, dass ich eine Lebensmittelallergie habe. Daher ist es interessant zu lesen, dass man die Ausschlussdiät ausprobieren kann. Dennoch werde ich auch einen Allergietest machen lassen.

    1. Liebe Nina
      Wenn du bereits vermutest, auf was du allergisch reagierst, macht es auf jeden Fall Sinn, einen Test zu machen.
      Liebe Grüsse

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